Im andauernden Tarifstreit der Deutschen Bahn und der Lokführer­gewerkschaft GDL werden Warnstreiks nun immer wahrscheinlicher.

Bereits während des Pfingstwochenendes stellte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Reisende auf mögliche Einschränkungen im Zugverkehr ein. Grund dafür ist der andauernde Tarifstreit der Deutschen Bahn mit der Lokführer­gewerkschaft GDL. Wie aus einer offiziellen Pressemitteilung der Bahnblogstelle hervorgeht, werden Warnstreiks immer wahrscheinlicher, denn eine Einigung ist noch nicht in Sicht.

Kein Stillstand der Bahn während Corona

Bahnreisende kennen diese Misere nur zu gut. Jahr für Jahr gab es bei der Deutschen Bahn zähe Tarifverhandlungen, die nicht zu selten in diversen Streiks endeten. Die leidtragenden waren wie so oft die Fahrgäste. Nicht selten waren auch Feiertage von Streiks mit Ausfällen und Einschränkungen betroffen. Wie viele andere Akteure in der Reisebranche musste auch die Deutsche Bahn herbe Verluste durch die Pandemie einfahren. So  wurden rund 4.000 Strecken gestrichen und die Bahn fuhr im vergangenen einen Rekordverlust in Höhe von 5,7 Milliarden Euro ein. Bereits über Ostern konnte die Bahn keine wirkliche Erholung verzeichnen. Grund dafür waren die anhaltenden Reisebeschränkungen in Deutschland. Für Pfingsten zeigte sich die Deutsche Bahn dagegen optimistisch.

Deutsche Bahn

Bereits zu Beginn des Monats rechnete die Deutsche Bahn mit einem deutlichen Anstieg der Passagierzahlen über die Feiertage. Dafür will sie auch in diesem Jahr wieder mit Beginn der Hauptreisezeit 10.000 weitere Sitzplätze zur Verfügung stellen. Zwar haben viele Bundesländer ihre Hotels, Herbergen und Campingplätze wieder für Touristen geöffnet, doch wer in den kommenden Wochen mit der Deutschen Bahn fahren will, muss sich nach Aussage des Bundesverkehrsministers auf mögliche Einschränkungen durch den Tarifstreit gefasst machen und appellierte an die Beteiligten für eine schnelle Lösung:

An diesem Pfingsten sehen wir endlich wieder mehr Bahnreisende. Wir müssem jetzt Wege finden, dass die langersehnte Freiheit nicht durch einen harten Arbeitskampf gleich wieder behindert oder sogar blockiert wird. Was der Lockdown nicht geschafft hat, darf durch einen Arbeitskampf jetzt nicht passieren.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU)

Während der Coronakrise musste sich auch die Deutsche Bahn umstellen. Natürlich mussten Reisende auch hier immer wieder mit Einschränkungen zurechtkommen, dennoch wurde sie nicht zum stillstand gebracht, wie beispielsweise viele Fluggesellschaften.

Warnstreiks werden immer wahrscheinlicher

Während Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) noch am Wochenende an die Beteiligten für eine schnelle Einigung appellierte, sieht es im Tarifstreit zwischen der Lokführergewerkschaft und der Deutschen Bahn immer noch nicht nach einer Einigung aus. Gestern teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sogar mit, dass sie das Angebot der Deutschen Bahn vom 17. Mai zur “solidarischen Bewältigung der Corona-Krise” ablehnt. Die Gewerkschaft wiederum legte der Deutschen Bahn ein umfangreiches Forderungspaket vor, dass vonseiten der Bahn allerdings den wirtschaftlichen Rahmen überschreitet, dennoch soll es nun geprüft werden. Einen erneuten Verhandlungstermin soll es vonseiten der GDL erst in 14 Tagen geben, die Deutsche Bahn dagegen zeigte sich schon jetzt Gesprächsbereit. Die Fronten scheinen erneut verhärtet.

Intercity Deutsche Bahn

Bereits in der vergangenen Woche zeigte sich GDL-Chef Claus Weselsky mit der Situation und dem Angebot der Deutschen Bahn unzufrieden. Seiner Ansicht nach ist somit die Wahrscheinlichkeit von Warnstreiks gestiegen. Noch gibt es aber kein genaues Datum für mögliche Streik-Aktionen. Reisende sollen darüber rechtzeitig in Kenntnis gesetzt werden. Während die GDL 4,8 Prozent mehr Geld und eine einmalige Corona-Prämie in Höhe von 1.300 Euro forderte, beinhaltete das letzte Angebot der Deutschen Bahn lediglich eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 1,5 Prozent ab 2022 bis Februar 2023.

Fazit zu den befürchteten Einschränkungen bei der Deutschen Bahn

Viele Reisende unter Euch kennen das jährliche Auf und Ab der Deutschen Bahn sicher auch. Mal läuft es gut, mal stehen an anderen Tagen so gut wie nur Ausfälle oder massive Verspätungen auf dem Fahrplan. Auch die andauernden Tarifstreitigkeiten machen Reisenden zu schaffen und auch jetzt befindet sich die Deutsche Bahn erneut in zähen Verhandlungen. Gestern machte die GDL noch einmal deutlich, dass sie nicht auf das Angebot der Deutschen Bahn eingeht und droht mit Warnstreik-Aktionen. Reisende sollen aber rechtzeitig informiert werden.

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Bei reisetopia ist sie Eure Ansprechpartnerin für Neueröffnungen, Deals und relevante News aus der internationalen Hotellerie!

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  • Tja, man kann den Frust der DB Mitarbeiter schon verstehen, die an der Basis arbeiten und für ihr Recht kämpfen.
    Während die DB Milliardenverlusten schreibt:
    Bahn-Manager beharren auf Millionen-Boni – trotz Coronahilfen

    Gleisarbeiter steckten in der Pandemie zurück, doch rund 70 Vorstände und Geschäftsführer von Bahn-Tochterunternehmen werden wohl große Teile ihrer Prämien bekommen. Den Ausschlag geben Aufsichtsratschefs wie Ronald Pofalla. … aus den Gazetten.
    Es sind nicht immer die Lokführer und Gleisarbeiter schuld, man sollte das große Ganze sehen.
    LG Andreas

  • Tja,
    wenn sich die Führungsetage und der Vorstand Boni in Höhe von über 200 Millionen für das Jahr 2020 auszahlt, dann können die Beschäftigten der Deutschen Bahn, die für uns alle den Verkehr am Laufen gehalten haben, gerne für mehr Lohn streiken!
    Unser Verkehrsminister kann ja den drohenden Streik durch einen entsprechenden Eingriff gerne verhindern, der öffentliche Dienst konnte trotz Corona ja schließlich auch einen Tarifvertrag abschließen.

    Frage an die Autorin: Der andauernde Tarifstreit hat den Fahrgästen zu schaffen gemacht?!
    Hä? Bisher gab es weder Warnstreiks noch sonst irgendwelche Auswirkungen auf uns Fahrgäste. Ich fahr täglich über 200km mit der DB und hab bisher nix mitbekommen, außer das übliche Chaos im Eisenbahnverkehr.

    • Hallo Max,
      die andauernden Tarifstreiks beziehen auf die letzten Jahre, die Du als Fahrgast sicherlich auch mitbekommen hast. Aktuell gibt es keine, das wurde im Artikel auch deutlich. Sollte es zu keiner Einigung kommen, könnte es in den kommenden Wochen – nach Aussage des Bundesverkehrsministers – aber durchaus möglich sein.

      LG
      Julia

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