Nach der Kritik, Reisen nach Mallorca durch die Aufhebung der Reisewarnung zu ermöglichen, prüft die Bundesregierung nun erneut eine generelle Reisewarnung für das Ausland.

Der Buchungs-Boom war groß, die Kritik mindestens genauso sehr. Viele Deutsche zieht es zu den Osterfeiertagen ins Ausland. Politik und Experten befürchten jedoch einen sprunghaften Anstieg der Infektionszahlen, die Bundesregierung hat deshalb eine allgemeine Testpflicht beschlossen. Nun möchte sie einen Schritt weitergehen und prüft aktuell sogar Möglichkeiten, ein generelles Reiseverbot für Auslandsreisen zu Urlaubs-Destinationen auszusprechen, wie unter anderem die “FAZ” berichtet. Schon zu Beginn der Pandemie wurde eine allgemeine Reisewarnung ausgesprochen worden.

Rückkehr der allgemeinen Reisewarnung?

Die Aufhebung der Reisewarnung für die Balearen sorgte für einen enormen Anstieg der Buchungszahlen für Reisen nach Mallorca. Gleiches erwarten nun Experten im Hinblick auf die Infektionszahlen. Aus Sorge davor hat die Bundesregierung beim Bund-Länder-Treffen am Montag eine allgemeine Testpflicht beschlossen. Demnach müssen alle Rückkehrer entweder bei Einreise in Deutschland einen bereits absolvierten Test mit negativem Ergebnis vorweisen oder nach Einreise innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums einen COVID-19 Test absolvieren. Das scheint der Bundesregierung mittlerweile jedoch nicht mehr genug zu sein. Wie eine Regierungssprecherin bestätigt hat, prüft der Bund aktuell Möglichkeiten wieder eine allgemeine Reisewarnung auszusprechen. Diese wurde bereits zum Beginn der Pandemie implementiert und galt für mehrere Monate. Sämtliche Reisen ins Ausland sollten damit möglichst unterbunden werden.

Flugzeug Landung Sonnenuntergang Flughafen Landebahn

Ein ähnliches Prinzip verfolgt Großbritannien. Mit Beginn des aktuellen Lockdowns wurde ein generelles Reiseverbot ausgesprochen. Touristische Reisen sind damit untersagt. Sollten sich britische Staatsbürger dennoch ohne triftigen Grund zu Flug- oder Seehäfen begeben, kann eine Strafe von bis zu 5.000 Pfund Sterling verhängt werden. Eine Verlängerung des Reiseverbots bis zum 30. Juni wird aktuell debattiert. Gleiches könnte mit der erneuten Reisewarnung Deutschlands auch Bürger hierzulande treffen. Dieses Mal könnte sie jedoch lediglich Reisen in beliebte Urlaubsländer treffen. Wie die Sprecherin des Auswärtigen Amtes mitgeteilt hat, stehe eine allgemeine Reisewarnung aktuell jedoch nicht zur Debatte.

Neues Reise-Konzept vom Tisch?

Damit könnte auch das neue Reise-Konzept, welches die Bundesregierung eigens in Auftrag gegeben hat, vom Tisch sein. Waren die Beschlüsse zur allgemeinen Testpflicht am Montag durchaus noch als positives Signal dafür zu werten, würden die aktuellen Bestrebungen das Reisen noch weiter einschränken. Dafür plädiert auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts:

Wir können diese Pandemie nur einschränken dadurch, dass wir die Kontakte so weit wie möglich reduzieren. Jeden Tag, den wir mehr impfen und jeden Tag, den wir weniger reisen, verkürzt uns einfach die Zeit der Pandemie.

Lothar Wieler, Präsident Robert-Koch-Institut

Der Ansatz vom Präsidenten des RKI mag durchaus nachvollziehbar sein, jedoch nicht den Wünschen der Tourismusbranche entsprechen. Zur allgemeinen Testpflicht signalisierten deutsche Fluggesellschaften noch ihre Unterstützung, easyJet hingegen nimmt die Politik und die Passagiere in die Pflicht für die Organisation von entsprechenden Tests. Bundeskanzlerin Merkel hat in der Regierungsbefragung am heutigen Mittwoch erneut bekräftigt, dass sie in der aktuellen Lage jegliche Formen von Urlaubsreisen ablehne.

Ich persönlich (…) glaube, dass schon das Wort des kontaktarmen Urlaubs ein bisschen in die Irre führen könnte. Dass jetzt die Familien, ohne Kontakt mit einer anderen Familien zu haben, ihren ganzen Urlaub verbringen, das erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick. Ansonsten gibt es aber wieder vollkommen neue Konstellationen von Kontakten, nämlich Menschen, die sich bisher nicht kannten, kommen sich sehr nah, und es gibt Mobilität innerhalb eines Bundeslandes.

Angela Merkel, Bundeskanzlerin (CDU)

Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein können niedrige Inzidenzwerte vorweisen und möchten den sogenannten “kontaktarmen Tourismus” in Form von Camping-Urlaub oder in Ferienunterkünfte ermöglichen.

Fazit zum möglichen Reiseverbot ins Ausland

Die Bundesregierung erwägt nach der beschlossenen allgemeinen Testpflicht den Reiseverkehr ins touristische Ausland zeitweilig komplett auszusetzen. Entsprechende Möglichkeiten werden aktuell geprüft. Damit rückt das Ziel der Branche, den internationalen Reiseverkehr Quarantäne-frei zu ermöglichen, wieder in weite Ferne. Meiner Meinung nach muss bei dem vielen Hin und Her endlich eine klare Strategie mit Öffnungsperspektiven für den inländischen Tourismus und Möglichkeiten für Auslandsreisen her. Wir werden die aktuelle Lage genau beobachten und über entsprechende neue Details informieren.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • Ganz ehrlich geht mir das ganze hin und her ziemlich auf die Nerven. Warum kann man, wie in anderen Ländern schon lange, nicht einen negativen Test zur Einreise nach Deutschland verlangen?
    Erst stellen sie Regeln auf, ab wann ein Land kein Risikogebiet mehr ist, und man ohne Testung wieder in Deutschland einreisen darf. Dann bekommen sie Manschetten, weil plötzlich da jeder hinwill. Also, reißen wir die Schublade auch und suchen nach einer neuen Lösung. Man könnte ja dort vor Ort mit anderen Touristen zusammentreffen, die vielleicht die Virusvariante haben. Schon komisch, dass auch die Touristen ein negatives Ergebnis zur Einreise in dieses Land gebraucht haben. Aber wenn das doch vielleicht möglich ist, dann macht doch ein Virusvariantengebiet daraus und alles ist geklärt.
    Ich glaube, die blicken langsam selbst nicht mehr durch, was Sache ist.
    Langsam kann man sie wirklich nicht mehr ernst nehmen.

  • Verbote Verbote Verbote…

    Nichts auf die Reihe bekommen außer Verboten. So wird das leider nichts werden und der Lockdown wird zum Alltag…

    Vielleicht hilft ja mal ein Verbot von Nebentätigkeiten für Politiker sowie ein finanzieller Regreß für Versagen im Amt.

  • “Wie eine Regierungssprecherin bestätigt hat, prüft der Bund aktuell Möglichkeiten wieder eine allgemeine Reisewarnung auszusprechen. Diese wurde bereits zum Beginn der Pandemie implementiert und galt für mehrere Monate. Sämtliche Reisen ins Ausland waren damit untersagt.” Das ist so nicht richtig. Reisen sind deshalb nicht “untersagt”. Eine “Reisewarnung” ist kein Reiseverbot. Sonst würde es ja “Reiseverbot” heißen und nicht “Reisewarnung”. UK hat z.B. ein “allgemeines Reiseverbot” ausgesprochen und keine “Warnung”. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied, der völlig verschiedene Konsequenzen hat/haben kann.

    • Hallo Stefan, danke für Dein Feedback. Wir haben unterschiedliche Ansichten des Wortes “untersagt” in diesem Zusammenhang. Klar war es kein Verbot, aber der Zweck von Reisewarnungen, vor allem in diesem Fall, ist eindeutig. Wir haben den Satz dennoch angepasst, um weitere Verwirrungen zu vermeiden.

      • Sehr geehrter Herr Alexander.

        Unfassbar. Ihre Rechtfertigung macht sprachlos. Es gibt da drei Möglichkeiten, jedoch kommen Sie bei keiner gut weg.

        Einfach stur nicht zugeben, dass man eine Ausdrucksweise falsch verwendet hat, wäre unreif. Oder trumpisch.

        Hat man da einen tollen Satz zur Konfliktbewältigung gelernt (“verschiedene Ansichten”), den man fehlinterpretierend als Universalwaffe hier absolut unpassend einsetzt? Dann fehlt Empathie.

        Falsches Deutsch. Tja, die Jugend heutzutage verlernt Deutsch. Mangel an Verständnis unserer Sprache.

        Beim berühmtesten Beispiel, dass Rauchen untersagt ist, kann man laut Ihnen also die Ansicht haben, dass man sich trotzdem eine anzünden darf (Umkehrschluss)?

        Wenn von der Regierung reisen untersagt wäre, wäre das eine Anordnung, Gebot oder Verbot. Mit Folgen bei deren Verletzung.

        Die Regierung hat vor Reisen gewarnt. Trotzdem konnte man immer das Land verlassen. Problemlos. Ohne Folgen.

        Ab zum Flughafen, Hurra. Gruss aus Bali.

        Sie räumen zwar ein, dass es kein Verbot gab.

        Es kommt mir jedoch sehr infantil vor, wie Sie dann versuchen, sich herauszureden und irgendwie doch Recht zu behalten.

        Sie behaupten einfach aus dem Nichts, dass etwas so wie sie es darstellen möchten, eindeutig wäre und versuchen zu implizieren, dass damit ein Verbot gemeint war.

        Wie ticken Sie denn? Merken Sie, dass Sie es unmöglich machen, Sie ernst zu nehmen?

        Sie verspielen gerade Ihre komplette Glaubwürdigkeit!

        Die Regierung hat vor Reisen ins Ausland gewarnt, sie jedoch niemals untersagt.

        Das Wort kam missbräuchlich von Ihnen, und Herr Stefan Klein hat absolut recht, die falsche Verwendung aufzuzeigen.

        In heutigen Zeiten kann so eine Bedeutungsverfremdung in der Presse grosse Folgen haben.

        Sie brachten als “Profi” eine nichtstattgefundene neue Aussage in die Welt. Nennt man das nicht Fakenews heutzutage?

        Journalistisch ist somit ihr Artikel untere Kante und ihr folgendes Verhalten weit darunter.

        Möchtegernclever versuchen Sie dann noch mehr Stärke durch ein “wir” einzubringen, als ob Sie gemeinsam mit anderen diese Meinung vertreten würden.

        Wenn dies nicht so ist, käme hier noch eine ganz unehrliche Ausrichtung ihres Charakters ins Spiel.

        Und als letztes gipfelt Ihr Verhalten, nach einer an den Haaren herbeigezogenen Rechtfertigung, auch noch in Arroganz:

        “Wir” haben uns herabgelassen den Satz DENNOCH anzupassen, (obwohl ich Schmarrn gelabert und mich wie ein Kind rauszureden versucht habe), um weitere Verwirrungen zu vermeiden…

        Für wen halten Sie sich? Werden Sie mal erwachsen!

        Dem recht guten Reisetopia muss ich tatsächlich einen Hang zu jungen Journalisten attestieren, womit solche Fehler unerfahrenen Journalismus und unausgereifter charakterlicher Verhaltensweisen wohl leider zu erwarten sind.

        Mit freundlichen Grüssen

        Kris

      • Hallo, ich denke eine kurze Stellungnahme im Anschluss gehört zu klassischer journalistische Arbeit dazu. Es wurde auf einen Fehler hingewiesen, ich habe als Autor des Textes meine Wortwahl erklärt und nach interner Besprechung haben tatsächlich wir beschlossen, sie anzupassen, weil die Kritik in der Tat berechtigt war. Schade finde ich jedoch, dass Ihre Kritik, die wir immer gerne anhören, teils sehr persönlich wird.

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