Gute Nachrichten für Staat und Steuerzahler! Wegen der Staatshilfen und den dadurch erworbenen Anteilen winkt ein Gewinn in Höhe von etwa einer Milliarde Euro.
Die Lufthansa sicherte sich erst kürzlich durch eine beschlossene Kapitalerhöhung zusätzliche Liquidität am Kapitalmarkt. Damit konnte die Kranich-Airline die Corona-Staatshilfen endgültig zurückzahlen. Dennoch hält der Bund noch Aktienanteile von etwa 14 Prozent, die alsbald verkauft werden sollen. Dabei winkt dem Bund ein Gewinn von circa einer Milliarde Euro, wie aero.de berichtet. Grund dafür ist der gestiegene Aktienkurs der Lufthansa in den vergangenen Wochen.
Lukratives Investment
Anfang September hat die Lufthansa einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Infolgedessen konnten weitere Aktien im Wert von über zwei Milliarden Euro verkauft werden. Hauptgrund dieser Kapitalerhöhung ist die überpünktlich geplante Rückzahlung der übrigen Staatshilfen gewesen. Konkret ging es dabei um vier Milliarden Euro, die bereits von den insgesamt neun Milliarden Euro in Anspruch genommen wurden. Damit verbunden waren aber auch einige Bestimmungen, die die Fluggesellschaft zu erfüllen hatte. Dies kostete dem Kranich jedoch einiges an Flexibilität und unternehmerischer Freiheit. So kam es auch nicht überraschend, dass die Airline sich bereits drei Mal in diesem Jahr neue Liquidität am Kapitalmarkt gesichert hat – jeweils mit großem Erfolg. Denn die Staatshilfen konnten so bereits vollständig zurückgezahlt werden.
Trotzdem ist die Lufthansa zum jetzigen Zeitpunkt noch eng mit dem Bund verbandelt. Denn neben dem staatlichen Rettungspaket hat dieser über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds auch Anteile an der Lufthansa erworben. Zum damaligen Zeitpunkt waren es 20 Prozent, aufgrund der Kapitalerhöhung liegt dieser Anteil jetzt allerdings nur noch bei etwas mehr als 14 Prozent. Am Ende war die Unterstützung der Lufthansa dennoch für den Bund lukrativ, denn der Aktienwert der Airline hat sich in den letzten Wochen deutlich verbessert. Finanzminister Olaf Scholz sprach bereits von einem guten “Geschäft für die Staatskasse – denn wie es aussieht, wird der Staat am Ende seines Engagements ein Plus machen.“ Durch den gestiegenen Aktienkurs in den vergangenen Wochen rechnet der Bund mit einem Gewinn von etwa einer Milliarde Euro, sobald dieser seine Anteile verkauft. Das ist in frühestens fünf Monaten möglich, wird aber auch dementsprechend schnellstmöglich angepeilt.
Der Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigte sich dennoch für die Unterstützung des Staates in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sehr dankbar. Von den insgesamt bewilligten neun Milliarden Euro musste die Kranich-Airline zwar nicht mal die Hälfte in Anspruch nehmen, dennoch wird die größte deutsche Airline mit etwa zehn Milliarden Euro Schulden aus der Corona-Krise hervorgehen, wie der Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann in einem Brief an die Piloten mitteilte. Die nächste Herausforderung für die Lufthansa sowie dem Luftverkehr weltweit droht indes bereits wieder. Mit der neuen Virusvariante Omikron, die in Südafrika entdeckt wurde, drohen bereits neue massive Einschränkungen. Die Lufthansa sowie ihre Töchter Swiss und Edelweiss werden den Flugverkehr vorerst aber aufrechterhalten.
Fazit zum Milliardengewinn des Bundes
Die Staatshilfen vom Bund für die Lufthansa entpuppen sich als lukratives Investment. Nicht nur konnte die größte deutsche Airline die Staatshilfen überpünktlich zurückzahlen, dem Bund winkt ein Milliarden-hoher Gewinn bei Verkauf der Anteile. Diese sind jedoch nach der Kapitalerhöhung um etwa sechs Prozent gesunken und können frühestens in fünf Monaten verkauft werden. Mal sehen, wie sich der Aktienkurs bis dahin noch entwickelt. Neue Herausforderungen mit der neuen Virusvariante lauern bereits.
Ist doch nur eine euphorische Momentaufnahme ,warten wir mal ab wie der Kurs in 5 Monaten aussieht.
Gute Nachricht leider nur für Politiker, die sicher eine mehr oder weniger sinnvolle Verwendung finden werden. Der Steuerzahler hat davon gar nichts, denn es wir weder eine Steuerrückzahlung geben, noch eine Steuersenkung.
Der Bund hat die Aktien für 2,56€ und somit weit unter Marktwert gekauft. Nur deshalb macht er bei einem Verkauf Gewinn. Der Aktienkurs ist auf einem ähnlichen Niveau wie nach Ausbruch von Corona…
Sorry, aber eure Texte sind manchmal echt lausig recherchiert.
Hallo Nicolas, danke für das Feedback, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, was das mit einer schlechten Recherche zu tun hat. Ja, der Aktienkurs war damals am Boden. Dennoch ist dieser in den vergangenen Wochen vor allem ordentlich gestiegen. Nur dadurch ist der Gewinn überhaupt möglich. Wäre das nicht der Fall, dann hätte der Bund auch nichts vom niedrigen Aktienkurs gehabt.
Nun ja, unterm Strich dürfte bei der Betrachtung der Gewinne und Verluste durch Corona ein fettes Minus für Staat und Gesellschaft herauskommen… wobei das größte Plus sicherlich der Erhalt der Arbeitsplätze und der Lufthansa als Ganzes ist.
Sagen wir also: Win-Win für beide Seiten, sowohl Lufthansa als auch Bund.
Das gilt übrigens für die meisten dieser Rettungsaktionen, sofern die Firmen überleben, seien es Coronabeihilfen oder die Bankenrettung in der Eurokrise, weshalb es gar nicht nötig ist diese allzu kritisch zu sehen.