Infolge der weltweiten Krise bestätigt nun auch Flugzeughersteller Boeing eine düstere Marktprognose für die kommenden zehn Jahre und rechnet bis zum Jahr 2029 mit einer geringeren Nachfrage an neuen Flugzeugen um elf Prozent im Vergleich zur Vorjahresprognose. Eine vollständige Erholung sei vorerst sogar vor 2039 nicht in Sicht.

Vor wenigen Tagen hatte Konkurrent Airbus nach ersten Einschätzungen sich eingestehen müssen, vor 2023 die Produktionsraten nicht wieder auf das Niveau von 2019 zu bekommen und einen voranschreitenden Stellenabbau verkündet. Auch IATA gab kürzlich bekannt, dass seine Prognosen für den Luftverkehr in diesem Jahr deutlich nach unten korrigiert werden müssten. Boeing befürchtet momentan ebenfalls düstere Zukunftsperspektiven für die kommenden Jahre, besonders bei den Großraumflugzeugen für den Langstreckenverkehr. Zudem werden die Airlines vor allem in den nächsten Jahren eher ältere Flugzeuge durch neue Jets ersetzen, anstatt ihre Flotten zu vergrößern und neue Jets in Auftrag zu geben. Die Perspektiven zeigen eine lang anhaltende Flaute im Flugverkehr ebenso wie in der Luft- und Raumfahrttechnik.

Nachfrageeinbruch von elf Prozent für die nächsten zehn Jahre

Ebenso wie für Airlines oder andere Beteiligte in der Reisebranche ist es auch für die Flugzeughersteller Boeing und Airbus unerlässlich Prognosen für die kommende Zeit durchzuführen, damit auf Trends in der Flugbranche rechtzeitig reagiert werden und nach einer optimalen Lösung gesucht werden kann. Somit steht der zweitgrößte Flugzeugbauer vor einer großen Herausforderung – ungewiss was die Zukunft für den Hersteller bringen wird. Nach Einschätzung des Flugzeugherstellers wird der Gesamtmarktwert der Luft- und Raumfahrtprodukte und Dienstleistungen in den nächsten zehn Jahren um elf Prozent niedriger sein, als in seiner letzten Schätzung 2019 vorgesehen war. In den Jahren 2020 bis 2029 rechnet er derzeit mit einer Auslieferung von circa 18.350 neuen Passagier- und Frachtjets, bis 2039 mit einem Bedarf an 43.110 neuen Flugzeugen.

Boeing 737 MAX

Bis der Luftverkehr wieder in die Normalität zurückkehre und die Wachstumszahlen wieder in die Höhe steigen, werden derzeit mindestens fünf oder mehr Jahre eingeplant, das hängt in erster Linie von dem weiteren Verlauf der Krise ab. Auch wenn für den Zeitraum nach 2029 die Auslieferungszahlen wieder ansteigen könnten, steht es derzeit noch in den Sternen bis wann der gesamte Rückstand aufgeholt und der Wachstumstrend wieder verzeichnet werden kann.

Langfristiges Wachstum trotz düsteren Marktprognosen

Auf langfristiger Perspektive sieht es auch bei Boeing schon wieder besser aus – dort plant der Flugzeughersteller erneut mit einem langfristigen Wachstum. Derzeit gibt es etwa 25.900 Flugzeuge in der globalen Flotte, die bis zum Jahr 2039 auf 48.400 Maschinen wachsen soll. Boeing plant für die kommenden 20 Jahre mit 2.430 Regionaljets und 7.480 neuen Großraumflugzeugen, denn Langstreckenflüge werden zunächst länger brauchen, um sich von der Pandemie zu erholen. Bei den Frachtflugzeugen werden möglicherweise nur 930 für den Frachtverkehr benötigt. Man rechnet mit ungefähr 46,5 Flugzeugen durchschnittlich pro Jahr. Zudem geht Boeing derzeit davon aus, das Asien ihren Anteil an der Weltflotte, der derzeit bei circa 30 Prozent liegt, bis zu zehn Prozent steigern könnte.

Die kommerzielle Luftfahrt steht in diesem Jahr vor historischen Herausforderungen, die die kurz- und mittelfristige Nachfrage nach Flugzeugen und Dienstleistungen erheblich beeinflussen. Doch die Geschichte hat auch immer wieder bewiesen, dass der Luftverkehr widerstandsfähig ist.

Darren Hulst, Marketing-Manager bei Boeing

Der größte Markt in ferner Zukunft wird für kleinere Single-Aisle-Flugzeuge sein, auch unter dem Namen Standardrumpfflugzeuge bekannt, wie die Boeing 737 MAX und den Airbus A320, wo in den nächsten 20 Jahren schätzungsweise 32.270 Flugzeuge benötigt werden.

Fazit zu den niedrigen Produktionsraten und Perspektiven bei Boeing

Den Einschätzungen der IATA für eine noch schwächere Erholung im Flugverkehr als ursprünglich erwartet, kann sich auch Boeing in Hinblick auf seine künftigen Produktionsraten anschließen. Gegenüber der Vorjahresprognose plant der Flugzeughersteller einen Nachfragerückgang an neuen Flugzeugen mit elf Prozent bis zum Jahre 2029. Dennoch scheint sich bei der langfristigen Planung in Richtung 2039 endlich wieder ein Wachstum zu verzeichnen, mit einer Erhöhung der globalen Flotte auf 48.400 Maschinen. Ob diese Pläne Realität werden, werden die kommenden Jahre und die Entwicklung der Krise zeigen!

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Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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