Boeing 737 MAX: Mögliche lockere Schrauben müssen überprüft werden

Bei der Boeing 737 Max wurden lose Schrauben entdeckt. Es kommt zu großflächigen Inspektionen. Der Flugverkehr bleibt uneingeschränkt.

Wieder einmal gibt es Grund zur Sorge bezüglich der Boeing 737 MAX. Neue Sicherheitsbedenken werden von der Federal Aviation Administration (FAA) geäußert aufgrund eines lockeren Bolzens im Ruderkontrollsystem, wie Reuters berichtet. Innerhalb von zwei Wochen sollen alle neueren Modelle inspiziert werden.

Verlust von Teilen muss kontrolliert werden

Erstmals aufgefallen ist der potenzielle Gefahrenherd bei einer Routineuntersuchung: Einem Bolzen fehlte die Schraubenmutter. Durch das Auftreten dieses Fehlers ist die FAA alarmiert, denn es kam schon oft zu Problemen mit der Boeing 737 Max. Aufgrund dessen wurden erst im Dezember die Richtlinien der Zertifizierung verschärft. Der Flugzeughersteller fordert nun alle Betreiber jüngerer Modelle dazu auf, ihre Bauteile innerhalb von zwei Wochen zu kontrollieren. Spezifisch handelt es sich um gewisse Spurstangen, welche die Ruderbewegungen kontrollieren – hier könnten eventuell Teile fehlen.

Das Ruder eines Flugzeuges ist für die Position der Nase im Flug verantwortlich. Die Inspektion wird etwa zwei Stunden in Anspruch nehmen und bedarf das Freilegen der Hardware durch die Entfernung einer Zugangsklappe. Die Kontrolle der gerade hergestellten Flugzeuge vor ihrer Auslieferung an den Kunden übernimmt Boeing selbst.

Alle Auffälligkeiten der Inspektion müssen an den Flugzeughersteller gemeldet werden. Die Produktion wird allerdings zwischenzeitlich nicht eingestellt und der Flugzeughersteller hält ausgelieferte Modelle auch sicher für den Flugbetrieb. Denn die Crew überprüft vor allen Flügen das Seitenrudersystem, sodass Probleme dort direkt auffallen würden, bevor der Flieger in der Luft ist.

Die Inspektionen erfolgen unter sorgfältiger Beobachtung durch die FAA. Sollte das Problem noch größer ausfallen oder Neuerungen auftreten, behalten sie sich entsprechende Maßnahmen vor. Airlines, welche das Flugzeugmodell im Einsatz haben, etwa United Airlines oder American Airlines, erwarten keine Auswirkungen der Inspektion auf den Flugbetrieb.

Enttäuschung über Boeing hält an

Dieser Vorfall rückt Boeing erneut in ein negatives Licht, was sich direkt auch an der Börse zeigt. Obwohl einige schon an eine Verbesserung geglaubt haben, da Boeing nach Jahren wieder China mit 737 MAX Mittelstreckenfliegern beliefern darf. Denn im Jahr 2023 gingen in China wieder alle beinahe 100 737-MAX-Flugzeuge in Betrieb. Wegen Handelsspannungen zwischen den Ländern herrschte seit 2017 Schweigen in Bezug auf die Auslieferung von Flugzeugen. Nun wurde ein Dreamliner exportiert, was als Zeichen für eine neue Richtung in der Beziehung zwischen dem US-Konzern und China gelesen wird.

Negative Schlagzeilen bezüglich der Boeing 737-MAX-Reihe verwundern niemanden mehr. Zwei aufeinanderfolgende Abstürze einer 373 MAX 8 in den Jahren 2018 (Indonesien) und 2019 (Äthiopien) hatten 346 Menschenleben gekostet. Daraufhin hatte Boeing hohe Summen an Entschädigungen, Strafgeldern und Produktionskosten zu zahlen. Es kam zu einer 20-monatigen Flugpause des Flugzeugtyps.

Fazit zu lockeren Schrauben bei der Boeing 737 MAX

Im Rahmen einer Routineuntersuchung wurde eine lockere Schraube im Ruderkontrollsystem einer Boeing 737 MAX entdeckt. Dies sorgte sofort für Aufsehen bei der FAA – zu Recht, denn schließlich kam es aufgrund von Sicherheitslücken schon zu zwei Abstürzen des Flugzeugtyps. Nun soll innerhalb von zwei Wochen die Hardware überprüft werden. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Problem damit im Januar erledigt haben wird.