Erneut wurde die Auslieferung des Problemfliegers von Boeing, seiner 737-Max wegen technischer Auffälligkeiten an einigen Komponenten gestoppt.
Es vergeht kaum ein Monat, indem Boeing mit seiner Boeing 737-Max keine negativen Schlagzeilen macht. Das Image des Flugzeugherstellers ist damit weiterhin stark angeschlagen. Positive Meldungen gibt es somit auch im April keine – im Gegenteil. Erneut beeinträchtigen Qualitätsprobleme die Auslieferung neuer Flugzeuge. Diesmal sind Teilkomponenten des Herstellers Spirit Aerosystems betroffen. Eine signifikante Anzahl bereits fertig gestellter und in der Produktion befindlichen Maschinen seien davon betroffen. Eine Gefahr für die Luftsicherheit bestehe aber keine, wie unter anderem airliners.de berichtet.
Qualitätsprobleme reichen bis 2019 zurück
Erneut muss Boeing mit negativen Schlagzeilen an die Öffentlichkeit gehen und erneut müssen Airline-Kunden auf ihre Flugzeuge warten. Und erneut trifft es das ohnehin schon gebrandmarkte 737 Max-Modell. Diesmal tauchten Qualitätsmängel bei einer Komponente des Teileherstellers Spirit Aerosystems auf, die dazu führen, dass Boeing den gesamten Auslieferungsprozess gestoppt hat.
Erst vor wenigen Tagen berichtet wir über die Fortschritte, die Boeing bei der Zertifizierung der 737-Max 7 macht. Steht diese angesichts der neuen Mängel nun auf dem Spiel? Konkret betroffen sind die Modelle Boeing 737-Max 7-, Max 8 – und Max 8200. Auch wenn die Probleme, die zwei von Spirit fehlerhaft angebrachten Verbindungsstücke zwischen dem hinteren Rumpf und dem Seitenleitwerk an die Rumpfstruktur, betreffen, bis ins Jahr 2019 zurückreichen könnten, besteht keine Gefahr für die Luftfahrtsicherheit. Dies bestätigte die US-Luftfahrtbehörde FAA bereits.
Der Hersteller Spirit setzte Boeing bereits am Mittwoch über das Problem in Kenntnis. Nicht jeder 737-May Typ ist allerdings betroffen. Das Max 9 Modell verwendet beispielsweise einen anderen Hersteller für das Modell. Auch die Zahl der betroffenen Maschinen ist noch ungeklärt, denn ein Statement vonseiten Boeing steht noch aus.
Geplante Auslieferung von 400 737-Max Maschinen 2023
Boeings ausbleibende Äußerung könnte in Zusammenhang mit der Frage stehen, welche weitreichenden Auswirkungen der Auslieferungsstopp auf die Produktionspläne der 737-Max-Flotte hat. Der amerikanische Flugzeugbauer wollte in diesem Jahr mindestens 400 Maschinen ausliefern. Im ersten Quartal wurden 111 Maschinen an Kunden übergeben. Ob sich dieser Trend fortsetzt, bleibt offen.
Der Hersteller Spirit arbeitet derzeit bereits an der Fehlerbehebung. Aufgrund der tragischen Vergangenheit der 737 Max, die 2018 und 2019 zu zwei verheerenden Abstürzen führte, überprüft die FAA jede 737-Max-Auslieferung genauestens. Dass die Behörde nun auch eine neue Anweisung für ein Inspektions- und Reparatursystem bei dem betroffenen Rumpfteil vorgeben wird, gilt als wahrscheinlich. Indes setzt Boeing seine Kunden über die Verzögerungen in Kenntnis:
Wir haben die FAA über das Problem informiert und arbeiten daran, Inspektionen durchzuführen und die nicht konformen Teile zu ersetzen, wo dies notwendig ist.
Statement Boeing
Bislang äußerste sich nur United Airlines zu dem Vorfall, der allerdings keine Auswirkungen auf die Kapazität der Airline im laufenden Sommerflugplan haben werden.
Fazit zum Boeing 737-Max Auslieferungsstopp
Auf eine gute Nachricht folgt zugleich eine schlechte – zumindest könnte man meinen, das Prinzip gelte für den amerikanischen Flugzeughersteller Boeing. Kaum wenige Tage, nach den großen Fortschritten bei der 737-Max 7 Zulassung, gibt es bei diesem Modell, sowie beim Max 8 – und Max 8200 Modell eine fehlerhaft verbaute Rumpfkomponente. Die Folge: Ein sofortiger Auslieferungsstopp. Wie viele Maschinen betroffen sind, klärt Boeing in diesen Stunden ab. Doch mehr als infrage stehen, dürfte die geplante Produktionssteigerung bis Juni von 31 auf 38 Maschinen.
Wer glaubt Boeing noch, wenn sie behaupten, es besteht keine Gefahr? Wozu dann ein Produktionsstopp?
Boeing hat auf Jahre seine Glaubwürdigkeit verspielt. Ich jedenfalls vermeide, wenn möglich, mit deren Flugzeugen unterwegs zu sein.