Belgien plant, Kurzstreckenflüge und Flüge mit Privatjets ab dem 1. April 2023 höher zu besteuern. Damit möchte man die Lärmbelastung und Luftverschmutzung verringern.
Schon jetzt staffelt die Regierung in Brüssel die Luftverkehrsabgabe nach dem zu erwartenden Lärmpegel des Flugzeugs bei Start und Landung. Je höher der Lärm, desto größer ist folgerichtig die zu entrichtende Abgabe an den Staat. Ausgenommen von dieser Regelung sind bisher kleine Flugzeuge, beispielsweise Privatjets. Dies soll sich schon ab April im kommenden Jahr ändern, wie reuters berichtet.
Neues System zur Berechnung der Luftverkehrsabgabe in Belgien
Zum 1. April 2023 soll ein neues Abgabensystem für Flugzeugstarts in Belgien eingeführt werden. Demnach richtet sich die Höhe der Abgabe nicht mehr ausschließlich nach der Lärmbelastung, sondern schließt auch die Luftverschmutzung und die Treibhausgasemissionen ein. Zusätzlich erwarten Fluggesellschaften, deren Flüge kürzer als 500 Kilometer sind, eine Strafgebühr. Dies betrifft auch einige Linienflüge, beispielsweise den der niederländischen Airline KLM von Brüssel nach Amsterdam.
Grund für die Erhöhung der Steuern und Gebühren sind mutmaßlich Anwohnerbeschwerden, die sich über die ständigen Fluglärm beklagen.
Die Lärmbelästigung der Anwohner in der Nähe des Flughafens Brüssel, egal ob sie in Flandern, Brüssel oder Wallonien leben, kann nicht so bleiben, wie sie ist.
Georges Gilkinet, stellvertretender Ministerpräsident Belgiens
In Belgien wählt man also einen anderen Weg, um Kurzstreckenflüge unattraktiv zu machen. Während man in Frankreich diese kurzerhand komplett verbot, hofft man in Belgien auf eine erzieherische Maßnahme durch die erhöhten Steuern und Gebühren. Ob dadurch tatsächlich weniger Kurzstreckenflüge durchgeführt werden, lässt sich noch nicht abschätzen. Auch ist die Höhe der geplanten Gebühren noch unbekannt, weswegen eine Prognose aus derzeitiger Sicht schwerfällt.
Fazit zur geplanten Änderung der Luftverkehrsabgabe in Belgien
Belgien möchte den Fluglärm reduzieren und plant aus diesem Grund eine Steuererhöhung. Vor allem nicht notwendige Kurzstreckenflüge sollen zusätzlich besteuert werden, sodass die Anwohner in der Nähe des Flughafens weniger Lärm ertragen müssen. Ich bezweifle jedoch, dass dieses Vorhaben den Lärmumfang verringern wird. Als Zubringerflüge zum eigenen Hub sind Kurzstreckenflüge extrem wichtig, weswegen Airlines wohl die erhöhte Gebühr in Kauf nehmen werden. Auch Menschen, die gerne im Privatjet verreisen, wird eine Erhöhung der Gebühr nicht wirklich abschrecken.