Bereits mehrfach stellten sich Interessensvertreter gegen die im Mai 2024 erhöhte Ticketsteuer, der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) ist eine der lautesten Stimmen unter ihnen.

Bereits vor gut einem Jahr befürchtete der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft negative Auswirkungen durch die Erhöhung der Ticketsteuer in Deutschland. Auch im Oktober des letzten Jahres warnte Jens Bischof, Präsident des BDL, dass Fliegen bezahlbar bleiben müsse. An seiner Meinung hat sich auch dieses Jahr nichts geändert. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, antizipiert der BDL erhebliche Zusatzbelastungen für die deutsche Luftfahrt, doch nicht alleine wegen der erhöhten Luftverkehrsabgabe.

Das Wichtigste in Kürze

  • In Hinblick auf die entstehenden Mehrkosten, die ab diesem Jahr auf Airlines respektive Passagiere zukommen, sieht der BDL erhöhten Handlungsbedarf, was die Abschaffung der Ticketsteuer betrifft
  • So sollen Wettbewerbsverzerrungen vorgebeugt werden
  • Den Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe befürwortet der Verband zwar, dennoch müssen unfaire Wettbewerbsbedingungen aus dem Weg geräumt werden

Verzerrung des Wettbewerbs wird befürchtet

Nicht nur in der erhöhten Luftverkehrsabgabe, sondern auch in der finanziellen Zusatzbelastung durch die Beimischungsquote sogenannter Sustainable Aviation Fuels (SAF), welche seit dem 1. Januar 2025 verpflichtend ist, sieht der BDL Faktoren, die zu einer Verzerrung des Wettbewerbs führen könnten. Durch die Zuführung nachhaltiger Kraftstoffe rechnet der Verband alleine für Flüge ab Deutschland mit Mehrausgaben von 300 bis 400 Millionen Euro pro Jahr. Wenngleich der Einsatz sauberer Kraftstoffe vom BDL befürwortet wird, warnt der Verband vor unfairen Wettbewerbsbedingungen. Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des BDL, ergänzt:

Die zukünftige Bundesregierung muss sich deshalb schnellstmöglich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, Wettbewerbsverzerrungen abzubauen.

Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer BDL
Engine Turbine

Lang befürchtet Verschlechterungen nicht nur für innereuropäische Flüge, sondern auch für Langstreckenflüge, die von Drehkreuzen innerhalb der EU starten. Schließlich gilt die SAF-Beimischungsquote nur für Flüge, die von europäischen Airports starten. Eine Airline, die beispielsweise von Frankfurt über Doha nach Singapur fliegt, muss die Quote nur für die Strecke von Frankfurt nach Doha einhalten.

Abschaffung der Luftverkehrsteuer

Überdies fordert der BDL nach wie vor die Abschaffung der Ticketsteuer für Flüge ab Deutschland. Der Hauptgeschäftsführer des BDL bekräftigt, dies sei notwendig, um die Schere in puncto Kosten in Deutschland im Vergleich zum übrigen Europa nicht noch weiter aufgehen zu lassen. Er ergänzt:

Die erheblichen Mehrkosten verschlechtern die ohnehin schon kritische Lage der deutschen Luftverkehrswirtschaft und erfordern daher eine massive Korrektur bei Steuern und Gebühren.

Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer BDL

Es bleibt abzuwarten, ob der abermalige Aufruf von den Entscheidungsträgern erhört wird und ob sich an den entstehenden Mehrkosten für Airlines respektive für Passagiere etwas ändern wird.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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