In den ersten zwei Bundesländern in Deutschland entfällt zum 8. und 10. Dezember 2022 die Pflicht zum Tragen einer Maske im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). In Bayern gilt ab Samstag nur noch die Empfehlung, eine Maske zu tragen, in Sachsen-Anhalt schon ab Donnerstag.

Bayern ist das erste Bundesland, das die zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführte Maskenpflicht in Bus und Bahnen aufhebt. Eine Maskenpflicht ist aufgrund der stabilen Infektionslage nicht mehr angemessen, heißt es aus bayerischen Regierungskreisen. In Fernzügen der Deutschen Bahn gilt aber weiterhin Maskenpflicht, da diese Entscheidung nach wie vor der deutschen Bundesregierung obliegt, wie das rnd berichtet. Kurz nach der Mitteilung aus Bayern verkündet auch Sachsen-Anhalt die Aufhebung der Maskenpflicht.

Maskenpflicht entfällt im ÖPNV in Bayern

Schon Mitte November hatten wir über eine Aufhebung der Maskenpflicht spekuliert. Bisher gilt aber noch in allen öffentlichen Verkehrsmitteln (Ausnahme Flugzeug) in Deutschland eine Maskenpflicht. Diese Regelung wurde im April 2020 eingeführt und hielt sich über 2,5 Jahre in unterschiedlich starker Ausprägung. Bayern war über einen langen Zeitraum sogar das einzige Bundesland, welches ausschließlich eine FFP2-Maske akzeptierte. Nun hat sich das Blatt komplett gewendet und man verkündet als erstes Bundesland die Aufhebung der Maskenpflicht.

Bilder MVV Verbundbericht 2015
Auch in der S-Bahn in München fällt die Maskenpflicht

Ursprünglich bestand die Absicht, bei der gestrigen Gesundheitsministerkonferenz einen gemeinsamen Konsens zur Abschaffung der Maskenpflicht zu finden. Jedoch konnten sich nicht alle Bundesländer für ein einheitliches Vorgehen entscheiden, weswegen nun Bayern vorerst als einziges Bundesland offiziell die Maskenpflicht zum 10. Dezember 2022 im ÖPNV aufhebt. Fraglich ist natürlich, ob sich dem Beschluss weitere Bundesländer zeitnah anschließen werden. Mit Sachsen-Anhalt hat schon nach wenigen Stunden ein weiteres Bundesland erklärt, dass die Maskenpflicht aufgehoben wird.

Maskenpflicht
FFP2-Maskenpflicht gilt beispielsweise noch in Berlin

Noch im Oktober 2022 hatte sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach für eine Rückkehr der Maskenpflicht in Innenräumen in Bayern ausgesprochen. Da auch die von ihm angekündigte Winterwelle bisher auf sich warten lässt, hat sich das bayerische Kabinett für eine Aufhebung der Pflicht zum Tragen einer Maske entschieden. Diese Maßnahme sei in der derzeitigen Situation nicht mehr angemessen. Mit dem Wegfall der Maske im ÖPNV fällt somit die letzte Bastion der Maskenpflichtbefürworter. Damit steht es nun jeder Person frei, eine Maske zu tragen. Erwähnenswert ist aber, dass dies nur für den Nahverkehr gilt. In Fernzügen der Deutschen Bahn gilt nach wie vor die Maskenpflicht, selbst auf einer bayerischen ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München.

Fazit zum Wegfall der Maskenpflicht in Bayern

Aus meiner Sicht ist die Maskenpflicht nicht mehr zeitgemäß. Wer möchte, kann sich selbstverständlich für das Tragen einer Maske entscheiden. Dies steht jedem frei und ist genau wie beim Thema Impfung die persönliche Entscheidung. Es bleibt aber spannend, ob in den kommenden Tagen noch weitere Bundesländer nachziehen und ebenfalls die Maskenpflicht aufheben.

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  • Zeit wirds.

    Die Nebenwirkungen einer jahrelangen pauschalen Maskenpflicht sieht man m. E. aktuell bei den Kindern. Nicht an Infektionen gewöhnt haben “herkömmliche” Krankheitserreger leichtes Spiel. Bin mal gespannt, wann die ersten deswegen nach einer neuen Maskenpflicht in Kitas und Schulen schreien.

    • Einfach mal gegoogelt:
      “Die “Immunschuld”-Hypothese ist eine Erfindung der Corona-Leugner und -Verharmloser während der Pandemie und wissenschaftlich nicht begründbar. Bei RSV ist ein Verhindern früher Erkrankungen sogar lebensrettend, denn die Gefahr ist am größten für die jüngsten Kleinkinder & Babies”
      „Die Sorge, dass man durch Maske tragen, Abstand halten und Lüften auf lange Sicht irgendwelche Schäden im Immunsystem anrichtet, kann man klar mit Nein beantworten.“
      „Die von unseriösen Ärzten/Wissenschaftlern propagierte „Immunschuld“ ist Schwachsinn. Wir sind ununterbrochen Bakterien, Viren, Pilzen etc. ausgesetzt. Viele Infekte merken wir gar nicht. Das Immunsystem braucht kein Sondertraining.”
      Dies ist bei allen ernstzunehmenden Ärzten und Wissenschaftlern Konsens!
      Einige wenige (s. Mike) haben aber die Wahrheit erkannt und decken diese zum Glück auf.

      • „Einfach mal gegoogelt”, na dann…
        Zum Glück ist es ja in der heutigen Zeit kinderleicht, durch Eingabe geeigneter Schlagworte Beiträge zu finden, die ins eigene Weltbild passen. Spart einem das Nachdenken und Hinterfragen. Dann noch das Totschlagargument Coronaleugner ins Feld geführt und schon sind alle anderen Argumente automatisch entkräftet. Schöne heile Welt.
        Dass die Geschichte nicht so schwarz-weiß ist, kann man aktuell u.a. auf tagesschau.de nachlesen. Oder gehören die jetzt auch zur Fraktion der „Corona-Leugner und -Verharmloser“?

        Noch ein kleiner Denkanstoß: Warum treten Allergien vermehrt bei Leuten auf, die in einer möglichst keimfreien Umgebung aufgewachsen sind und weniger bei denen, die als Kind im Dreck gespielt haben?

      • @Mike
        Du sagst es doch selber: “Dass die Geschichte nicht so schwarz-weiß ist, kann man aktuell u.a. auf tagesschau.de nachlesen.”
        Warum ist dann “deines Erachtens” trotzdem die pauschale Maskenpflicht an allem Schuld? Betreibst du hier vielleicht “cherry-picking” und beachtest nur die Aussagen “die ins eigene Weltbild passen. Spart einem das Nachdenken und Hinterfragen.”
        Wenn man nämlich mal nachdenkt und hinterfragt -> “Die Zahl der Atemwegsinfektionen mit dem RS-Virus steigt seit Wochen stetig. Besonders betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder im Alter bis vier Jahren. “RSV-Infektionen führen insbesondere bei Kleinkindern vermehrt zu Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen”, erklärte das RKI bereits im Wochenbericht vom 24. November.
        Nun zeige dann auch bitte mal auf wo es eine pauschale Maskenpflicht für Kleinkinder gab, damit gerade eben diese jetzt besonders betroffen sind.
        Ich halte mich da lieber an folgende Hypothese -> “«Nix Immunschuld: RSV-infizierte Kinder in 2022 hatten in 19,2 % eine frühere dokumentierte COVID-19-Infektion, deutlich mehr als die 9,7 % der nicht-infizierten Kinder, was eine frühere C19-Infektion zum Risikofaktor für eine RSV-Infektion macht», so twittert der Mediziner Dr. med. Hank Schiffers unter Verweis auf eine aktuelle US-Studie, die als Preprint erschienen ist.
        Gruß

      • “Einfach mal gegoogelt:…”

        Google ist weder eine Quelle noch ein Beleg. Es ist eine Suchmaschine, also selbst als Autoritätsargument völlig ungeeignet.

        „Die Sorge, dass man durch Maske tragen, Abstand halten und Lüften auf lange Sicht irgendwelche Schäden im Immunsystem anrichtet, kann man klar mit Nein beantworten.“

        Hier ist zwingend ein Beleg oder Beweis notwendig, zumindest wenn man wissenschaftlich vorgehen möchte.

        „Die von unseriösen Ärzten/Wissenschaftlern propagierte „Immunschuld“ ist Schwachsinn.”

        Auch hier fehlt erstens ein Beleg für die Aussage und ein Beweis für die vermeintliche Richtigkeit.

        “Dies ist bei allen ernstzunehmenden Ärzten und Wissenschaftlern Konsens!”

        Diesse Aussage wie die davor offenbaren eine absolute Wissenschaftsfeindlichkeit. Wer bestimmt, wer unserlös und wer ernstzunehmen ist? Wenn man das zulässt, kann jeder jeden als unersiösen Wissenschaftler brandmarken.

        Man ist kein Wissenschaftler, weil man sich so nennt oder einer Titel hält. Man ist Wissenschaftler, wenn man sich an die wissenschafliche Methodik hält und diesen anwendet. Wenn Sie also die von Ihnen zitierten Thesen aufgrund falscher Prämissen oder Schlussfolgerungen o.Ä. widerlegen können, dann führen Sie Ihre Falsifizierung hier bitte aus.
        Und schließlich, da man nur mit Schrecken feststellen kann, wie unwissenschaftlich sich sogar viele “Akademiker” äußern: In “der” Wissenschaft, die es nicht gibt, kann es einen Konsens geben. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass dieser sachlich zutreffend und richtig ist. Und genau deshalb und weil neue Erkenntnisse dazukommen, geht es in “der” Wissenschaft gerade mitnichten um Majorität.

      • @Ronald

        Es ist wohl unstrittig, dass das Tragen von Masken Infektionen erschwert. Ebenso ist unstrittig, dass, je länger die letzte Infektion her ist, umso schwächer die Immunantwort des Körpers ist, sonst bräuchte man schließlich keine Auffrischungimpfungen wie z.B. jährlich gegen die Grippe. Weiterhin ist wohl einleuchtend, dass das potentielle Infektionsrisiko steigt je mehr Infizierte es gibt.

        Natürlich gabs keine Maskenpflicht für Kleinkinder, aber diese wurden indirekt durch die Maskenpflicht der Eltern / Geschwister / Verwandten etc. an Arbeitsplatz / Schule / Kita / ÖPNV etc. nicht nur vor Corona, sondern auch anderen Krankheitserregern geschützt, in dem einfach weniger “nach Hause geschleppt” wurde.

        So, nun einfach 1 und 1 zusammenzählen. Und ich habe übrigens nie behauptet, dass frische Luft Schäden verursachen würde.

      • @Mike
        Wahnsinn! Weil sich Leute mit Masken geschützt haben*, werden Kinder, die keine Maske trugen, jetzt krank? Geht es noch abenteuerlicher?
        Und die Studie https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.11.29.22282887v1 übergehst du geflissentlich?

        * in welchem Musterländle haben sich eigentlich Leute “an Arbeitsplatz / Schule / Kita / ÖPNV etc” immer wieder, rund um die Uhr, an die Maskenpflicht gehalten?

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