Im Herbst dieses Jahres kamen so viele Züge verspätet an, wie seit 2015 nicht mehr. Das Wetter soll wohl eine Mitschuld daran getragen haben.
Die Deutsche Bahn bezeichnet einen Zug als pünktlich, wenn dieser weniger als sechs Minuten verspätet am Ziel ankommt. Für manche Umsteigeverbindungen, ist dies bereits zu spät, aber für manche sollte es gerade noch reichen. Der Oktober 2021 war nun mal wieder ein Monat, der bezogen auf die Pünktlichkeit so schlecht ausfiel, wie lange nicht. Nur 67,6 Prozent aller ICEs und ICs kamen pünktlich ans Ziel, wie unter anderem der Spiegel berichtet.
Sturmtief und Nachwirkungen der Flut als Ursachen
Auf einer Zugreise geht es einem in der Regel darum, verlässlich von A nach B zu kommen und das möglichst ohne größere Verzögerungen. Wenn es sich um eine Umsteigeverbindung handelt, ist dies umso wichtiger, denn oft werden einem Verbindungen mit Umstiegszeiten von lediglich fünf Minuten angeboten. In diesem Zusammenhang ist es schon fast zynisch, dass ein Zug bei der Bahn als pünktlich gilt, wenn er weniger als sechs Minuten Verspätung hat. Doch selbst mit dieser Messgröße haben es in diesem Oktober nur knapp zwei Drittel aller Züge geschafft, “pünktlich” am Ziel anzukommen.
Das ist der schlechteste Oktober-Wert seit 2015. Für die Bahn liegen die Gründe auf der Hand. Zum einen hat ein Sturmtief zu bundesweiten Verzögerungen geführt, zum anderen gab es eine Reihe an größeren Baumaßnahmen, die den Betrieb gestört haben. Gerade aufgrund der Flutkatastrophe im Sommer, mussten viele Baumaßnahmen auf Strecken im instandgesetzt werden. Das habe “den Bahnbetrieb im Westen Deutschlands stark beeinträchtigt”, erklärte die Bahn.
Im Oktober des Vorjahres lag die Pünktlichkeit im Fernverkehr übrigens bei noch fast 80 Prozent und damit mehr als 10 Prozent über dem diesjährigen Wert. Doch nicht erst der Oktober dieses Jahres machte der Bahn Probleme. Im September gab es mit einem Pünktlichkeitswert von 68,4 Prozent der Fernzüge ebenfalls sehr viele Verzögerungen. Hier lag es aber weniger an den Wetterbedingungen, sondern an den Verspätungen durch die Bahnstreiks.
Fazit zur Pünktlichkeit der Züge im Herbst 2021
Viele Reisende werden sich im Oktober dieses Jahres vermutlich besonders oft über Verzögerungen im Fernverkehr geärgert haben, denn etwa ein Drittel aller Züge kam zu spät. Unter den zwei Dritteln, die pünktlich waren, sind dann natürlich auch noch die einzuberechnen, die unter Umständen ebenfalls eine Verspätung von fünf Minuten hatten und somit zum Verpassen des Anschlusszuges geführt haben. Dass es besser geht, zeigt ein Blick auf die Vorjahreszahlen, wo zumindest knapp 80 Prozent aller Fernzüge pünktlich kam.
Meines Wissens werden Züge, die ausgefallen sind oder ihren letzten Zielbahnhof nicht erreichen, in der Statistik der Bahn nicht berücksichtigt. Ein verspäteter ICE nach Zürich endet z.B. häufig in Basel und fällt damit aus der Statistik raus. Somit ist die echte Pünktlichkeit deutlich geringer als von der DB angegeben.