Ein Sanierungsprogramm soll bis 2027 schon Verbesserungen in der Pünktlichkeit und Wirtschaftlichkeit bei der Deutschen Bahn bringen.
Das marode Schienennetz, hohe Schulden und zunehmende Unpünktlichkeit setzen der Deutschen Bahn stark zu. Nun erhöht Bundesverkehrsminister Volker Wissing den Druck auf den bundeseigenen Konzern. Neben einer schnellen Verbesserung der Pünktlichkeit soll auch ein umfassendes Sanierungsprojekt entsprechend einem Forderungskatalog vorgelegt werden. Die Zuverlässigkeit sei nach Wissing noch nicht zufriedenstellend, wie Bahnblogstelle berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Deutsche Bahn leidet unter hohen Schulden und schreibt bei Güter- und Fernverkehr rote Zahlen
- Der Verkehrsminister fordert unter anderem regelmäßige Berichte, wie weit die Ziele der DB erreicht werden können
- Rund 30.000 Stellen sollen in den kommenden Jahren abgebaut werden
Wissing erhöht Druck auf Deutsche Bahn
Schon länger steht die Deutsche Bahn vor der Herausforderung, ein zunehmend überlastetes Schienennetz instand zu halten. Die unumgängliche Generalsanierung ist mit der aktuellen Sanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim bereits im Gange. Doch Verkehrsminister Wissing erhöht weiterhin den Druck auf die Deutsche Bahn. Ziel ist es, Maßnahmen wie diese nicht nur punktuell, sondern flächendeckend zu ergreifen.
Auch wenn die Bahn konkrete Konzepte vorlegt, erwartet Wissing schnellere Resultate und will bereits 2027 erste Fortschritte sehen. Alle drei Monate soll der Verkehrsminister einen Bericht erhalten, ob Ziele erreicht werden oder nicht.
Wir wollen ein Sanierungsprogramm haben, das bis zum Jahr 2027 läuft und kontinuierlich Verbesserungen bringt. Es darf die Option nicht geben, dass es nicht klappt. Das ist meine Vorgabe.
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister
Besonders in Sachen Pünktlichkeit will der Verkehrsminister schnell Verbesserungen sehen, ohne konkrete Ziele zu nennen. Zum Überblick: Noch im Juli lag die Quote im Fernverkehr gerade einmal bei 62 Prozent. Die Bahn selbst soll konkrete Zahlen vorlegen, die sich am internationalen Niveau orientieren.
Deutsche Bahn weiterhin auf Sparkurs
Während die EU Fördergelder in Höhe 480 Millionen Euro für Verkehrsprojekte in Deutschland ankündigt, setzt die Deutsche Bahn eher auf Sparkurs. Neben den infrastrukturellen Maßnahmen soll auch die wirtschaftliche Situation des Konzerns stabilisiert werden. So sollen in den kommenden Jahren beispielsweise rund 30.000 Stellen abgebaut werden.
Obwohl es zunächst keine Auswirkungen auf den Zugbetrieb geben soll, sorgt der Stellenabbau bei den Gewerkschaften für Widerstand. Besonders die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisiert die Deutsche Bahn mit diesem Vorhaben. Zudem will die Bahn ihre Fahrpläne verlässlicher machen und ihre Züge besser auszulasten, um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen.
