Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Deutschland ist nach Expertenmeinung noch immer viel zu hoch. Die Bahn prüft deshalb intern die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht und plant auf internationale Strecken zu verzichten.

Maskenpflicht und Abstandseinhaltung führen im Bahnverkehr häufig noch zu Problemen bei den Fahrgästen. Dabei ist gerade jetzt höchste Vorsicht gefragt. Die Infektionszahlen sinken nur leicht, während die Todeszahlen steigen. Bund und Länder diskutieren deshalb aktuell über die Begrenzung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, in der Zwischenzeit plant die Bahn eine FFP2-Maskenpflicht in Regional- und Fernzügen einzuführen. Darüber hinaus seien Streckenkürzungen in Hochrisikogebiet im Gespräch, wie aus einem Artikel der Bild am Sonntag hervorgeht.

Verkehrsministerium fordert Bahn zur FFP2-Maskenpflicht in Zügen auf

Das Ziel, den Inzidenzwert wieder unter 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu bekommen, sei für Deutschland noch sehr weit entfernt. Die täglichen Neuinfektionen und die erhöhten Todeszahlen sorgen nach wie vor für große Bedenken – die Nerven liegen Blank. Aus diesem Grund erwartet Deutschland erneut eine Lockdown-Verschärfung. Auch wenn in den Zügen der Bahn bislang anhand von wissenschaftlichen Studien keine erhöhte Ansteckungsgefahr nachgewiesen wurde, lässt die Einhaltung und die Sorgfalt der Maskenpflicht während der Bahnfahrten oft zu wünschen übrig, und das trotz der prekären Pandemie-Lage. Erste Spekulationen der Bund-Länder-Beratung am Dienstag ergeben eine Einstellung des Nah- und Fernverkehrs. Welche konkreten Einschränkungen im Gespräch seien, bleibt ungeklärt.

ICE Zug Deutsche Bahn 1

Bisher gilt in den Zügen der Deutschen Bahn die Verpflichtung zum Tragen irgendeiner Mund-Nasen-Bedeckung, doch das könnte sich jetzt demnächst ändern. Der Konzern zieht scheinbar die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht in Regional- und Fernzügen in Erwägung, zum Schutz der Bevölkerung und der Vermeidung einer womöglich doch höheren Ansteckungsgefahr als bislang angenommen. Der Auftrag kam laut Medienberichten zufolge aus dem Verkehrsministerium. Hintergrund sei der erhöhte Schutz durch das engere Anliegen dieser Masken für die doch oftmals noch recht überfüllten Züge, insbesondere im Nahverkehr. Laut Angaben von Deutschlandfunk.de wurden dafür bereits bis April vorsorglich zehn Millionen FFP2-Masken in Bestellung gegeben.

Bahn plant Strecken in Hochrisikogebiete einzustellen

Die Deutsche Bahn hat dahingehend auch bestätigt, dass rund 40.000 Mitarbeiter im direkten Kundenkontakt stehen, weshalb ein täglicher Bedarf von rund 80.000 Masken – zwei Masken täglich pro Mitarbeiter – als präventive Maßnahme benötigt werden. Zusätzliche Masken wären für Passagiere vorgesehen, die selbst nicht mit einer entsprechenden Maske den Zug besteigen. Masken könnten die Bahnfahrer an den Servicepoints in den Bahnhöfen erhalten, allerdings nicht in den Zügen selbst. Eine Maßnahme, die für Mitarbeiter recht kostspielig sein könnte. Allein für die Masken der 40.000 Bahnmitarbeiter würden rund 2,2 Millionen Euro Kosten pro Monat anfallen. Hinzu kämen monatlich 1,7 Millionen Euro Erschwerniszulage für die Mitarbeiter des Konzerns.

Deutsche Bahn ICE 5

Darüber hinaus steckt die Deutsche Bahn in den Überlegungen ihr Fahrplanangebot weiter zu reduzieren. Das Streckennetz, das zu 85 Prozent vom Regelbetrieb operiert und auch Bahnverbindungen im internationalen Raum anbietet, könnte daher schon bald deutlich “runtergefahren werden”. Vorgesehen ist dazu alle internationalen Streckenverbindungen in Hochrisikogebiete aus dem bestehenden Fahrplan zu streichen, um eine erhöhte Gefahr der Virusverbreitung auch beim Bahnverkehr auszuschließen bzw. einzugrenzen. Betroffen sein könnten beispielsweise grenzüberschreitende Verbindungen in die Schweiz, nach Tschechien oder auch in andere Nachbarländer – in den meisten allerdings sind die Fallzahlen in den letzten Wochen gesunken.

Fazit zur FFP2-Maskenpflicht und Fahrplankürzungen der Bahn

Die Maskenpflicht ist bei einigen Bahnfahrern leider immer noch nicht angekommen. Dabei ist gerade in diesen schweren Zeiten höchste Vorsicht und Rücksichtnahme erforderlich, schließlich sind die Infektionszahlen immer noch zu hoch und die Gefahr der schnelleren Virusverbreitung durch die aufgetauchten Corona-Mutationen sehr hoch. Die Bahn erwägt daher eine FFP2-Maskenpflicht in Regional- und Fernzügen einzuführen und internationale Streckenverbindungen in Hochrisikogebiete bis auf Weiteres einzustellen. Ob die Maßnahmen tatsächlich umgesetzt wird, dürfte sich in den nächsten Tagen zeigen.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Das wird genau gar nichts an den Zahlen ändern, sondern nur zu weniger Fahrgästen führen. Wie viele Bahnreisende sind denn direkt nach Ihrer Fahrt zum PCR-Test gerannt und wurden positiv getestet? Ich denke die Wenigsten.
    Den Inzidenzwert von 50 pro 100.000 zu erreichen ist derzeit utopisch und das wird sich bis Ostern sehr wahrscheinlich nicht ändern.
    Die ganzen Maßnahmen führen zu vielen Beschränkungen und helfen praktisch gar nichts, sonst müssten ja langsam mal Erfolge sichtbar werden, wir machen das schon seit 1. November.
    Noch härtere Maßnahmen führen zu immer weniger Akzeptanz.

  • Die 10-20% der Fahrgäste, die ihre Maske nach einer Kontrolle sofort wieder absetzen, grundsätzlich unter der Nase tragen oder von Bodo Schiffmann ein Fake-Attest erhalten haben, wird es am wenigsten stören.

    Vielleicht sollte man zunächst die Durchsetzung der bestehenden Regeln vertiefen, bevor man sich neue ausdenkt.

    • Und gehen die, die ein sogenanntes Schiffmannsches Fake-Attest illegalerweise nutzen, direkt zum PCR-Test und lassen sich testen? Wohl kaum. Auch nicht die, die Maske unter der Nase tragen. All diese Menschen treiben die Zahlen nicht hoch, weil die gar zum Test gehen und daher in der Statistik gar nicht auftauchen.

Alle Kommentare anzeigen (1)