Aktuell befindet sich Austrian Airlines in Gesprächen mit Regierungsvertretern, wobei auch vermehrt das Thema einer Teilverstaatlichung aufkommt.
In Zeiten der Corona-Krise kommt es in der Luftfahrt-Branche vermehrt zu Diskussionen über Verstaatlichungen der jeweiligen, teils heftig angeschlagenen National-Airlines, wie etwa in Deutschland und der Schweiz. Inzwischen hat das Thema auch Österreich erreicht, wo inzwischen auch über eine mögliche Teilverstaatlichung von Austrian Airlines gesprochen wird.
Österreich soll als Luftfahrtstandort attraktiv bleiben
Zumindest diskutiere man alle Möglichkeiten durch, wie Magnus Brunner, Staatssekretär des österreichischen Infrastrukturministeriums, mitteilte und somit auch eine Teilverstaatlichung des Flag-Carrier nicht ausschloß. Schon am Montag sollen die Verhandlungen zwischen dem Ministerium und der Lufthansa-Tochter konkreter werden. Brunner führte weiter aus, dass es bei dem Gespräch, an dem unter anderem Vorstände der Lufthansa teilnehmen werden, auch darum ginge, Österreich als Standort “attraktiv zu halten, die Drehscheibe für die Luftfahrt gehört dazu. Standortgarantien sind unerlässlich, in welcher Form auch immer”, sagte Brunner der Tageszeitung Standard (Wochenendausgabe).
Bei den bisher statt gefundenen Verhandlungen und Gesprächen zwischen Austrian Airlines und österreichischen Regierungsvertretern, beklagten die Staatsvertreter, dass die Fluggesellschaft nur wenig Zahlen und kaum konkrete Details präsentiert hätte. Außerdem würde noch immer kein Antrag der Airline für finanzielle Hilfen aus dem entsprechenden Corona-Programm der Regierung vorliegen. Dabei würde der finanzielle Bedarf der Airline laut Experten bei bis zu 800 Millionen Euro liegen.
Laudamotion will nur Hilfen, wenn Austrian welche erhält
Austrian-Konkurrent und Ryanair-Tochter Laudamotion lehnt bis dato jegliche finanzielle Hilfen seitens des Staates ab, würde diese aber dann in Anspruch nehmen, sollte auch Austrian Airlines welche erhalten und dann, so Airline-Chef Andreas Gruber, “wollen wir Unterstützung in der Höhe von zwei Drittel der AUA-Mittel”. Wie Gruber weiter ausführte, führe Laudamotion bereits entsprechende Gespräche. Zum Vergleich: Der Low-Cost-Carrier verfügt nur über etwa ein Zehntel der Mitarbeiter wie etwa Austrian Airlines. Vertreter des österreichischen Corona-Hilfsprogramm gaben dazu lediglich bekannt, dass alle Unternehmen gleich behandelt würden.
Fazit zur möglichen Verstaatlichung Austrian Airlines’
Zurzeit herrscht viel Unübersichtlichkeit und Ungewissheit in der Airline-Branche, die sich in einer nie da gewesenen Situation befindet und an vielen Fronten ums Überleben kämpfen muss. Dabei kommen auch vermehrt mögliche Verstaatlichungen der großen Airlines ins Gespräch, wie jetzt in Österreich. Bis es soweit ist, scheint aber noch einiges passieren zu müssen und aktuell dürften staatliche Finanzhilfen der bis dato wahrscheinlichste Schritt sein.
Quelle?
Wie im Artikel angegeben die österreichische Tageszeitung Standard (Wochenendausgabe).