Turbulenzen machen den Fluggesellschaften immer mehr zu schaffen. Dagegen planen einige asiatische Staaten etwas zu unternehmen.

In letzter Zeit kommt es immer häufiger zu unvorhersehbaren Turbulenzen im Luftverkehr. Dabei kommen oft Menschen zu Schaden oder sterben im schlimmsten Fall sogar, wie bei dem Zwischenfall bei Singapore Airlines. Nicht ganz so dramatische Auswirkungen hatten die Folgen der Turbulenzen am 4. August, in denen ein Airbus A330-300 von Korean Air hineingeraten war. Wie Reuters berichtet, setzen sich Japan, Korea und Singapur im Rahmen der Luftfahrtkonferenz der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) dafür ein, dass der Umgang mit Turbulenzen im globalen Flugsicherheitsplan 2026 der Organisation berücksichtigt wird.

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige asiatische Länder fordern auf der Luftfahrtkonferenz der ICAO beim Thema Turbulenzen eine internationale Zusammenarbeit
  • Wetter- und Turbulenzdaten sollten grenzübergreifend ausgetauscht werden
  • Gegen die Auswirkungen der Turbulenzen im Flugzeug haben einige asiatische Airlines bereits Maßnahmen ergriffen

Austausch von Wetterdaten grenzüberschreitend gefordert

Die Luftfahrtkonferenz der ICAO in Montreal geht noch bis zum 6. September. Hier werden verschiedene Themen aus der Luftfahrt diskutiert. Ein Thema betrifft die zunehmenden Turbulenzen, in denen Flugzeuge immer häufiger hineingeraten. Asiatische Luftfahrtbehörden fordern deshalb globale Verfahren, um Auswirkungen wie Verletzungen durch Turbulenzen zu begrenzen. Nach einer Reihe von Zwischenfällen drängen sie auf verbesserte länderübergreifende Vorhersagen, die für Piloten von Bedeutung sind. Japan und andere asiatische Staaten befürworten, dass die ICAO die Echtzeit-Koordination beim internationalen Austausch von Wetter- und Turbulenzdaten verbessert. Laut der UN-Luftfahrtbehörde sind Turbulenzen die häufigste Unfallursache am Himmel und Experten warnen, dass der Klimawandel zu immer mehr Zwischenfällen führen könnte.

Flugzeug Himmel

Nach Aussage eines japanischen Vertreters der nationalen Luftfahrtbehörde planen sie zudem, die Warnmeldungen für Piloten übersichtlicher und anwenderfreundlicher zu gestalten. Manche asiatische Länder leiten bereits erste Maßnahme in diese Richtung ein. Im kommenden Jahr findet, wie alle drei Jahre, die Versammlung aller 193 Mitgliedsstaaten der ICAO statt. Das Thema Turbulenzen wird laut ICAO in dieser Konferenz aufgegriffen. Auch auf der Jahresversammlung der International Air Transport Association (IATA) in diesem Sommer stand das Thema auf der Tagesordnung.

Maßnahmen einzelner Fluggesellschaften

Bei der japanischen Airline All Nippon Airways (ANA) wird zur Verhinderung größerer Schäden im Flugzeug ein Sicherheitsvideo gezeigt. Das Video wird vor und während des Fluges abgespielt.

All Nippon Airways ANA A380
All Nippon Airways Airbus A380

Korean Air hingegen hat das Servieren von Instant-Cup-Nudeln zur Vermeidung von Verbrühungen bei Turbulenzen eingestellt. Die Nudeln sind eine beliebte koreanischer kleine Stärkung für zwischendurch, die mit kochendem Wasser zubereitet werden. Flugbegleiter von Singpore Airlines dürfen keine heißen Getränke oder Mahlzeiten, während die Anschnallzeichen leuchten, mehr servieren. Für die neuen Regelungen zeigen aber nicht alle Passagiere Verständnis.

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Autor

Wenn Simone unterwegs ist ist sie glücklich. Das Reisen selbst, aber auch die Planung dazu, sind Dinge, die für sie unter anderem das Leben so lebenswert machen. Ganz nach dem Motto: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

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  • Eigentlich galt ja, zumindest seit ich fliege, schon immer die Regel auch während des Flugs angeschnallt zu bleiben. Schade, dass so viele Passagiere meinen alles besser zu wissen und wörtlich Kopf und Kragen für das Bisschen Freiheit riskieren.

    Ob es wirklich mehr Vorfälle als früher gibt oder (“Klimahysterie”) von interessierter Seite nur mehr berichtet wird, wie Marcel schreibt, möchte ich mal dahingestellt lassen.

  • Ich denke, dass einfach nur zu viel darüber berichtet wird. Heutzutage wird Vieles hochgekocht, das früher normal war. Früher gab es “Gewitter”, heute sind es “Unwetter”, vor denen per App gewarnt wird. So jetzt auch mit Turbulenzen. Als die 777 von SIA so schwer in Turbulenzen geraten, war sie auch schon deutlich leichter, weil das meiste Kerosin verbraucht war. Hinzu kam, dass im dortigen Luftraum (Thailand) Monsun herrschte. Normale Vorgänge.

    Eine allgemeine Anschnallpflicht sollte schon sehr helfen. Aber “früher” haben wir uns auch alle abgeschnallt, als das “Ping” ertönte…

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