All Nippon Airways bietet Flüge ins Nirgendwo an. Damit folgt die Airline dem Trend, den einige Fluggesellschaften in Zeiten der Corona-Pandemie als zusätzliche Einnahmequelle ansehen. Mit dem A380 fliegt die Airline drei Stunden von Tokio nach Tokio.

Flüge ins Nirgendwo gibt es bereits seit Jahren. So flog Air Berlin früher über den Nordpol, Qantas flog mit einer Boeing 747 über die Antarktis. Doch aufgrund der grassierenden Pandemie erleben Flüge ins Nirgendwo eine wahre Renaissance. Immer mehr Fluggesellschaften sehen in diesen Flügen eine zusätzliche Einnahmequelle, die in Zeiten der Pandemie gerne in Anspruch genommen wird. Besonders Luftfahrtliebhaber kommen bei diesen Flügen auf ihre Kosten. ANA bietet bereits seit einigen Monaten Flüge ins Nirgendwo an und folgt damit EVA Air, Qantas oder auch Singapore Airlines.

Panoramaflüge über Japan

Die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways besitzt drei A380, von denen ein Exemplar weiter auf dem Werksgelände in Toulouse verweilt. Mit einem der verbleibenden A380 möchte die Fluggesellschaft nun dreistündige Rundflüge über Tokio anbieten. Dabei können die Tickets für den Flug bis zu 800 Euro kosten – dafür verspricht ANA jedoch keinen gewöhnlichen Flug, sondern ein Erlebnis. Doch was rechtfertigt einen Ticketpreis von 800 Euro für einen dreistündigen Flug? Diese Frage wollen wir in diesem Artikel auf den Grund gehen. Im März führt die Airline zwei Panorama-Flüge ab Tokio-Narita durch. Die dreistündigen Rundflüge finden am 20. sowie am 29. März statt. Das besondere an diesen Flügen ist, dass die Tickets nicht vorab buchbar sind. Die Tickets werden mittels Lotterie an die zukünftigen Passagiere vergeben. Die Sitzvergabe erfolgt ebenfalls per Zufall – den zugewiesenen Sitzplatz muss man jedoch bezahlen.

All Nippon Airways A380

Dabei setzt sich der fällige Ticketpreis nach Kabinenklasse und Platzierung innerhalb des Kabine zusammen. Während Sitzplätze am Gang günstiger sind, kosten Fensterplätze bis zu 40 Euro mehr als ein Gangplatz. Die Tickets in der Economy Class kosten zwischen 270 und 310 Euro. Dabei unterscheidet ANA zwischen Gangplätzen, Fensterplätzen sowie Fensterplätzen über den gigantischen Tragflächen des A380. In der Premium Economy fallen Preise zwischen 310 und 350 Euro an. Derweil kosten Business Class Tickets zwischen 460 und 500 Euro. Ein Ticket in der First Class kostet unabhängig der Lage 805 Euro. Doch was erhalten die Passagiere für den fälligen Ticketpreis nebst des dreistündigen Fluges an Bord eines A380?

Obwohl es sich um einen Rundflug handelt “verkauft” ANA Tickets am Gang – bei einem Panoramaflug ergibt das jedoch wenig Sinn. Dieser Tatsache entgegnet die Airline, dass es sich bei dem Flug vielmehr als um ein Erlebnis handelt, als um einen reinen Flug. Für den Preis des Tickets erhalten die Passagiere außerdem eine Bordurkunde, ein Souvenir und eine Mahlzeit an Bord. Die Geschenke und Mahlzeiten unterscheiden sich je nach Kabine. Jeder Passagier erhält einen ANA-Schildkröten-Rucksack, ein gebrandetes Gesichtshandtuch sowie einen A380-Aufkleber. Passagiere in der Premium Economy erhalten zusätzlich eine gebrandete Tragetasche. In der Business Class erhalten die Passagiere ein Amenity Kit, während die Passagiere der First Class ein Amentiy Kit und ein Modell des Flugzeugs im Maßstab 1:200 erhalten, mit dem sie gereist sind. Zum Einsatz kommt jeweils der A380 mit dem blauen als auch mit dem grünen Schildkröten-Design, die normalerweise Richtung Hawaii fliegen.

Fazit zu den ANA Rundflügen ins Nirgendwo

All Nippon Airways bietet bereits seit einiger Zeit Rundflüge ins Nirgendwo an. Dabei kommt nun auch der Airbus A380 zum Einsatz. Während die Rundflüge ihren Preis haben und aus ökologischer Sicht durchaus bedenklich sind, hat der Einsatz des Doppeldeckers auch positive Nebeneffekte. Ausgewählte Piloten können zum Erhalt Ihrer Musterlizenzen reale Starts und Landungen durchführen. Darüber hinaus beugen die sporadischen Flüge dem Verfall des Flugzeuges vor. Fernab des Ticketpreises sind die angebotenen Flüge ein Muss für jeden Luftfahrt-Enthusiasten – zumindest mit entsprechendem Geldbeutel.

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  • Reisetopia setzt sich nach eigenem Bekunden für Nachhaltigkeit beim Fliegen ein. Damit lässt sich ein Bericht über “Lustflüge just for fun” nicht in Einklang bringen. Ich würde mich deshalb freuen, wenn den Lesern künftig Artikel wie oben erspart bleiben.

    • Hallo Udo, es ist richtig, dass wir uns für Nachhaltigkeit einsetzen und Flüge ins nirgendwo nicht gutheißen. Dennoch berichten wir neutral über verschiedene Themen rund um die Luftfahrt, die bei unseren Lesern gefragt sind. Wenngleich niemand hier die Flüge buchen wird oder kann, ist es doch immer interessant, einen Blick über den Tellerrand zu werfen – selbst wenn es um Themen geht, die unseren Nachhaltigkeitszielen entgegenstehen.

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