Die italienische Regierung hat bereits Pläne für die Neuformierung einer neuen Staatsairline vorgelegt – diese darf aber nicht Alitalia heißen.
Italien plant fleißig an der Neugründung der insolventen staatlichen Fluggesellschaft Alitalia. Die EU-Kommission äußert dahingehend Bedenken und fordert einen ordnungsgemäßen Übergang zur neuen Fluglinie. Wie aero.de jetzt berichtet, darf Italien die neue Fluggesellschaft deshalb auch nicht mehr Alitalia nennen.
Alitalia darf nicht Alitalia heißen
In der italienischen Luftfahrt tut sich eine Menge, vor allem in letzter Zeit. Mehrere Fluggesellschaften versuchen ihre Position auf dem hart umkämpften Markt zu finden, einige Fluglinien werden dafür sogar neugegründet. So auch die alte Staatsairline Alitalia. Diese ist bereits seit 2017 insolvent, weshalb der Staat in einem mehrjährigen Reformationsprogramm versucht Alitalia wieder zukunftsträchtig aufzubauen.
Dafür bekommt die neue Fluggesellschaft sogar drei Milliarden Euro Unterstützung seitens der EU-Kommission. Diese Subvention ist aber an Bedingungen geknüpft, weshalb die EU vor allem einen ordnungsgemäßen und transparenten Übergang von der alten zur neuen Gesellschaft fordert. Vermögenswerte der insolventen Fluglinie sollen sachgemäß ausgeschrieben werden. Damit einher gilt auch die Bedingung, dass die neue Airline nicht mehr den Namen der 75-jährigen Alitalia übertragen und nutzen darf.
Start im Sommer 2021
Immerhin kann selbst die Corona-Pandemie die neue Gesellschaft nicht von ihren Plänen abringen. Ab Sommer 2021 plant man mit 51 Flugzeugen zu 62 Destinationen weltweit zu starten. Von der gesamten Flotte werden nur noch neun Langstreckenflugzeuge verbleiben, die mit den restlichen Flugzeugen der Flotte hauptsächlich vom größten Flughafen der italienischen Hauptstadt Rom-Fiumicino und vom innerstädtischen Flughafen der Stadt Mailand-Linate in die Welt abheben sollen. Der Plan für die Zukunft ist sportlich. Neben einer stetig wachsenden Flotte möchte man bereits im nächsten Geschäftsjahr 2022 Gewinne erzielen.
Ermöglicht werden soll das vor allem durch Investitionen in die Flotte und die Digitalisierung. Gewinne hätte die neue Fluggesellschaft dringend nötig, da die seit 2017 insolvente Staatsairline Alitalia seit 2002 keinen Gewinn mehr einfliegen konnte. Nur durch Kredite der italienischen Regierung konnte sie weiter starten. Um dies zu schaffen, wünschte man sich den altehrwürdigen Namen der Alitalia fortführen zu dürfen. Daraus wird jedoch nichts, wenn es nach der EU-Kommission geht. Diese beschreibt maßgeblich die Bedingungen der neuen finanziellen Unterstützung, weshalb hier dran wohl kein Weg vorbeiführen wird.
Fazit zur neuen italienischen Staatslinie ohne alten Namen
Trotz Insolvenz hat die italienische Regierung, und nun auch die EU-Kommission, ihr Bestes gegeben, um Alitalia in der Luft zu halten. Alleine das zeigt, wie viel diese Fluggesellschaft ihrem Heimatland bedeutet. Deshalb wird die Fortsetzung ohne dem Namen Alitalia wohl nicht so einfach über die Bühne gehen, wie man sich das vorgestellt hat. Dennoch sollte die neue Fluggesellschaft genug Potenzial haben, um zumindest das Erbe fortführen und in der Welt präsentieren zu können.
Was wird eigentlich mit den MilleMiglia Prämientickets passieren? Kann man davon ausgehen, dass die neue Airline das Programm übernimmt, oder entledigt man sich relativ einfach aller Verpflichtungen durch Aufsetzen eines neuen Treueprogrammes?
Gibt es diesbezüglich schon veröffentlichte Pläne oder eine Einschätzung Eurerseits?
Das lässt sich aktuell leider noch nicht absehen. Ich gehe mal davon aus, dass man ein neues Programm auflegt und das alte irgendwie überführt – sicher sagen kann das gerade aber niemand.
Hallo Christoph, die EU fordert u.a. eine ordnungsgemäße Ausschreibung und einen transparenten Übergang. Vielleicht werden Mitglieder des alten Programms in ein mögliches Neues transferiert. Dazu gibt es momentan aber noch keine Tendenzen. Wollen wir hoffen, dass das Meilen sammeln nicht umsonst war!