Auch Air France-KLM hat die Ergebnisse für das vergangene Geschäftsjahr veröffentlicht und hat den höchsten Verlust der Unternehmensgeschichte zu verbuchen.

Starke Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr treffen auch die Fluggesellschaften Air France und KLM. Beide Fluggesellschaften werden in einer Holdinggesellschaft mit Sitz in Paris zusammengefasst und an der Börse gehandelt. Deshalb hat Air France-KLM nun die Ergebnisse für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Insgesamt muss der Konzern einen Rekordverlust und einen massiven Rückgang der Nachfrage verzeichnen. Die Zahlen im Detail.

7,1 Milliarden Euro Verlust

Die Fluggesellschaften Air France und KLM sind vor allem stark vom internationalen Reiseverkehr abhängig. Beide Fluggesellschaften sind stark in Richtung Westen mit Nord- und Südamerika, aber auch in Richtung Osten mit dem gesamten Pazifikraum vertreten. Das liegt vor allem auch an den Überseegebieten beider Staaten. Die Nachfrage über die Weihnachtsfeiertage in die Karibik und dem Indischen Ozean war hoch. Mittlerweile ist klar, dass das nur von kurzer Dauer war. Ein Ausblick auf dieses Jahr ist auch nur schwer zu prognostizieren, da viele Buchungen momentan eher kurzfristig getätigt werden. Kunden verlassen sich bisher noch nicht auf die Entwicklungen im Rahmen der Verteilung der verschiedenen Impfstoffe.

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Doch zurück ins Krisenjahr 2020, welches für Air France-KLM wohl mit dem höchsten Verlust in die Firmengeschichte eingehen wird. Der Umsatz für das vergangene Geschäftsjahr ist um 59 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro eingebrochen. Die Passagierzahlen sind um ungefähr 67 Prozent zurückgegangen. Dementsprechend wurde auch das Sitzplatzangebot zuletzt auf 46 Prozent des ursprünglichen Angebots im gesamten Netzwerk reduziert. Dank verschiedener Maßnahmen verfügt der Konzern aktuell noch über 9,8 Milliarden Euro an liquiden Mitteln.

Ein Ausblick für das Jahr 2021

Auch der Januar und Februar 2020 konnte das Jahresergebnis von Air France-KLM selbstverständlich nicht retten. Um den Rekordverlust immerhin ein wenig auffangen zu können, wurden bereits eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen. Vor allem die Ausflottung älterer oder zu großer Flugzeugtypen schreitet voran. Bereits beschlossen ist, dass der Airbus A340, A380, die Boeing 747 sowie alle Canadair Regional-Jets und Embraer E145 die Flotten verlassen werden.

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Auch die niederländische Billigfluggesellschaft Transavia gehört zur Unternehmensgruppe und musste ebenfalls hohe Verluste verbuchen. Immerhin kann die Fluggesellschaft auf eine Auslastung von knapp 75 Prozent zurückblicken. Außerdem spielte die Fluggesellschaft eine essenzielle Rolle bei Rückholflügen nach Nordafrika – über 150 Flüge wurden im vergangenen Jahr aus diesem Anlass durchgeführt. Im vierten Quartal hat die Fluggesellschaft nun auch französische Inlandsverbindungen von Paris-Orly aufgenommen. Restrukturierungsmaßnahmen und die Situation der Beschäftigten wurden bereits mit den Regierungen Frankreichs und der Niederlande verständigt.

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Die Personalkosten im gesamten Konstrukt konnten um 35 Prozent reduziert werden – hauptsächlich wegen der ersatzlosen Streichung vieler Arbeitsplätze. Auch die Kunden sollen dabei nicht auf der Strecke bleiben. Air France, KLM and Transavia haben bereits 2,3 Milliarden Euro an Rückzahlungen geleistet. Währenddessen reißt der Streit um weitere benötigte Finanzhilfen seitens der Regierungen beider Länder nicht ab. Dafür soll Air France-KLM Zugeständnisse machen und Slots am Pariser Flughafen Orly abgeben werden – also da, wo Transavia zuletzt den Betrieb aufgenommen hat.

Fazit zum Rekordverlust von Air France-KLM

Langsam veröffentlichen auch europäische Fluggesellschaften ihre Ergebnisse für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2020. Dabei ist es wenig überraschend, dass Air France-KLM gleichermaßen stark mit den Folgen zu kämpfen haben – vor allem, da der internationale Flugverkehr eine wichtige Rolle in der Strategie beider Fluggesellschaften spielt. Deshalb benötigt der Konzern weiterhin dringend neue Staatshilfen. Diese sind aber an Bedingungen geknüpft, die Air France-KLM nicht erfüllen möchte.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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