Während eines Lockdowns mit stetig steigenden Infektions- und Todeszahlen verreisen? Für viele ist das ein No-Go, für einige andere jedoch absolut in Ordnung. Ein Streitthema mit vielen Facetten.

Ein Thema, über das aktuell wohl mehr als oft diskutiert wird, ist mit Sicherheit das Reisen in aktuellen Zeiten und seine gesellschaftliche Akzeptanz. Wenn man einen Blick auf die Aussagen der Regierung wirft, ist die klare Antwort, dass Reisen nicht vertretbar sind. Doch ganz so einfach finde ich die Antwort nicht.

Regierung ruft zum Reiseverzicht auf

Während in Deutschland alle Restaurants geschlossen haben, ein Übernachtungsverbot verhängt wurde und die Infektionszahlen wieder in die Höhe schnellen, kann man sich in anderen Ländern der Welt problemlos bewegen und einem relativ normalen Alltag nachgehen. Nicht verwunderlich, dass einige reisebegeisterte Menschen sich so trotzdem zurzeit im Urlaub aufhalten und zum Beispiel die Sonne auf den Kanaren genießen. Doch genau hier gehen die Meinungen aktuell mehr als stark aneinander, denn die Regierung, allen voran unsere Kanzlerin sowie der Gesundheitsminister sagen ganz klar, dass Reisen aktuell vermieden werden sollen.

Ich bitte Sie: Verzichten Sie auf jede Reise, die nicht wirklich zwingend notwendig ist, auf jede Feier, die nicht wirklich zwingend notwendig ist. Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort.

Angela Merkel, Bundeskanzlerin

An dieser Stelle ist mir natürlich ganz klar, weshalb diese Empfehlung ausgesprochen wird und grundlegend halte ich sie auch für sinnvoll. Wir können nicht suggerieren, dass Reisen in andere Länder in Ordnung ist, während alle Restaurants sowie Hotels in Deutschland geschlossen sind und wir aktuell über die Schließung des Einzelhandels debattieren. Praktischerweise helfen beim Thema Reisen auf „natürliche Art und Weise“ die Einreisebeschränkungen bestimmter Länder sowie die Risikogebiets-Einstufung des RKI, die eine 10 tägige Quarantäne bei Wiedereinreise vorschreibt. So reisen unter anderem aufgrund dieser Einschränkungen sowieso nicht gerade viele Menschen – zumindest im Vergleich zum Vorjahr.

Verschiedene Faktoren sind ausschlaggebend

Nicht selten habe ich die Frage, ob es in Ordnung ist aktuell zu Reisen, mit meinen Freunden in den letzten Wochen diskutiert. Denn während mir in meiner 60 Quadratmeter Wohnung in Berlin-Kreuzberg etwas die Decke auf den Kopf fällt, sehne ich mich mehr als zuvor nach einem Abenteuer und einem Urlaub. Bereits Ende Oktober, als ich meinen Urlaub auf Zypern verbrachte und die Situation sich in Deutschland immer mehr zuspitzte – die Kanzlerin empfahl damals schon, nicht mehr zu Reisen – wurde ich von vielen Bekannten und Freunden gefragt, warum ich denn jetzt einen Urlaub mache und ob ich nicht lieber darauf verzichten sollte. Abgesehen davon, dass ich diese Reise natürlich schon geplant hatte, bevor sich die Situation verschlimmerte, war meine Antwort eigentlich immer dieselbe, nämlich dass ich es durchaus vertreten kann, gerade auf Zypern zu sein.

Ganz bewusst habe ich mich für diese Destination entschieden, da das Land zu dem Zeitpunkt deutlich weniger Fälle als Deutschland und gerade Berlin-Kreuzberg aufwies und ich vor Anreise einen freiwilligen Corona-Test absolvierte. Zudem befand ich mich dort in einem Haus mit privatem Pool und gestaltete meine Ausflüge zu Stränden und in das Landesinnere so gut es ging ohne großartige Kontaktpunkte. Zugutekam mir dabei der Umstand, dass die Insel verhältnismäßig leer war, wie es uns Einheimische immer wieder versicherten und die gesichteten Strände uns belegten. Der Supermarkt und einige wenige Restaurants waren meine einzigen Kontaktpunkte – ach ja und natürlich das Flugzeug sowie der Flughafen. Es ist mir natürlich bewusst, dass eine Ansteckung während der Reise möglich gewesen wäre.

Wenn ich jedoch darauf blicke, wie oft ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin unterwegs bin sowie gedrängt in irgendwelchen Supermarktschlangen oder Ähnlichem stehe, sah ich in dem Moment da weniger das Problem. Zumal ich darauf achtete bei jedem Berührungspunkt am Flughafen, beispielsweise der Sicherheitskontrolle und dem Anfassen der Ablagebehälter, im Anschluss direkt meine Hände zu waschen und zu desinfizieren. Zudem wurde nach Einreise auf Zypern unser gesamtes Flugzeug zu einem Coronatest gebeten, an dem es keinen Weg vorbei gab. Ausnahmslos alle Passagiere wurden getestet, auch solche wie ich, die eigentlich schon einen negativen Coronatest dabei hatten. Durch diesen Umstand hatte ich eine doppelte Sicherheit, nicht infiziert zu sein. Insgesamt fühlte ich mich somit auf der Insel nicht etwa nur “sicherer” als in Berlin, sondern auch als ein geringeres Infektionsrisiko als zu Hause.

Während diese ganze Debatte nun knapp zwei Monate her ist, hat sie für mich weiterhin nicht an Bedeutung verloren. Denn meine Meinung hat sich während dieser Zeit immer weiter gefestigt: Reisen kann in Abhängigkeit von bestimmten Faktoren vertretbar sein. 

Reisen müssen nach der aktuellen Situation in den Zielgebieten betrachtet werden

Während ich hier also eine nicht sonderlich negative Einstellung zum Reisen in der aktuellen Zeit beziehe, mache ich trotzdem deutliche Unterschiede. Diese mache ich hauptsächlich an den Infektionszahlen und der Inzidenz in anderen Ländern und Regionen fest, denn für mich ist es fraglich, ob man aus touristischen Gründen in eine Destination reisen muss, die ein höheres Infektionsrisiko als das eigene Land birgt, da in diesem Fall, die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken sowie die Verbreitung des Virus steigt. Als Maßnahme gibt es bei der Rückkehr in Deutschland dafür zwar die verpflichtende Quarantäne, doch alleine damit ist es natürlich nicht getan – denn sowohl vor Ort als auch bei der Heimreise sowie im eigenen Hausstand kommt man mit anderen Personen und Oberflächen in Kontakt. An dieser Stelle sollte man nun jedoch auch das Verhalten des Reisenden mitbetrachten.

Hält der Reisende sich an alle Regeln und Vorschriften und reist weitestgehend kontaktlos, zum Beispiel durch das Buchen eines einsamen Chalets in den Bergen, kann das Risiko sicherlich niedriger sein, als wenn dieser sich beispielsweise täglich im öffentlichen Verkehr von Berlin bewegt. Entscheidet man sich jedoch dazu in ein absolutes Hotspot-Gebiet zu fahren, um dort womöglich Party zu machen – in einigen Ländern soll es das noch geben – ist das meiner Meinung nach weniger nachvollziehbar.

Zeitgleich stehe ich jedoch dem Reisen in Länder ohne Quarantäneverordnung, heißt mit einer geringen Anzahl an Infizierten, deutlich positiver gegenüber. Blickt man nun auf Länder, die deutlich geringere Infektionszahlen und einen niedrigeren Inzidenz als Deutschland vorweisen aber trotzdem als Risikogebiete gelten und somit der Quarantäneverodnung unterliegen, gehen die Meinungen deutlich weiter auseinander – schließlich warnt das Auswärtige Amt ja vor diesen Ländern. An dieser Stelle möchte ich mich jedoch Moritz Meinung aus seiner vergangenen Kolumne zur Änderung der Quarantäneverordnung anschließen, die aussagt, dass es Handlungsbedarf hinsichtlich der Einschätzung dieser Thematik gibt. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir dabei folgendes Zitat:

Das von den Rückkehrern ausgehende Infektionsrisiko stelle sich jedenfalls bei vergleichbaren Inzidenzwerten nicht anders dar, als wenn sie daheim geblieben wären.

Zitat von Moritz in seiner Kolumne zur Quarantäneverordnung

Wenn man also in ein Land reist, welches eine niedrigeren Inzidenz als Deutschland ausweist oder womöglich gar nicht als Risikogebiet deklariert ist, birgt man ein geringeres Risiko einer Infizierung und Verbreitung. Provokant gesagt, müsste man sich ja eigentlich sogar freuen, dass Person XY gerade nicht in Deutschland ist, sondern an einem Ort, an dem die Wahrscheinlichkeit bedeutend geringer ist, das Virus zu verbreiten. Doch genau an dieser Stelle der Diskussion kommen dann wieder die Fragen auf: “Was ist mit dem Reiseweg? Da ist doch die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung am höchsten?”.

Ansteckungsrisiko beim Fliegen gering

Ich weiß nicht genau, woher diese Einschätzung immer wieder kommt, jedoch ist das grundsätzlich natürlich erst mal von der Destination und der Anreise selbst abhängig. Fährt man mit seinem eigenen Auto zum Zielort, sehe ich da von Grund auf kein Problem. Wenn wir uns nun jedoch die Anreise per Bahn oder Flugzeug ansehen – gerade letzteres spielt bei den aktuellen Nicht-Riskoländern eine große Rolle – sieht es da schon anders aus. Bezogen die An- und Abreise per Flugzeug ist es gänzlich klar, dass man am Flughafen mit mehreren Leuten sowie Sachgegenständen in Kontakt kommt, die ein Risiko einer Infizierung mit sich bringen. Auch im Flugzeug selbst sitzt man auf engstem Raum mit fremden Personen zusammen und kommt mit weiteren Oberflächen in Kontakt.

Die Airlines haben das natürlich erkannt und mit Maskenpflicht sowie neuen Hygieneregeln reagiert. Bei einigen Fluggesellschaften wird dies sicherlich besser umgesetzt als bei anderen, insgesamt gab es bisher jedoch kaum nachgewiesene Fälle von einer Infizierung im Flieger selbst, was gut zeigt, dass das Risiko von Außenstehenden deutlich höher eingeschätzt wird, als es eigentlich ist. Auch eine Studie aus Harvard bestätigt das geringe Infektionsrisiko an Bord, welches durch die überwiegend virenfreie Luft in Kombination mit den Maßnahmen der Airlines zustande kommt. So steht in dieser Studie beispielsweise geschrieben, dass “das integrierte Belüftungssystem, das die Luftzufuhr kontinuierlich zirkuliert und auffrischt, mehr als 99 Prozent der Partikel, die COVID-19 verursachen, heraus[filtert].”

Die Studie geht sogar noch einen Schritt weiter und spricht von einem geringeren Ansteckungsrisiko beim Fliegen als beim Einkaufen oder in einem Restaurant. Die Ergebnisse dessen stehen dabei gegensätzlich zu der Meinung vieler Passagiere, die kürzlich vom TNMT analysiert wurde. Denn dabei kam heraus, dass Reisende im Grunde die Ansteckung im Flugzeug höher einschätzen als am Flughafen selbst. Insgesamt zeigt sich somit, dass das Argument des Reiseweges als Risiko sicherlich nicht so schwer wiegt, wie von vielen angenommen wird – auch wenn denn eine Ansteckung natürlich nie ausgeschlossen werden kann. Betrachten muss man dabei nämlich auch, dass während der Zeit, in der jemand im Flugzeug sitzt, dieser sich nicht mehr im alltäglichen Lebensraum, also im Büro, Supermarkt oder dem öffentlichen Nahverkehr befindet sowie ebenso keine Freunde trifft.

Eigenes Verhalten spielt große Rolle

Insgesamt sollte man bei der Erörterung der Frage einen weiteren sehr relevanten Punkt mit einbeziehen: nämlich das eigene Verhalten. Dies beginnt bereits im Alltag. Denn, ist man beispielsweise die ganze Zeit unterwegs und minimiert beispielsweise nicht seine sozialen Kontakte – zumindest nicht in der Zeit vor der Reise – ist die Diskussionsgrundlage bei dieser Thematik für mich schon wieder eine ganz andere. Natürlich ist die Beurteilung dessen diesmal deutlich schwieriger, denn immerhin gibt es auch viele Leute, die beruflich tagtäglich mit Menschen in Kontakt kommen. Letzten Endes steht für mich jedoch im Vordergrund, dass man sich vor der Abreise zumindest sicher sein sollte, dass man nicht infiziert ist. Ob man zur Sicherheit noch einen (Schnell-)Test durchführt, ist natürlich Abwägungssache jeder einzelnen Person und sollte in Abhängigkeit zu dem eigenen Verhalten zuvor stehen. Klar ist jedoch sicherlich, dass man mit Symptomen oder gar einem Kontakt mit einer infizierten Person keine Reise antreten sollte.

Wenn man das eigene Verhalten betrachtet, sollte man aber sicherlich nicht nur das Verhalten im Alltag beleuchten, sondern auch das Verhalten im Zielgebiet selbst. Da es in jedem Land aktuell starke Unterschiede gibt, kann man natürlich nicht entsprechend pauschalisieren, wie man sich angemessen verhalten sollte. Klar ist an dieser Stelle für mich jedoch, dass vertretbares Reisen während einer weltweiten Pandemie bedeutet, sich an die vorgegebenen Regeln der Länder zu halten, auch wenn man vielleicht keine Lust hat sich im Urlaub einzuschränken.

Reisen kann in der aktuellen Zeit in Ordnung sein

Insgesamt ist es grundlegend schwierig zu beurteilen, ob es vertretbar ist aktuell zu Reisen. Jeder hat dazu seine eigene Meinung, die mit Sicherheit von seinem eigenen Verhalten während der Pandemie sowie seiner Reiseaffinität geprägt sind. Für mich ist Reisen nicht nur mein Lieblingshobby, sondern auch mein Job – und das bringt mich sicherlich auch dazu, Verständnis für die Personen aufzubringen, die aktuell im Urlaub sind. Doch trotz meiner Liebe zum Reisen kann und möchte ich nicht pauschal sagen, dass es absolut vertretbar ist, in der aktuellen Situation zu verreisen. Denn es steht für mich immer in Abhängigkeit davon, wohin man reist, wie man sich vor der Reise und vor allem während der Reise in der Zieldestination verhält. Ignoranz durch wildes und unüberlegtes herumreisen, hilft in der aktuellen Situation niemanden weiter, es birgt eher Gefahren. Jedoch hilft es uns ebenso nicht weiter, mit dem Finger auf Reisende zu zeigen, ohne zu Wissen, welche Gedanken und Vorkehrungen hinter der Reise stecken. Ich für meinen Teil würde selbst gerne im Frühjahr nächsten Jahres für eine längere Zeit in ein anderes Land reisen, Südafrika stellt für mich zum jetzigen Zeitpunkt eine gute Option dar. Von dort aus kann ich aus dem Home Office ohne relevante Zeitverschiebung arbeiten, sowohl am Strand als auch in den Bergen Energie tanken und stelle zeitgleich ein geringeres Risiko bei der Verbreitung des Virus dar – für mich eine Win-Win-Situation.

Wie steht Ihr zu dem Thema? Ist es für Euch in Ordnung aktuell zu Reisen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen oder schreibt mir eine E-Mail an [email protected]!

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Autorin

Lena Goller ist COO bei reisetopia und seit Februar 2020 Teil des Teams sowie der Geschäftsführung. Auch, wenn sie im Sommer 2021 die Redaktionsleitung übergeben hat, schreibt sie weiterhin noch gerne über ihre luxuriösen Reiseerlebnisse, ansonsten fokussiert sie sich primär auf operative Prozesse sowie ihr Lieblingsthema: das Affiliate Marketing.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Laut aktueller Statistik des RKI (Seite 13 https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Nov_2020/2020-11-03-de.pdf?__blob=publicationFile) kommt es mit sehr großen Abstand zu den meisten Infektionen in Wohnstätten und im Privaten Haushalt. Mit die geringste Gefahr besteht offensichtlich in Verkehrsmitteln, Speisegaststätten und dem Freizeitbereich. Zudem ist in vielen Ländern die Inzidenz deutlich geringer als bei mir in Berlin-Mitte.
    Aus Rücksicht auf Andere, zum Schutz meiner selbst und wegen dem Irrsin hier reise ich deshalb seit Oktober so viel es geht in andere Länder.

    • Natürlich… Den Kontakt zu seinen Mitbewohnern kann man schlecht unterbrechen (“Familie”), und zu Hause trägt man auch keine Maske. Während man “draußen” durchaus vorsichtiger ist bzw (die Unbelehrbaren) gezwungen wird vorsichtig zu sein.

      In vielen anderen Ländern mit niedrigerer Inzidenz ist das genau deshalb so, weil noch stärkere Einschränkungen als bei uns herrschen (bis zum Einreisestopp für Touristen); wo es freier als bei uns zugeht (USA, Schweden anyone?) ist es zwar “freier”, aber eben auch erheblich gefährlicher.

  • Vordergründig mag es vertretbar sein zu reisen, wenn die Gefahr am Zielort FÜR MICH PERSÖNLICH nicht höher ist als zu Hause.

    Nur ist es halt nicht Ziel der Sache, die Infektionsrate auf konstant hohem Niveau zu halten, worauf dieses Verhalten hinauslaufen würde, sondern man will die Seuche ja ersticken, und da kommt es gerade darauf an, jeden vermeidbaren Kontakt zu vermeiden.

    Ja sicher, da gebe ich dir Recht, es kommt ganz auf das eigene Verhalten an… der Selbstversorger am einsamen Strand oder auf der einsamen Bergwanderung ist anders zu bewerten als der Superspreader auf der Glühweinwanderung oder (im Sommer) auf den Alkoholikerfestspielen am Ballermann.

    • Würden möglichst viele “Selbstversorger am einsamen Strand”, oder ähnlich kontaktarm Reisende, in wenig betroffene Länder während der Weihnachtsferien dann nicht dazu beitragen, die Zahlen in Deutschland zu senken? Schließlich könnten sie das Virus nicht so verbreiten, wie hier in Deutschland. Und bei der Rückkehr hätten diese dann eine geringere Erkrankungsrate, als wenn Sie daheim geblieben wären.
      Es kommt tatsächlich ausschließlich auf das Verhalten des Einzelnen an. Das Reisen an sich als Risiko zu betrachten wäre jedenfalls viel zu oberflächlich. Problematisch sehe ich ebenfalls alle Mitbürger sowie Politiker, welche bei dieser Thematik pauschalisieren.

      • Du meinst, Reisende entlasten die Situation in Deutschland, weil sie stattdessen die Leute in anderen Ländern infizieren? Interessanter Gedanke.

      • @Ralf:
        ” Du meinst, Reisende entlasten die Situation in Deutschland, weil sie stattdessen die Leute in anderen Ländern infizieren? Interessanter Gedanke.”.

        Nein, meine ich nicht! Machen ja vorher einen PCR Test. Anders kommt man ja aus Deutschland (berechtigterweise) sowieso nirgendwo rein.

        Aber daheim beim Weihnachtsshopping würden die Infizierten anstecken. Die sind schließlich dann ungetestet.

        Die Art des Reisens ist natürlich eine Sache für sich. Aber einen charakterlichen Eignungstest vorher kann man ja schlecht machen.

  • Hi Lena, guter Artikel! Gerne würde ich reisen, fühlte ich mich doch im Oktober auf Malta besser aufgehoben als in Köln. Aber, ich habe keine Angst vor einer Ansteckung im Flieger, nein, ich habe Angst vor einer Ansteckung am Flughafen beim Gedränge (wir wollten als Letzte in den Flieger steigen, mit der Idee waren wir nicht alleine) oder bei der Ankunft am Zielort. Ein Bus, der pickepacke voll ist und mich vom Flieger ins Terminal bringt, lässt mich im Moment davon Abstand nehmen. Das erste Mal seit über 10 Jahren im Dezember nicht zu reisen, fällt schon schwer.
    Liebe Grüße aus Köln, Dagmar

    • Also die U-Bahn und S-Bahn in Deutschland sind deutlich voller. Auch die Haltestellen. Ich habe bis heute auch überlebt. Aber klar wer Angst hat sollte zu Hause bleiben…Aber leider zu Lasten der Menschen die am Flughafen arbeiten und dann die Hotelangestellten usw. Ob die dann krank werden weil diese Depressionen bekommen weil sie kein Job mehr haben oder sich kein Essen mehr kaufen können…darüber wird nie berichtet. Die meisten gucken nur auf sich…Aber nie über den Tellerrand hinaus geguckt zu Lasten sehr vieler Menschen. Ich werde mich aufjedenfall weiter in volle Busse, Bahnen, Flughäfen und Flieger begeben. Angst habe ich keine. Theoretisch kann mir jeden Tag irgendwas passieren. Das Leben hat leider Risiken. Aber die sind es mir Wert in den Urlaub zu fliegen.

      • Ich begebe mich auch hier nicht in die volle U-Bahn, passe auf mich auf und trage in der Öffentlichkeit eine lifeguard Maske. Sehe, außer auf der Arbeit, meine Angehörigen, Freunde und Bekannten nur online.
        Daher will ich mich nicht dem Risiko am Flughafen (nicht im Flieger) aussetzen.
        Selbstverständlich darf in diesen Zeiten jeder reisen wie er oder sie möchte!
        Ich habe für mich beschlossen, es aktuell nicht zu tun.

    • Unter anderem sind das aktuell einige französische Überseeterritorien (z.B. Martinique). Die Liste verändert sich allerdings auch immer wieder in Abhängigkeit von lokalen Regeln sowie eben der Einstufung als Risikogebiet durch das RKI.

    • Meine these: wer viel unterwegs ist lebt laenger. Wer sich zuhause abschotten stirbt zuerst. Stichwort “viruslast”. Unser leben lang sind wir staendig in geringen masse viren ausgesetzt. Der koerper regiert immer. Ist die viruslast hoch, wie in lange konferenzen bei schlechter belueftung oder geschwaechter Gesundheit reagiert der koerper heftiger. Nur hier besteht m.e. immer vorsicht, die aber jeder selbst beeinflussen kann. Wie wir heute wissen, ist dieses risiko im flieger nicht gegeben.
      Also was soll das theater, mit dem unsere oberen verwaltungsangestellten die Luftfahrtindustries ruiniert haben und steuergelder bis ins unendliche weiter verscheudern wollen?

  • Verreisen ist doch normal. Ich kann doch selbst entscheiden was für mich wichtig und richtig ist. Und wir haben doch die Pflicht das sich der Tourismus endlich wieder erholt. Ohne Reisen ist es doch kein Leben. Es wird Zeit das alles so ist wie früher. Wir mussten schon genug die letzte Zeit ertragen.

    • Klar kannst du für dich selbst entscheiden… Aber da du dich nicht nur selbst gefährdest (was kaum jemanden interessieren dürfte), sondern auch deine Mitmenschen zu Hause wie am Zielort, bitte ich dich das bei deiner Entscheidung zu berücksichtigen.

      Ja, es ist ein Spagat wirtschaftliche Interessen gegen Menschenleben abzuwägen.

      • Verstehe Deine Antwort leider nicht. Mich steckt ja keiner mit Absicht an und ich stecke auch kein mit Absicht an. Das Leben beinhalt nunmal Riskio. Und was ist das für ein Leben nur zu Hause zu sitzen? Jeder kann doch selber entscheiden. Und wer Angst hat kann zu Hause bleiben aber bitte mich nicht verurteilen wenn ich mein Leben genießen möchte ( da ist ja mein Risko). Und ohne Wirtschaft geht kein normales Leben, weil die Schäden ohne Wirtschaft größer werden als der Virus selber…..

      • @Tobias: Natürlich steckt man niemanden mit Absicht an, aber das Risiko reist nun mal mit, und ob man die Seuche absichtlich oder aus Ignoranz weiterträgt, macht unter dem Strich keinen Unterschied. Entscheidend für die Bekämpfung des Virus ist, dass tunlichst die Infektionskette unterbrochen wird und sich möglichst niemand mehr ansteckt.

        Ich finde es immer wieder erschreckend, wie wenig Gedanken sich Leute wie du machen.

  • Klar, bloß weg hier …
    Wenn ich Rentner wäre würde ich die großen Einreisehürden z.B. von Thailand abarbeiten und auf unbestimmte Zeit Deutschland verlassen! Alles kaum noch zu ertragen hier!

    • Du weißt schon, dass das Leben dort erheblich stärker als bei uns eingeschränkt worden ist?

      Weshalb man in Thailand erheblich erfolgreicher als bei uns im Kampf gegen das Virus gewesen ist.

      Wenn du bereit bist dich dem zu unterwerfen, dann nur zu.

      • Sehr schöner Artikel Lena.
        Wir waren Ende Oktober auf Kreta. Haben uns dort deutlich wohler gefühlt als zu Hause in Hamburg. Vor Ort hatten wir fast das Gefühl, als gäbe es keinen Virus. Deutlich mehr Bewegungsfreiheit, schönes Wetter, tolles Essen mit äußerst Gastfreundlichen Menschen, Spaziergänge an recht leeren Stränden haben uns dort sehr gut getan und wir haben es wirklich sehr genossen.
        Wir haben auch die eine oder andere Diskussion in der Verwandtschaft wegen dem Thema Reisen. Weil wir es nun wieder 2 Wochen über den Jahreswechsel tun werden, in eine Region die aktuell (noch) kein Risikogebiet ist.
        Und tatsächlich, es liegt doch an jedem einzelnen selbst wie er sich verhält, egal wo er sich aufhält.
        Und solange es in unserem Land leider noch viel zu viele Menschen uneinsichtige Menschen gibt, was Corona Verhaltensregeln betrifft, werden wir auch, solange es möglich ist, weiterhin verreisen.

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