In den vergangenen Wochen konnte man sich vor neuen Möglichkeiten zum Sammeln von Miles & More Points kaum retten. Liegt der Hintergrund in strukturellen Problemen?

Im vergangenen Jahr hat Miles & More nach langer Planung ein neues System für die Erlangung von einem Status vorgestellt. Wie üblich gab es kritische Stimmen genauso wie auch Lob. Doch der Erfolg bemisst sich bekanntlich immer nach den Zahlen, und eben jene scheinen nicht zu stimmen. Dieser Eindruck zumindest drängt sich auf, wenn man die Vielzahl an neuen Aktionen zum Erlangen von Statusmeilen bei Miles & More sieht.

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Das zweite Jahr als Feuerprobe für Miles & More

Das neue Miles & More System zur Statuserlangung gibt es nicht erst seit diesem Jahr, die vielen Aktionen aber schon. Was im ersten Moment nicht unbedingt nach einem strukturellen Problem klingt, lässt sich allerdings erklären. Dass die echte Feuerprobe für den Erfolg des neuen Programms erst im zweiten Jahr kommen würde, war nämlich schon damals klar.

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Miles & More bietet immer mehr Möglichkeiten zum Punkte sammeln

Noch im Jahr 2023 war es möglich, dass man den Frequent Traveller Status oder Senator Status für zwei Jahre verlängert, wie es im alten System generell der Fall war. Entsprechend viele Vielflieger hatten noch davon Gebrauch gemacht und mussten sich im vergangenen Jahr somit gar nicht qualifizieren.

Mit wenigen Ausnahmen war dies im Jahr 2025 anders, sodass sich erstmals fast alle Mitglieder neu für den Status qualifizieren müssen, der dann auch nur noch ein Jahr gilt. Entweder wegen der kürzeren Laufzeit in der Zukunft oder eben wegen der neuen Bedingungen zur Statuserlangung könnten deutlich weniger Kunden diesen Weg gegangen sein, als ursprünglich von den Machern des Programms erdacht.

Der Status wird nicht mehr nur im Flugzeug erreicht

Im vergangenen Jahr hatte Miles & More bei der Einführung des neuen Konzeptes unter anderem die Losung ausgegeben, dass der Weg zum Status auch weiterhin primär über Flüge führen würde. Zwar gab es auch im Jahr 2024 schon vereinzelte Kollektionen mit Points als Bonus über die Uptrip-App und auch die Umwandlung von über die Kreditkarte gesammelten Prämienmeilen war in begrenztem Maßstab möglich.

Was allerdings nun im zweiten Halbjahr bei Miles & More passiert ist, dreht das neue System im Grunde auf den Kopf. Je nach gewählter Strategie, lässt sich teilweise sogar mehr als die Hälfte der für die Qualifikation notwendigen Statuspunkte über andere Wege als Zeit im Flugzeug sammeln, wie wir in einer Kolumne aufgezeigt haben. Dies war sogar noch vor der letzten Ankündigung, dass für ausgewählte Flüge bis Ende des Jahres zusätzliche Statusmeilen gewährt werden.

Lufthansa Senator Tag Miles More
Selbst für den Senator Status braucht man deutlich weniger Flüge

Zwar wäre die eine oder andere Aktion oder Kooperation möglicherweise auch ohne eine andere Erwartung an das Kundenverhalten gekommen. Doch die Fülle und insbesondere auch die Größe der entsprechenden Möglichkeiten zeigt deutlich, dass aus Sicht von Miles & More zu wenige Kunden den Status in diesem Jahr im Flugzeug verlängern oder erreichen werden. Entsprechend wird mit voller Kraft gegengesteuert, um auf den letzten Metern doch noch weitere Kunden zu binden.

Anders ist es nicht zu erklären, dass es von einem Wechselbonus mit Points bei der Miles & More Kreditkarte über die lukrative Erlangung von Punkten über die CO2-Kompensation bis zu bezahlten Paketen für zusätzliche (Qualifying) Points über die Uptrip-App wirklich alles dabei war.

Die Schwäche der Lufthansa und die Folgen für Miles & More

Hintergrund dessen dürfte allerdings zumindest nicht nur sein, dass Miles & More mit seinem neuen Statussystem nicht genügend Kunden überzeugt. Eine Rolle spielt vermeintlich auch die strukturelle Schwäche der größten Airline der Gruppe, denn die Lufthansa erlebt 2025 ein Horrorjahr mit rückläufigen Buchungszahlen. Sparprogramme, Streckenkürzungen und Probleme bei der Flottenplanung überstrahlen im Kontext der Lufthansa seit Monaten alles andere.

Lufthansa Allegris Business Class Sitz 2
Die Schwäche der Lufthansa trifft auch Miles & More

Dazu passt auch, dass insbesondere deutsche Statuskunden aktuell einen Anreiz nach dem anderen erhalten. In anderen wichtigen Märkten wie der Schweiz, Österreich oder Belgien zeigt sich Miles & More deutlich zurückhaltender. Überraschend ist das nicht, denn wenn vornehmlich in der Business Class und auf Langstrecken weniger Passagiere mit der Lufthansa unterwegs sind, werden speziell von deutschen Kunden auch weniger Punkte für den Vielfliegerstatus gesammelt.

Wo der Schuh besonders drückt, zeigt auch die neueste Promotion für das vierte Quartal. Dass hier gerade Flüge nach Nordamerika begünstigt und in der Business und First Class besonders viele zusätzliche (Qualifying) Points vergeben werden, dürfte kein Zufall sein. Vielmehr schwächelt die Lufthansa gerade in diesem Bereich aktuell besonders und versucht so, die Maschinen dank der Promotion noch ein wenig voller zu bekommen und gleichzeitig anzuregen, doch noch einen Status bei Miles & More zu erlangen.

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Autor

Moritz hat sich über die Jahre ein enormes Wissen über Finanzprodukte, Loyalitätsprogramme und Luxusreisen angeeignet. Für Luxushotels, First Class Flüge sowie die Details von Kreditkarten, Tagesgeldkonten und mehr ist Moritz genau der richtige Ansprechpartner!

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  • Ich habe auch entschieden, meinen SEN nic
    ht mehr zu verlängern. War fast 20 Jahre lang SEN, aber noch sehr weit vom Lifetime SEN entfernt, das lohnt sich also nicht. Requalifizieren jedes Jahr, dafür ist die Qualität einfach nicht gut genug. Und sehr schlechter Service bei Miles&More.
    Jetzt wähle ich ausslieslich nach Preis/Leistung. Die F von Air France ist nicht schlecht, und für Kurzstrecke nehme ich öfter die Bahn oder andere Airlines… Tschüss, Lufthansa!

  • Natürlich hat M&M und LH Fehler seit Covid gemacht. Auf Kritik war man stur und ressistent.
    Jetzt müssen sie mit den Konsequenzen leben (können).

    Ich bin nach wie vor sehr froh, dass ich 2022 zu einem anderen “Meilen-Programm” gewechselt in und “smile” seitdem immer, wenn ich das hier lese.

    Bin dort auchnun scheit 2 Jahren EP*G und habe die Entscheidung nie bereutm brauche keinen HON usw. mehr.

  • Deutliche Zeichen von Verzweiflung und fehlender Strategie/Vision einer Airline. Mittlerweile auf allen Ebenen. Bald ist jeder Senator, ich auch seit Jahren, aber ohne LH zu fliegen, und dass noch lange. Frag mich schon was der Status noch bringt wenn’s um Verfügbarkeiten geht. HON der neue Senator. Mich stört es nicht, ich will bloss den Star Gold und habe meine Meilen bei LH alle verplant.
    Alle in First und mit Companion Award. Aktiv geflogen mit LH- ZERO! Status geschenkt.

  • Anmerkung, da der Staus erneuern von 2024 noch 2 Jahre Gültigkeit hat, kommt 2026 dann noch eine zweite Feuerprobe. Mein Status läuft bis Februar 2027 und kann er im 26 verlängert werden.

  • Es werden Meilen großzügig abgezogen, eine Erklärung bleibt aus, Points werden nicht gewährt. Irreführung in Perfektion auf der M&M Homepage. Transparenz und Vereinfachung: Fehlanzeige! Trotz mehrfacher Anmahnung wurden meine Points und Meilen nicht gutgeschrieben. Kulanz kennen die bei M&M nicht.
    Was macht man als Kunde? Richtig, man kehrt der LH und M&M den Rücken, wenn man nicht gewünscht ist.
    Der Kundenservice ist übelst zäh und wenn man Pech hat bekommt man in hundert Jahren noch nicht mal eine Antwort.
    Ich werde meinen Status nicht weiter verlängern. Habe mir bereits nach Alternativen gesucht.

  • Ich habe dieses Jahr sogar auf 400 Statuspunkte bewusst verzichtet und habe anstatt LH zu buchen, Condor gewählt und das obwohl der Preis fast identisch war. Die Business Class von Condor und der A330 haben mich einfach mehr überzeugt, als die alte LH C. Zudem habe ich dieses Jahr oft andere Airlines gewählt, da der Preisunterschied einfach enorm war und ich mir den Mehrpreis für LH auch nicht schön rechnen hätte können.

  • In dem Zusammenhang eine Frage, gibt es weiterhin das Softlanding zum Frequenttraveller nach Ende des Senatorstatus…?

    Für nur 1 Jahr Statuserlangung im neuen System lohnt sich aus meiner Sicht der Aufwand zur Erlangung des Senators nicht mehr…

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