Guangzhou ist eine der größten und wichtigsten Metropolen in China. Die Stadt liegt unweit von Hongkong im Süden des Landes und ist keineswegs nur wirtschaftlich wichtig. In diesem City Guide zeigen wir Euch, was Ihr hinsichtlich eines Besuchs in Guangzhou wissen müsst!

Dieses Review ist Teil des Tripreports ‘Von schönsten Stränden in die kältesten Orte’. Alle weitere Teile des Tripreports findet Ihr im Intro!

Die meisten Städte, die ich in China besucht habe, sind allen voran eines: riesig. Das gilt für Guangzhou ganz genauso, doch die Metropole wirkt insgesamt etwas angenehmer als etwa Peking oder Chengdu, weil sie in eine hügelige Region gebaut ist und sich somit zwischen verschiedenen Bergen erstreckt und damit nicht ganz so groß wirkt. Die Wege sind natürlich dennoch weit und im Verhältnis zu europäischen Touristenzielen wie Venedig oder auch Paris gibt es nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten. Dennoch fand ich Guangzhou recht interessant, denn ein paar Orte sind definitiv sehenswert!

City Guide Guangzhou – wie komme ich hin?

Guangzhou hat einen der größten Flughäfen in ganz China. Dies liegt allen voran daran, dass es sich um das größte Hub von China Southern handelt. Die Airline fliegt von Guangzhou zu Zielen auf mehreren Kontinenten. Direktflüge nach Deutschland gibt es ausschließlich nach Frankfurt. Alternativ gibt es auch viele Umsteigeverbindungen, etwa über Dubai mit Emirates, Helsinki mit Finnair oder Istanbul mit Turkish Airlines.

China Southern Airbus A321

China Southern fliegt zudem direkt von Guangzhou nach London und Amsterdam. Auch alle chinesischen Airlines, die ab dem deutschsprachigen Raum fliegen, bieten Umsteigeverbindungen nach Guangzhou. Die Anreise ist deshalb auch nicht allzu kompliziert, zumal sich Guangzhou auch für einen Stop-Over auf Flügen nach Australien anbietet.

City Guide Guangzhou – was sollte ich gesehen haben?

Guangzhou ist ohne Zweifel eine Stadt der Gegensätze. In der chinesischen Metropole gibt es ein großes modernes Zentrum, in dem sich zahlreiche Hochhäuser und viele Luxushotels befinden.

Guangzhou Skyline

Nicht nur die Gebäude selbst hier sind beeindruckend, auch wie das Viertel angelegt ist, hat etwas Besonderes – durchzogen wird dieses in der Mitte nämlich von einer großen Parkanlage. Links und rechts davon befinden sich beeindruckende Bauwerke wie die Bibliothek oder das Opernhaus.

Guangzhou Opera House 2 Guangzhou Library

Gegenüber von diesem wirklich besonderen Ort steht der Guandong Tower, eines der höchsten Gebäude der Welt, das aber in Guangzhou gar nicht einmal so sehr auffällt.

Guandong Tower

Wer etwas raus möchte aus dem modernen Teil der Stadt, der findet deutlich mehr Ruhe in ‘Baiyun’, dem größten Berg der Stadt, auf dem sich kleinere Sehenswürdigkeiten und schöne Wanderwege befinden. Dorthin gelangt man mit einer Seilbahn, die allerdings bei meinem Besuch absolut überfüllt war mit enormen Wartezeiten. Stattdessen ging es für mich in den daneben liegenden Yuntai Garden, der eine Art Mischung aus Botanischem Garten und Freizeitpark ist.

Guangzhou Yuntai Garden 15 Guangzhou Yuntai Garden 5

Absolut sehenswert ist allerdings ein anderes Viertel in Guangzhou, das sich Shamian nennt. Hierbei handelt es sich um den historischen Teil der Stadt, in dem einstmals nur die Europäer wohnten.

Shamian Guangzhou 10

Die abgetrennte Halbinsel erinnert vom Stil der Bauten und nicht zuletzt auch auf Grund der Kirchen an einen europäische Stadt – ein krasser Gegensatz zum Rest von Guangzhou.

Shamian Guangzhou 5 The Curch Of Our Lady Of Lourdes Shamian Guangzhou

Natürlich gibt es auch noch weitere interessante Sehenswürdigkeiten in Guangzhou, dazu gehören etwa verschiedene Parks wie der People’s Park. Nicht unbedingt ein ‘Must See’, aber durchaus interessant ist auch der Liwan Lake Park, wo man beispielsweise Tretboot fahren kann.

Liwan Lake Park Guangzhou 2

Zuletzt empfiehlt sich meiner Meinung nach auch noch ein Besuch von drei weiteren Sehenswürdigkeiten, die sozusagen in der Innenstadt von Guangzhou (soweit man das bei einer chinesischen Metropole sagen kann) liegen. Den Beginn macht hier für mich die Kathedrale, die absolut beeindruckend ist und in einer Art Hinterhof fast schon deplatziert wirkt.

Guangzhou Cathedral 2

Einen ganz anderen kulturellen Hintergrund hat der Dafo Tempel, der an der bekannten Shopping-Straße ‘Beijing Lu’ liegt und schon alleine eine beeindruckende Größe mitbringt.

Dafo Temple Guangzhou 2

Von dort kommt man recht gut zu Fuß zur Sun Yet Sen Memorial Hall, einem der vielleicht bekanntesten Bauwerke der Stadt und einem wichtigen Platz der jüngeren chinesischen Geschichte.

Sun Yat Sen Memorial Hall Guangzhou 3

Zwar gibt es in Guangzhou noch mehr zu sehen, aber dieser Überblick sollte ein gutes Gefühl dafür geben, was man von Guangzhou erwarten kann – die Stadt hat sicherlich nicht den Wow-Effekt der Chinesischen Mauer, ein Besuch für zwei oder drei Tage lohnt sich aber definitiv!

City Guide Guangzhou – wie komme ich in der Stadt herum?

Was das Thema Nahverkehr angeht, sind sich die meisten Städte in China recht ähnlich. In Guangzhou gibt es ebenfalls einige Metro-Linien, gleichzeitig aber bei Weitem nicht genug, um alle Teile der Stadt über diesen Weg komfortabel zu erreichen. Vielmehr ist man des Öfteren auch auf ein Taxi angewiesen. Hierfür empfehle ich die Nutzung der App DiDi, die ich noch einmal gesondert vorstellen werde. Die meisten Ziele lassen sich allerdings auch mit der Metro erreichen, die auch von Ausländern problemlos genutzt werden kann. Busse dagegen sind für diejenigen, die kein Chinesisch sprechen, schwieriger zu nutzen und zudem stauanfällig. Ich würde also primär zur Nutzung der Metro raten und für andere Strecken einen Fahrer über DiDi bestellen.

City Guide Guangzhou – welche Hotels können wir empfehlen?

Guangzhou ist nicht nur riesig, die Stadt hat auch eine enorme Auswahl an Hotels verschiedener Ketten und Marken. Ich habe meine ersten beiden Nächte in der Stadt im Conrad Guanghzou im Geschäftsviertel verbracht und war vom Hotel und hierbei besonders dem Preis-Leistungsverhältnis absolut angetan.

Conrad Guangzhou Suite

Das Hilton Guangzhou Baiyun, das ich ebenfalls getestet habe, fand ich insgesamt nicht ganz so gut, aber ebenfalls völlig in Ordnung. Das Hotel liegt allerdings etwas außerhalb und ohne echte Infrastruktur drum herum. Generell sind die meisten Hotels weit entfernt von den Sehenswürdigkeiten der Innenstadt, dafür könnt Ihr im Geschäftsviertel komfortabel wohnen.

Über reisetopia Hotels könnt Ihr mehrere Hotels, etwa das Conrad, das Grand Hyatt oder auch das Jumeirah sowie weiterer bekannter Ketten in Guangzhou mit sehr attraktiven Vorteilen und einem tollen Preis-Leistungsverhältnis buchen!

City Guide Guangzhou – welche Zahlungsmittel können wir empfehlen?

China ist bezüglich der Wahl des Zahlungsmittels ein vergleichsweise kompliziertes Land. Das liegt daran, dass die meisten Händler keine internationalen Kreditkarten akzeptieren, die Ausnahme sind internationalen Kettenhotels und einige größere Händler. Mit Visa, Mastercard und American Express stoßt Ihr entsprechend auf große Probleme. Am besten bezahlen kann man vor Ort mit Alipay und WeChat Pay, beide Dienste stehen Euch mittlerweile auch mit westlichen Kreditkarten zur Verfügung. Wir empfehlen Euch deshalb unbedingt auf eine Kreditkarte ohne Fremdwährungsgebühr und idealerweise gleichzeitig auch auf eine Kreditkarte mit kostenfreien Abhebungen zu setzen. Unsere Empfehlungen sind dabei die Folgenden:

  • GenialCard (keine Jahresgebühr, kostenfreie Abhebungen, keine Fremdwährungsgebühr)
  • DKB Kreditkarte (keine Jahresgebühr, kostenfreie Abhebungen, keine Fremdwährungsgebühr)
  • Santander 1plus Visa Card (keine Jahresgebühr, kostenfreie Abhebungen, keine Fremdwährungsgebühr)

Damit kommen neben der GenialCard, der DKB Kreditkarte und der 1plus Visa Card (allesamt kostenlose Kreditkarten) auch ausgewählte Premium-Kreditkarte in Frage. Hier wäre beispielsweise das Barclaycard Platinum Double eine gute Option, denn mit diesem bezahlt Ihr keine der oben genannten Gebühren und dürft Euch zudem auf eine Kreditkarte mit Versicherungsleistungen freuen, die bei einer Reise nach China ebenfalls wichtig sind. Eine Übersicht über alle guten Reise-Kreditkarten findet Ihr zudem in unserem Kreditkarten Vergleich!

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City Guide Guangzhou – Fazit

Guangzhou ist nicht gerade der erste Ort, der den meisten einfällt, wenn es um die Reiseplanung geht. Dabei ist die Stadt meiner Meinung nach durchaus interessant und kann etwa bei einem Stop-Over auf einer Reise in ein anderes asiatischen Land oder nach Australien mit China Southern eine gute Alternative zu Städten wie Singapur oder Bangkok sein. Wer sowieso einmal China erleben möchte, kann in Guangzhou eine gute Balance zwischen der Moderne und der Historie finden!

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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  • Hallo Moritz,

    ich habe selbst 8 Jahre in Guangzhou gelebt. Daher möchte ich noch hinzufügen, dass sämtliche Gebäude inklusive aller Luxushotels rund um den Huacheng Square erst in den letzten 12 Jahren gebaut wurden. 2007 war das noch zum größten Teil Brachland, auf dem wir Modelflugzeug haben fliegen lassen, oder mit vereinzelten Villages (Cun) bebaut. Richtig los ging es in den Jahren vor 2010, als in Guangzhou die Asia Games stattfanden.

    Außerdem möchte ich noch ein paar Sehenswürdigkeiten ergänzen:

    Absolut sehenswert ist die Chen Clan Academy, in der chinesische Kunsthandwerke ausgestellt werden. Reiskornmalerei, Seidenmalerei, Elfenbeinschnitzerei, und so weiter. Teilweise ziemlich beeindruckend. (Metro Linie 1, Chen Clan Academy) Der Besuch muss auch nicht lange dauern, je nachdem wie man sich dafür interessiert, und lohnt sich auf jeden Fall für einen kurzen Besuch.

    Wenn man vorher noch nie in China war (zB durch ein Stopover Programm), und mal einen buddhistischen Tempel besuchen möchte, bietet sich der Guangxiao Temple ganz in der Nähe der Chen Clan Academy an. Dieser Tempel ist über 1700 Jahre alt, auch wenn die meisten Gebäude neueren Datums sind.

    Interessant ist das Nan-Yue Königsgrab mit angeschlossenem Museum. Hier erfährt man etwas über die ersten Siedlungen in der Gegend und die geschichtliche Entwicklung. Hier kommt man prima mit der Metro hin (Linie 2, Yuexiu Park).

    Wer sich sehr für chinesische Geschichte interessiert, sollte auch die Whampoa Military Academy auf der Insel Changzhou besuchen. Thema ist hier der Opiumkrieg. Allerdings sollte man einen Reiseführer mit ein paar Infos bei sich haben – viel in Englisch ist dort nicht beschrieben. Auch kommt das Museum mit viel Pathos daher – mal sollte sich also gut mit der Geschichte auskennen. Hin kommt man entweder per Didi, oder mit der Linie 6 zur Station Yuzhu, und nach etwa 10 Minuten zu Fuß mit einer Fähre über den Perlfluss. Die ganze Insel lädt auch zu einem netten Spaziergang ein, und ist gerade im Sommer deutlich kühler als der Rest der Stadt – ähnlich wie Shamian.

    Interessant ist auch ein Bummel über den Campus der Sun Yat Sen Universität, ausgehend von der gleichnamigen U-Bahn-Station (chinesische: Dazhong) hin zum Perlfluss. Dort kann man dann für wenig Geld eine Fähre nehmen, die bis zum Huangsha Seafood market in der Nähe von Shamian Island fährt. Das spart einem die völlig überteuerten Touristenbooten, wenn man doch mal entlang des Perlflusses fahren möchte. Bis vor ein paar Jahren kostete das Ticket 8 Mao, also 0.8 Yuan. Jetzt sind es wohl 2 CNY, unabhängig von der Distanz.

    Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, was es zwar in China in vielen Städten gibt, aber in Guangzhou nochmal ein ganz eigenes Flair mit sich bringt: markets. Dabei handelt es sich nicht um ein einzelnes Marktgebäude, sondern mitunter um ganze Straßenzüge, die thematisch fast alle das gleiche Angebot haben. Auch wenn der Onlinehandel diese Märkte langsam verschwinden lässt, gibt es zumindest noch einige interessante. Besonders erwähnenswert ist hier der Hochzeitsmarkt nördlich der U-Bahn-Station 2nd Worker’s Cultural Palace, der Pet Market in der Nähe der U-Bahn-Station Huadiwan und der Seafood Market in der Nähe der U-Bahn-Station Huangsha.

    Der Hochzeitmarkt ist sicherlich ein Besuch wert, wenn man nach Hochzeitsmode und -accessoires Ausschau hält, aber auch wenn es ein schickes Abendkleid oder auch ein Anzug sein soll – gerne auch im chinesischen Stil ;-). Auch die traditionellen chinesischen Kleider – die Qipaos, findet man hier. Der Pet market ist eine bisschen zweifelhaftere Sache. Viele Tiere sind einfach in viel zu kleinen Käfigen, aber die Auswahl an Aquarienfischen und Kleintieren ist beeindruckend. Aber das Tier ist hier Ware, dessen sollte man sich bewusst sein. Der Seafood Market bietet frisches Seafood, und wenn man eine chinesisch sprechende Begleitung hat, kann man auch das Gekaufte in einem der anliegenden Restaurants zubereiten lassen. Auf jeden Fall auch mal einen Besuch wert, wenn man noch keinen asiatischen Seafood market gesehen hat. Was es alles für essbare Kreaturen im Meer gibt?!. Einen skurrileren Seafood market habe ich nur in Busan mit dem Jagalchi market gesehen.

    Viel Spaß beim Entdecken!

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