Bei der Beantragung von Finanzprodukten wie Kreditkarten oder Girokonten ist das Thema Bonität immer wieder wichtig. Neben dem Platzhirsch auf diesem Gebiet, der SCHUFA gibt es aber auch noch einen weiteren Anbieter namens Bonify. Aber was bietet der Anbieter Bonify und was sind die Unterschiede zur SCHUFA? Alle Informationen sowie unsere Erfahrungen mit Bonify lest Ihr hier.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Bonify?
- Wie funktioniert die Bonitätsprüfung bei Bonify?
- Woher kommen die Daten bei Bonify?
- Lohnt sich die Nutzung von Bonify?
- Wie sind unsere Erfahrungen mit Bonify?
- Wie haben wir Bonify getestet?
- Bonify vs. SCHUFA – Was sind die Unterschiede?
- Gibt es Kreditkarten ohne Bonitätsprüfung?
- Unser Fazit zur Bonitätsprüfung mit Bonify
Bonify hat allen voran den Vorteil, einer kostenlosen Bonitätsauskunft, die ganz einfach online abgefragt werden kann. Was der Dienst für die Auskunft der Bonität kann, wie verlässlich die Daten sind, sowie unsere Erfahrungen mit Bonify zeigen wir Euch in diesem Artikel.
Was ist Bonify?
Hinter Bonify steht ein deutsches Unternehmen, welches sich auf die Bereitstellung von Bonitätsinformationen und Finanzdienstleistungen spezialisiert hat. Ähnlich also wie SCHUFA, nur dass der Service hier ohne Kosten daher kommt. Bonify bietet somit eine seriöse Alternative zur SCHUFA.
Hinweis: Bonify wurde 2022 von SCHUFA gekauft. Bonify bleibt aber rechtlich eigenständig und bietet weiterhin seinen Service kostenfrei für seine Nutzer an.
Im Grundsatz bietet Bonify die folgenden Leistungen an:
- Bonitätsprüfung: Hierzu gehören Daten wie die Kreditwürdigkeit, das Zahlungsverhalten sowie offene Kredite und finanzielle Verpflichtungen
- Finanzplanung: Durch verschiedene Tools können das Ausgabeverhalten verfolgt, oder Ratschläge zur Verbesserung der finanziellen Situation gegeben werden
Alle Leistungen von Bonify sind kostenlos. Verbraucher können sich somit Ihre Bonität ansehen, ohne dafür zu zahlen!
Was ist die Bonify Mieterauskunft?
Eine besondere Funktion des Anbieters ist die Bonify Mieterauskunft. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine Bonitätsauskunft über potenzielle Mieter. Der Service richtet sich somit speziell an Vermieter, um die finanzielle Zuverlässigkeit der Kandidaten im Vorfeld überprüfen zu können.
Der Service bietet dabei verschiedene Informationen über die Zahlungshistorie, offene Rechnungen oder eventuelle Schulden und negative Einträge. Die Bonify Mieterauskunft kann einerseits negativ für den Mietinteressenten sein, im positiven Fall aber auch ein entscheidendes Kriterium für den Erhalt einer Wohnung sein.
Wie funktioniert die Bonitätsprüfung bei Bonify?
Auch wenn Bonify eine kostenlose Bonitätsauskunft bietet und auch die weiteren Serviceleistungen kostenlos genutzt werden können, muss im Vorfeld eine Registrierung und eine Identitätsprüfung erfolgen.
Im Folgenden haben wir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Nutzung von Bonify:
- Anmeldung: Persönliche Daten wie Namen, Adresse und Geburtsdatum.
- Identität bestätigen: Mithilfe des Online-Banking Zugangs. Andere Identifikationswege wie das PostIdent, VideoIdent oder das E-Ident-Verfahren sind nicht erforderlich.
Nach der erfolgreichen Identifikation über Euer Online Banking landet Ihr auf der Hauptoberfläche von Bonify. Diese zeigt Euren Bonitätsscore sowie Euren aktuellen Kontostand an.
Der Bonitätsscore liegt dabei zwischen 0 und 1.000. Dabei gilt, je größer der Score, desto besser ist Eure Bonität. Neben Eurem Score seht Ihr außerdem eine Übersicht von Daten zu Eurem finanziellen Verhalten.
Dies können Eintragungen in positiver als auch negativer Hinsicht sein. Also etwa nicht bediente Zahlungen oder eben problemlos abgeschlossene Vertragsbeziehungen, die sich positiv auswirken.
Darüber hinaus werden Euch Angebote zu Krediten und Stromverträgen gemacht, die auch der Weg sind, mit dem Bonify Geld verdient.
Woher kommen die Daten bei Bonify?
Vor allem im Vergleich zur SCHUFA fragt man sich bei einem so einfach und kostenfrei nutzbaren Dienst doch direkt, woher die erhobenen Daten stammen und welchen Wert diese haben.
Generell wird mit Bonitätsdaten und finanziellen Informationen nach einem vorgegebenen Muster verfahren. Es gibt sogenannte Wirtschaftsauskunfteien, deren Aufgabe es ist, Wirtschaftsdaten von Verbrauchern zu sammeln und diese dann an ihre Partner weiterzugeben – für ganz unterschiedliche Zwecke.
Wichtig zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass es sich bei diesen Auskunfteien um privatwirtschaftliche Unternehmen handelt, deren Ziel es primär ist, Geld mit ihrer Dienstleistung zu verdienen.
Der Ablauf ist bei der Auskunft relativ einfach. Gesetzlich festgelegt, darf eine bonitätsrelevante Information immer dann an Auskunfteien gemeldet werden, wenn ein berechtigter Grund dafür besteht oder der Verbraucher dem explizit zugestimmt wird.
So sammeln die Auskunfteien Daten über jeden einzelnen Verbraucher und ziehen zudem weitere Informationen, wie Eintragungen über Beteiligungen an Unternehmen und weiteres mit heran.
Aus allen Informationen werden dann Scores berechnet, die wiederum von Unternehmen angefragt werden können, wenn mit dem jeweiligen Verbraucher ein Vertrag geschlossen wird.
Die größte Auskunftei in Deutschland ist die SCHUFA, die aus diesem Grund auch am meisten Daten über jeden Verbraucher hat. Allerdings ist sie nicht die Einzige, denn es gibt noch weitere Unternehmen, die das gleiche Angebot haben.
Eines davon ist die Creditreform Boniversum, mit der Bonify zusammenarbeitet. Die Daten über Euch stammen also von einer Auskunftei, die von zahlreichen Unternehmen Informationen über Eure Zahlungen und Vertragsverhältnisse sammelt und diese an Bonify weitergibt.
Bonify wiederum zeigt diese Daten dann in Eurem Account an. Im Gegensatz zur SCHUFA macht Bonify dies kostenfrei und in einer anschaulichen Benutzeroberfläche.
Wie verlässlich sind die Daten von Bonify?
Diese Frage, wie verlässlich die Daten von Bonify sind, ist schwer zu beantworten, da man nicht einsehen kann, welche Unternehmen wie und in welchem Maße zusammenarbeiten. Wir wissen also nicht, welches Unternehmen Meldungen an die SCHUFA macht und welches an die Creditreform Boniversum.
Meldet das Unternehmen eine Information nur an die SCHUFA und nicht an den Bonify-Partner fließt diese auch nicht in Euren Score bei Bonify ein, sodass die Daten verfälscht sein können. Andersherum wissen wir aber genau so nicht, welche Unternehmen Daten bei Creditreform Boniversum anfragen, sodass die ganze Sache eher undurchsichtig ist.
In puncto Seriosität können wir dagegen sicher sagen, dass Bonify eine seriöse Alternative mit verschiedenen Zusatzleistungen bietet.
Hinweis: Wenn Ihr ganz sicher sein wollt, solltet Ihr aber in jedem Fall zusätzlich die Selbstauskunft der SCHUFA nutzen.
Lohnt sich die Nutzung von Bonify?
Generell kann man die Nutzung von Bonify empfehlen und zwar alleine aufgrund der Tatsache, dass Ihr alle Daten dauerhaft kostenfrei erhalten könnt. Bei der SCHUFA erhaltet Ihr hingegen nur einmal pro Jahr kostenfrei eine Selbstauskunft, die auch noch extrem umständlich per Post angefragt werden muss.
Man muss natürlich ganz klar anerkennen, dass die SCHUFA der Marktführer ist und sicherlich auch mit Abstand am meisten Daten hat. Trotzdem kann eine Prüfung der eigenen Bonitätsdaten mit Bonify nicht schaden, schlicht und ergreifend, weil der Dienst kostenlos ist.
Unser Tipp: Wenn Ihr eine neue Kreditkarte beantragen wollt und wissen wollt, wie Eure Chancen für eine erfolgreiche Beantragung sind oder einen schnellen Überblick über Eure Bonität bekommen wollt, kann sich die Prüfung mit Bonify definitiv lohnen.
Wie sind unsere Erfahrungen mit Bonify?
Ein Urteil über Bonify könnten wir uns kaum erlauben, ohne den Dienst selbst ausführlich getestet zu haben – unsere detaillierten Erfahrungen mit Bonify könnt Ihr hier nachlesen!
Einfache Anmeldung
Grundsätzlich muss man sagen, dass die Anmeldung schon einmal sehr einfach und schnell funktioniert. Nach wenigen Minuten fand ich mich bereits im Dashboard wieder, wo ich meine Daten einsehen konnte.
Auch das Feature “Finanzielle Gesundheit” empfand ich als hilfreich, hier kann man seinen monatlichen Haushaltsüberschuss sehen und wird auf dieser Basis bewertet.
Weniger ausführlich als SCHUFA
Mir fiel allerdings auf, dass die Daten, die Bonify über mich hatte, bei Weitem nicht so ausführlich waren, wie die der SCHUFA. Das gilt vor allem für die Bonität, der Blick aufs Konto entsprach natürlich dem, was ich auch im Online-Banking sehe. Insgesamt spiegelte der Score in etwa das wider, was auch meine letzte SCHUFA Selbstauskunft ergeben hatte, dennoch waren die Einträge teilweise unvollständig.
Übersichtliche Benutzeroberfläche und einfache Bedienung
Am meisten beeindruckt hat mich allerdings die gute Benutzeroberfläche und die einfache Bedienung der Webseite, vor allem im Gegensatz zu meineSCHUFA, dem Angebot der SCHUFA. Dies habe ich ebenfalls ausprobiert und durfte anschließend erst einmal eine Woche auf die Bestätigung und den Aktivierungscode warten, bevor ich irgendwelche Daten zu Gesicht bekam.
Meine Erfahrungen mit Bonify sind daher also generell positiv, wenngleich in die Daten des Dienstes auch nicht allzu viel Vertrauen stecken würde. Für einen Eindruck und vor allem die langfristige Beobachtung der eigenen Bonität ist Bonify sicherlich eine gute Ergänzung, aber bei wichtigen Dingen sollte man auch die Selbstauskunft der SCHUFA mit zurate ziehen.
Wie haben wir Bonify getestet?
Unser Team von Finanzexperten besteht mittlerweile aus über 30 Mitarbeitern, die regelmäßig verschiedene Kreditkarten und andere Finanzprodukte testen und im Detail überprüfen. Auch die Bonitätsprüfung mit Bonify haben wir ganz genau unter die Lupe genommen.
Da es sich hierbei nicht um ein klassisches Finanzprodukt handelt, haben wir hierbei den Anmeldungsprozess, die Benutzeroberfläche und die Verlässlichkeit in den Fokus genommen und unsere Bonify Erfahrungen dahingehend für Euch zusammengefasst. Unsere Erkenntnisse der verschiedenen Finanztests präsentieren wir dann aufbereitet in unseren Ratgebern, um Euch bei der Wahl des richtigen Finanzproduktes zu unterstützen.
Um die besten Finanzprodukte für Euch zu finden, führen wir seit Jahren unabhängige und umfassende Vergleiche durch. Dafür testen wir die Angebote nach festen Kriterien wie Gebühren, Leistungen und Kundenservice und stellen die Ergebnisse transparent gegenüber. So könnt Ihr sicher sein, eine gut informierte Entscheidung zu treffen. Erfahrt mehr darüber, wie reisetopia Finanzprodukte testet.
Bei Fragen oder Anmerkungen könnt Ihr uns jederzeit per E-Mail kontaktieren.
Bonify vs. SCHUFA – Was sind die Unterschiede?
Wie bereits erwähnt verfügt die SCHUFA über tiefergehende Informationen und ist somit der verlässlichere Dienst, kommt dafür aber auch mit einem höheren Aufwand daher und kann nur einmal pro Jahr kostenlos angefordert werden. Wir haben die beiden Anbieter für Euch noch einmal genauer unter die Lupe genommen.
Grundsätzlich handelt es sich bei beiden Anbietern um Unternehmen, die Bonitätsinformationen über Verbraucher sammeln und bereitstellen.
Gemeinsamkeiten | Unterschiede |
Bereitstellung von Bonitätsinformationen | Unternehmensgröße und Bekanntheit: SCHUFA ist das größte und bekannteste Unternehmen für Bonitätsprüfungen in Deutschland. Bonify ist dagegen ein eher neuer Anbieter. |
Dienstleistungen zur Bonitätsprüfung | Datenquellen: Die SCHUFA bezieht ihre Daten bekanntlich von Unternehmen wie Banken, Kreditkartenunternehmen und Finanzinstitutionen. Bei Bonify sind die Datenquellen weniger transparent und bekannt. |
Bonify bietet zusätzlich verschiedene Tools zur Finanzplanung, während sich SCHUFA eher auf Bonitätsprüfungsdienste für Unternehmen spezialisiert hat. | |
Bonify kann kostenlos genutzt werden. Der SCHUFA Score kann dagegen nur einmal im Jahr kostenlos abgefragt werden. |
Welchen der beiden Anbieter Ihr schlussendlich nutzt, hängt von Eurem Nutzungszweck sowie Euren Präferenzen und Intentionen ab. Wir empfehlen allerdings eine Kombination aus beiden Tools, um verlässliche Auskünfte zu bekommen.
Gibt es Kreditkarten ohne Bonitätsprüfung?
Die Bonitätsprüfung wird oft bei der Beantragung einer Kreditkarte benötigt und kann im negativen Fall auch zu einer Ablehnung des Kreditkartenanbieters führen. Als Alternative gibt es dafür Kreditkarten, die ohne eine Bonitätsprüfung beantragt werden können. Dabei handelt es sich meist um Prepaid– oder Debitkarten.
Die besten Kreditkarten ohne SCHUFA im Vergleich
Trade Republic Kreditkarte
- Kostenlose Kreditkarte – dauerhaft ohne Jahregebühr
- Kostenlose Zahlungen weltweit
- Kostenfreie Bargeldabhebungen weltweit
- 1 Prozent Saveback – auf Kartenausgaben
Revolut Mastercard
- EXKLUSIV: 3 Monate Premium Gratis
- Keine SCHUFA-Prüfung
- Weltweit kostenlos Bargeld abheben
- Kostenlose Überweisungen in 29 Währungen
- Apple Pay und Google Pay
N26 Flex Mastercard
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Unser Fazit zur Bonitätsprüfung mit Bonify
Die Bonität war bis dato immer eine Art Blackbox, die man als Verbraucher immer genau einmal im Jahr kostenfrei einsehen konnte. Wenngleich Bonify keine allumfassenden Daten anbietet, ist der Dienst als Ergänzung definitiv einen Blick wert und bietet ohne Zweifel eine sichere Alternative zur SCHUFA. Wer also hin und wieder seine Finanzdaten einsehen und dabei nicht den doch sehr umständlichen Weg der SCHUFA nutzen möchte, ist mit Bonify unserer Erfahrung nach gut bedient.