Die British Airways Business Class wird meist im Vergleich zu anderen Business Class Produkten etwas belächelt. Wir haben auf unserem Weg nach Moskau British Airways gewählt, um uns ein eigenes Bild der Business und First Class machen zu können. Insgesamt kann ich sagen, dass ich die Kritik an der British Airways Business Class teilweise nachvollziehen kann, sie aber auch einige wirklich angenehme und positive Aspekte hat und das Gesamterlebnis keineswegs schlecht war, wie ich Euch in diesem Review zeigen werde.
British Airways Business Class Boeing 777 – die Buchung
Der oneway Flug ist bei British Airways leider komplett überteuert und kostet generell über 2.500 Euro. Hin- und Rückflüge sind da mit mindestens 1.200 Euro schon deutlich günstiger. Wie Ihr bereits in unserem Booked-Artikel lesen konntet, habe ich den Flug mit Avios des British Airways Executive Club gebucht, denn die Buchung mit Meilen ist der deutlich bessere Deal. Insgesamt habe ich für den Flug nur 17.000 Avios und 30 Euro an Steuern und Gebühren bezahlt. Ich habe also einen Gegenwert von mehr als sechs Cent pro Avio erzielen können. Die Avios habe ich durch den Transfer von Membership Rewards Punkten bekommen. Mit der Beantragung der American Express Kreditkarten erhält man meist bereits einen recht hohen Willkommensbonus. Zudem gibt es bei jedem Umsatz wertvolle Membership Rewards Punkte. Diese können hinterher im Verhältnis 5:4 zu diversen Vielfliegerprogrammen transferiert werden – unter anderem eben auch zum British Airways Exeuctive Club. Ich habe die Punkte in diesem Fall durch die Beantragung der American Express Platinum erhalten, aber auch mit der Beantragung der kostenlosen Gold Card, erhält man bereits den Großteil der benötigten Avios.
British Airways Business Class Boeing 777 – der Sitz
Die Business Class in der Boeing 777 ist bei British Airways in einer 2-4-2 Konfiguration angeordnet. Dabei ist jeder zweite Sitz entgegen der Flugrichtung angebracht. Da ich bereits häufig gefragt wurde, ob es merkwürdig ist entgegen der Flugrichtung zu fliegen, habe ich einen dieser Plätze gewählt. Ich persönlich finde das Fluggefühl keineswegs komisch und finde, dass man den Unterschied während des Fluges überhaupt nicht spürt. Lediglich während Start und Landung ist die Beschleunigung in die „falsche“ Richtung spürbar, aber keineswegs merkwürdig. Statt in den Sitz gedrückt zu werden, rutscht man ein klein bisschen nach vorne. Insgesamt ist das Gefühl aber keineswegs störend.
Überraschend ist, dass trotz 2-4-2 Anordnung die Sitze einigermaßen breit sind. Die Sitze sind auch allgemein sehr bequem. Normalerweise ist es durch die gegenüberliegenden Plätze möglich, seinen Reisepartner anzugucken und sich mit ihm zu unterhalten, ohne sich verrenken zu müssen. Fliegt man alleine, ist dies auch kein Problem. Auf Knopfdruck fährt eine Wand hoch, die deutlich oberhalb des Kopfes endet und somit fliegt man wie in einer eigenen Kabine und bekommt kaum etwas von den anderen Fluggästen mit. Allerdings wirkt die Kabine bei hochgefahrenem Sichtschutz doch beengt.
Ein großer Nachteil an der 2-4-2 Bestuhlung ist jedoch, dass man als Passagier mit einem Fensterplatz immer über die Beine eines Gangpassagiers klettern muss. Dies ist speziell für die Personen mit Gangplatz sehr störend.
Der größte negative Punkte ist die fehlende Ablagefläche. An jedem Sitz gibt es nur eine einzige kleine Schublade. Hier passen entweder die Schuhe oder ein Laptop, sowie ein Buch hinein. Es gibt also keine Möglichkeit, um ein Handy oder andere persönliche Utensilien abzulegen.
Der Tisch ist ausreichend groß und es ist problemlos möglich, an diesem zu arbeiten. An der linken Seite des Sitzes sind alle Steuerelemente angebracht. Hier kann die Sitzposition sowie die Härte der Rückenlehne verstellt werden. Zudem gibt es hier noch zwei USB-Anschlüsse und eine Steckdose.
Der Sitz wirkt etwas in die Jahre gekommen, so war meine Armlehne auch sehr wackelig. Der Sitzkomfort war dennoch einwandfrei und auch längeren Flüge sollten sich hier ohne Probleme überstehen lassen. Am Platz lag neben einem Kopfkissen, sowie der Decke auch noch ein kleines Amenity Kit bereit.
British Airways Business Class Boeing 777 – der Schlafkomfort
Nachdem der Sitzkomfort mich bereits überzeugen konnte, freute ich mich bereits auf einen kleinen Powernap. Auf Langstreckenflügen bietet die British Airways in der Business Class ein spezielles Bedding mit zusätzlicher Matratze an. Auf unserem Mittelstreckenflug, gab es diese Option nicht.
Dennoch war der Schlafkomfort wirklich gut. Der Sitz ist bequem und lässt sich durch die Verstellmöglichkeiten nach den eigenen Wünschen einrichten. Allerdings ist der Sitz als Bett etwas kurz. Ich zähle mit meinen 187 Zentimetern definitiv nicht zu den größten Personen, konnte aber nicht mit ausgestreckten Beinen liegen. Selbst bei meiner Größe ist es nur mit angezogenen Beinen möglich zu liegen. Abgesehen von der Länge des Bettes, war der Schlafkomfort aber wirklich gut.
British Airways Business Class Boeing 777 – das Essen
Auf dem recht kurzen Flug erwartete mich lediglich ein Frühstück. Hier gab es eine Vorspeise bestehend aus einem kleinen Frühstück mit griechischem Joghurt mit in Limettensaft eingelegten Bananen, sowie einigen Früchten. Dazu gab es noch Brötchen und Brot nach Wahl sowie einige Marmeladen.
Als Hauptgericht konnte dann zwischen vier verschiedenen Speisen gewählt werden. Hier gab es neben englischem Frühstück und diversen Käsesorten auch Eispeisen. Insgesamt war das Essen keineswegs herausragend, aber geschmacklich wirklich in Ordnung und auch von der Menge her ausreichend. Der Service war meist sehr freundlich und aufmerksam.
British Airways Business Class Boeing 777 – das Entertainment
Bereits vor dem Boarding gab es einen Zeitschriftenständer mit einer großen Auswahl. Auch an Bord wurden noch einmal kostenfrei Zeitschriften gereicht.
Auch das Entertainment-System habe ich mir etwas genauer angeschaut. Die Auswahl ist hier wirklich in Ordnung, kann aber natürlich nicht mit der Auswahl des Systems bei Emirates mithalten.
Das gesamte Entertainment-System ist allerdings schon etwas in die Jahre gekommen und deshalb recht abgenutzt und langsam.
Die gereichten Kopfhörer waren in Ordnung. Die Tonqualität ist allerdings eher nur mittelmäßig und keineswegs vergleichbar zu den Noise Cancelling Kopfhörer in der Lufthansa Business Class.
Sehr positiv aufgefallen ist das Amenity Kit. Dieses ist wirklich gut.
Neben Cremes, Ohrenstöpseln, einem Stift und Zahnbürste und -pasta ist hier auch noch die Schlafmaske, mit dem in meinen Augen höchsten Tragekomfort, enthalten.
Diese bequeme Schlafmaske wird mich definitiv auch auf meinen nächsten Reisen begleiten. Leider ist es auf Flügen dieser Dauer nur noch selten, dass überhaupt Amenity Kits gereicht werden, weshalb dies ein ganz klarer Pluspunkt für die British Airways Business Class ist.
British Airways Business Class Boeing 777 – Fazit
Die British Airways Business Class ist definitiv kein absolutes Spitzenprodukt, dass sich beispielsweise auf eine Ebene mit der Qatar Airways Business Class im Airbus A350 stellen kann. Dies liegt am deutlich zu kurzen Bett, den in die Jahre gekommenen und abgewetzten Sitzen sowie der 2-4-2 Anordnung. Diese bietet aber dennoch überraschen viel Privatsphäre und so gab es auch einige Punkte, die mich positiv überrascht haben. Insgesamt war der Sitzkomfort wirklich gut und auch der Service konnte überzeugen. Abschließend lässt sich sagen, dass die British Airways Business Class im guten Mittelfeld anzusiedeln ist. Es gibt bei einigen Dingen Verbesserungsbedarf, die Business Class ist aber keineswegs schlecht und auch für längere Flüge absolut in Ordnung.
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Die besten Plätze sind in der letzten Reihe vor einer Trennwand. Bei den rückwärtsfliegenden Sitzen hat man einen eigenen Zugang zum Platz bei dem man nicht über die Beine des Anderen steigen muss. Wenn die Trennwände hochgefahren sind hat man dadurch eine wunderbare kleine Privatsuite. Solltet ihr beim nächsten Mal ausprobieren.
Die Länge bzw. Kürze der Sitze kann ich allerdings bestätigen. Bei 1,90 m reicht es nicht ganz um ausgetreckt zu schlafen. Ansonsten war ich sehr zufrieden mit der Business Class der BA.
Hey Martin,
vielen Dank für den Tipp! Das werde ich beim nächsten Mal ausprobieren.
Lieben Gruß
Leo