Obwohl Afrika sicherlich als das Ort der Safaris bekannt ist, kann man auch in Sri Lanka Erfahrungen in der Natur machen. Während meiner Reise in das Land, konnte ich mir den Yala Nationalpark genauer anschauen können und habe eine Safari gemacht.
Was man von einer solchen Safari in Sri Lanka erwarten sollte und was nicht, zeige ich Euch in diesem Guide! Dabei möchte ich das gesamte Thema Elefanten in Sri Lanka nicht vollends beschreiben, denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten Elefanten zu sehen, einige davon auch sehr zweifelhaft. Ich habe mich für die Safari entschieden, weil diese Erfahrung immer schon einmal machen wollte, obwohl ich dies beim nächsten Mal vielleicht anders machen würde.
Planung & Anbieter für die Safari in Sri Lanka
Wenn man eine Safari in Sri Lanka machen möchte, wird man von Angeboten quasi überrannt. Für uns relevant waren die beiden Nationalparks Yala und Udawalawa, welche an zahlreichen Stellen für Safaris angeboten wurden. Taxifahrer, das Hotel und Verkäufer am Strand boten Touren in die beiden Parks an, die wilde Tiere wie Elefanten und im Yala auch Leoparden beinhalten.
Wir entschieden uns nach einem kurzen Preisvergleich für unseren Taxifahrer, der eine private Safari durch den Yala Nationalpark für 70 Euro anbot. Mit dabei war die Abholung in einem privaten Auto, die Fahrt zum Nationalpark sowie der Eintritt und der Ranger, der uns mit dem Jeep durch den Park fuhr. Beim Hotel hätte so ziemlich das gleiche etwa 200 Euro gekostet, sodass ich Euch nur empfehlen kann einen anderen Weg zur Buchung zu wählen. Insgesamt war das ganze in keinster Weise unprofessionell, sodass der Aufpreis zum Hotel-Angebot meiner Einschätzung nach nicht besonders sinnvoll ist.
Nicht inbegriffen war bei unserem Anbieter die Verpflegung, was auch Wasser nicht beinhaltete. Das kann sicherlich bei anderen Anbietern anders sein, ich würde aber davon ausgehen, dass Ihr Euch selbst verpflegen müsst. Ebenfalls nicht inbegriffen war natürlich das Trinkgeld, was ich je nachdem wie gut Euch die Tour gefallen hat, auch großzügig geben würde. Insgesamt kann man aber sagen, dass das Erlebnis Safari in Sri Lanka deutlich günstiger und auch logistisch recht einfach ist. Sofern man an der Südküste Urlaub macht, ist man in wenigen Stunden in den beiden Nationalparks und kann problemlos einen Tagesausflug unternehmen. Zudem ist der Preis mit 70 Euro sehr gut für ein Tageserlebnis.
Wilde Tiere schon vor der eigentlichen Safari
Los ging unser Trip direkt beim Hotel mit der Abholung in einem bequemen großen Minivan, in dem wir alleine Platz nahmen. Das war natürlich ein echter Luxus, denn der klimatisierte Van brachte uns in etwa zwei Stunden vom Ananatara Resort zum Eingang in den Park. Auf dem Weg ging es an der Küste entlang durch kleinere Dörfer und auch vorbei an ersten wilden Tieren!
Neben mehreren Wasserbüffeln, die wir auch im Yala Nationalpark noch sehen würden, stießen wir auf einen Waran, der sich auf dem Boden in aller Ruhe sonnte. Unser Guide erklärte uns einiges zu den Tieren und riet mir bei Näherung, dass ich lieber vorsichtig sein sollte. So können Warane mit dem Schwanz ziemlich schnell und stark zuschlagen. Darüber hinaus ist der Schwanz mit scharfen Kanten ausgestattet, sodass das schon weh tun kann.
Anschließend stoppten wir in einem kleineren Dorf vor dem Eingang des Parks, wo wir eine halbe Stunde in Ruhe ein Mittagessen einnehmen konnten. Das Restaurant, zu dem uns unser Tourguide brachte, war bestimmt nichts besonderes, aber für ein schnelles Mittagessen okay.
Mit dem Offroad Wagen durch den Yala Nationalpark
Nach dem Mittagessen erwartete uns dann schon der große Safari-Wagen, genau so wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Ein umgebauter Toyota Land Cruiser mit einer Passagier-Kabine oben drauf, sodass man perfekten Ausblick genießen kann.
Abgeholt wurden wir von einem Ranger, der fuhr, während unser Guide zunächst auf dem Beifahrersitz platz nahm. Glücklicherweise hatten wir auch grandioses Wetter, sodass es direkt losgehen konnte in den Park. Bis zum Eingang waren es dann noch knapp eine Stunde Fahrt, die allerdings insgesamt recht schön waren, da man von dem Wagen einen tollen Ausblick hat.
Je näher wir dem Eingang kamen, desto stärker veränderte sich auf einmal die Landschaft um uns herum. Während wir davor noch mit Regen gerechnet hatten und auch die Umgebung eher feucht aussah, wurde es auf einmal trockener und die Umgebung erinnerte eher an eine Steppe. Als wir am Eingang des Yala Nationalparks ankamen, fühlten wir uns dann fast als wären wir auf einmal in Afrika gelandet.
Nachdem wir den Eingang passiert hatten, wechselte unser Guide dann den Sitzplatz zu uns nach hinten und ging gemeinsam mit uns während der Fahrt auf die Suche nach Tieren. Das erste was er sah (wir natürlich nicht) war eine Gruppe von Rehen. Er erzählte uns auch, dass einige Hundert Elefanten in dem Park leben, mehrere Tausend Wasserbüffel und einige wenige Leoparden. Letztere sind natürlich das Highlight einer Safari im Yala Nationalpark, aber eben auch entsprechend schwierig zu finden.
Man muss sich bei einer solchen Safari darauf einstellen, dass die Fahrt in dem Wagen nicht gerade gemütlich wird. Das ist auch klar, denn offensichtlich handelt es sich hier nicht um perfekte Straßenverhältnisse. Ein großes Problem ist das aber nicht, wenn man dafür einiges zu sehen bekommt. Leider muss ich insgesamt sagen, dass ich doch etwas enttäuscht von der Vielfalt im Park war. Nachdem wir die fünfte Herde von Wasserbüffeln gesehen hatten, strahlten diese auch nicht mehr allzu viel Faszination aus.
Das Highlight waren sicherlich die Herde von Elefanten, die wir zwischendurch beobachten konnten. Diese waren gerade aus einem gründlichen Schlammbad gekommen, was man ihnen auch ansah. Trotzdem ein toller Anblick, vor allem die Jungen waren natürlich ein echtes Highlight.
Hier blieben wir allerdings nicht lange alleine, denn bereits wenige Sekunden nachdem wir die Tiere entdeckt hatten, bildete sich ein wahrer Stau von Safari-Wagen rund um die Tiere.
Insgesamt blieben die Elefanten auch die einzige wirkliche Entdeckung, die wir an diesem Tag machen sollten. Nach viereinhalb Stunden Fahrt durch den Park machten wir uns doch etwas enttäuscht auf den Heimweg. Nicht, dass ich erwarte, dass an jeder Ecke ein Tier wartet. Dennoch hatte ich vom Erlebnis Safari irgendwie mehr erwartet. Vielleicht bin ich von Erzählungen von Freunden oder auch Fotos (etwa von Moritz aus Südafrika) auch etwas mit falschen Erfahrungen in das Erlebnis gegangen, aber so richtig begeistert war ich dann doch nicht.
Auf dem Weg aus dem Park heraus, sahen wir dann noch ein paar Krokodile, die mich an die Alligatoren erinnerten, die ich bei meinem Trip nach Florida in den Everglades gesehen hatte. Danach ging es dann wieder mit dem Jeep bis in das Dorf und von dort aus mit dem Van zurück ins Hotel.
Carstens Erfahrungen mit einer Safari in Sri Lanka
Ähnlich wie Marieke und Jan wollten auch mein Mann und ich in Sri Lanka auf eine Safari gehen. Wir wurden gleich bei der Ankunft in unserem Resort gefragt, wann wir denn auf eine Safari gehen wollten. So schnell hatte ich noch gar keine Meinung dazu. Beim Chena Huts by Uga Escapes kosten die Safaris nicht extra und sind im Übernachtungspreis mit enthalten. Das Resort beschäftigt drei Ranger, die für Touren zu den verschiedenen Nationalparks zur Verfügung stehen. Angeboten wurden täglich zwei Safaris (im Britischen genannt ‘Game Drives’). Angekommen im Resort am Sonntag, haben wir am Dienstag die erste Safari mitgemacht. Da ich kein Freund des frühen Aufstehens bin, haben wir uns für den Nachmittagstrip entschieden. Das Hotel hatte den Fahrer besorgt und so ging es in einem umgebauten Land Cruiser mit offener Kabine durch den Regen in den Yala Nationalpark, der in mehrere ‘Blocks’ unterteilt ist. Dieser Nationalpark ist in seiner Geschichte immer wieder gewachsen und mit jedem Areal, welches zum Park hinzugefügt wurde, wuchs Yala um einen Block.
Zum Zeitpunkt unseres Besuches (im September 2019) war der Block 1, der unserem Resort am nächsten lag, leider gesperrt, da die Elefantenbullen dort gerade in der Musth waren. Als Musth bezeichnet man eine jährliche Phase der besonderen Aggressivität bei Elefantenbullen. In dieser Phase können die ruhigen Dickhäuter durchaus gefährlich werden. Also ging es für uns in den Block 5, der eine Autostunde vom Hotel entfernt lag. Die Fahrt dorthin verging dank wildem Gehupe wie im Flug und schon unterwegs konnten wir die ersten wilden Tiere bestaunen. Als wir dem Nationalpark näher kamen, sahen wir unterwegs auch schon die ersten Elefanten, die es durchaus gelernt haben, an der Straße zu stehen und nach Futter zu betteln. Bei der Fahrt durch den Nationalpark konnten wir dann Gruppen von Axishirschen sehen, die unserem Damhirsch sehr ähnlich sehen. Auch mehrere Krokodile, unterschiedliche Affenarten und Herden von Wasserbüffeln (sowohl wilde als auch Hausbüffel) konnten wir bestaunen.
Mich interessiert immer besonders die Vogelwelt und so verbrachte ich gut eine Stunde mit dem Ranger am See, um die unterschiedlichsten Vögel zu sehen. Leider hält Asien nicht besonders viele Papageienarten bereit, aber besonders die Doppelhornvögel oder unterschiedlichen Eisvögel konnten mich sehr begeistern. Nach gut drei Stunden intensiver “Jagd” war es dann Zeit, die Rückfahrt anzutreten. Als wir den Park verließen, setzte die Dämmerung bereits ein. Nach gut einer halben Stunden Fahrt stießen wir auf ein Gruppe aufgeregter Ranger, die Ihre Fahrzeuge in Position brachten, um mit ihren Scheinwerfern die Gegend abseits der Straße abzusuchen. Hier wurde tatsächlich ein Leopard gesichtet und nach einigem Suchen konnten wir in der Dämmerung das Tier auch ausmachen.
Für Vogelliebhaber besonders interessant ist der Bundala Nationalpark, den wir dann auch noch besucht haben. Auch hier dauerte die Fahrt vom Resort gut eine Stunde und diesmal entschlossen wir uns, eine morgendliche Safari zu unternehmen. Die morgendliche Dämmerung ist häufig die beste Zeit, um Vögel zu beobachten, da die Tiere dann noch recht aktiv sind und sie noch nicht in der Mittagshitze dösen. Außerdem hatte unser Resort einen kleinen Picknick-Korb gepackt, so dass wir im Park ein bisschen frühstücken konnten.
Im Bundala Nationalpark konnte man besonders gut die Weißbauch-Seeadler bestaunen. Hier liefen uns auch hunderte Pfauen über den Weg, die man in ganz Sri Lanka zu Gesicht bekommen kann. Offensichtlich waren einige Exemplare im Park gerade in Balzstimmung und so konnten wir einige Pfauen-Männchen beim “Rad schlagen” erleben.
Von den drei Nationalparks, die wir besucht haben, empfiehlt sich der Bundala Nationalpark für den Vogelliebhaber. Wer hauptsächlich auf Elefanten aus ist, ist im Udawalawa Nationalpark goldrichtig und der Yala Nationalpark ist der größte zusammenhängende Nationalpark Sri Lankas und bietet einen guten Überblick über die exotische Tierwelt der Insel.
Alle Fahrer, die wir auf unseren Touren erlebt haben, erwiesen sich als ortskundige Chauffeure, die mit den Jeeps auch im scheinbar unwegsamen Gelände hervorragend umgehen konnten und ich habe mich nie unsicher gefühlt. Die Ranger erwiesen sich alle als sehr fachkundige Begleiter, die uns viel über die heimische Tier- und Pflanzenwelt berichten konnten. Das zeigte mir unter anderem, wie stolz die Einwohner Sri Lankas auf ihre Insel sind.
Fazit zur Safari in Sri Lanka – lohnt es sich?
Obwohl ich bei meiner Safari etwas enttäuscht war, würde ich trotzdem nicht davon abraten. Positiv ist auf jeden Fall zu sagen, dass der Ablauf extrem einfach und unkompliziert war. Dazu ist es auch auf jeden Fall toll gewesen, so privat Tour durch den Nationalpark zu erleben. Sicherlich ist die Erfahrung im Vergleich zu Elefantenherden, Löwen und Giraffen in Afrika nicht vergleichbar, die Preise allerdings auch nicht. Ich würde aber beim nächsten Mal wahrscheinlich eher zu einer der Elefanten-Attraktionen raten (sofern diese denn im Hinblick auf die Tiere vertretbar sind). Wer allerdings das Erlebnis Safari einmal machen möchte, findet in Sri Lanka eine gute und günstige Möglichkeit dies zu tun. Ein einmaliges Erlebnis, das man nie wieder vergisst, wie es wahrscheinlich in Afrika der Fall ist, sollte man aber nicht erwarten.