Gestern ging es für mich wieder zurück nach Berlin. Eine Woche sonniges Bodrum liegt nun hinter mir. Was mir vor meiner Reise besonders Sorgen bereitet hatte, war der Abflug vom BER.
Doch mein Fazit fällt anders aus, als gedacht und das meine ich keinesfalls im negativen Sinne. Nachdem wir bereits ausführlich über das Chaos an den europäischen Flughäfen berichtet hatten, die langen Sicherheitskontrollen und die heillose Überforderung mit verloren gegangenen Koffern, sehnte ich mich nicht gerade, nur wenige Tage nach Beginn der großen Sommerferien in Berlin und Brandenburg vom einzigen Flughafen in “Berlin” abzufliegen. Doch das eigentliche Highlight sollte der Rückflug werden. Warum, erfahrt Ihr in diesem Artikel!
Vier Stunden vs. eine Stunde
Viele meiner Kollegen flogen in der Vergangenheit bereits öfters vom BER und konnten auch hier so ihre ganz eigene Geschichte erzählen. Zugegebenermaßen habe ich mich immer etwas gesträubt vom “neuen” Hauptstadt-Flughafen zu fliegen und konnte dies bis vor einer Woche – bis auf eine Reise mit reisetopia – auch gekonnt umgehen. Als Berlinerin aus dem Norden war Tegel nicht nur ein Flughafen in unmittelbarer Nähe – er war eine Institution und mehr als nur ein Verlust. Klar, die Bausubstanz war marode und nicht immer lief hier alles reibungslos – im Gegenteil. Doch die kurzen Wege, die kurze Anfahrt und das vertraute Umfeld ließen gerne darüber hinwegsehen.
Ihr könnt Euch also denken, dass mich die Schließung noch immer etwas “mitnimmt” und ich aus vielen Gründen nicht gerade gut auf den BER zu sprechen bin. Für mich ist vor allem die große Eingangshalle mit den Check-in Blöcken ein unübersichtliches Chaos. Unser Flug sollte um 18:10 am 11. Juli starten. Die große Frage stellte sich allerdings schon bei der Fahrt zum Flughafen – wann genau müssen wir losfahren, um überpünktlich, wie es die Airlines auch empfohlen hatten, am Flughafen zu sein? Quer durch Berlin, über die gesamte Stadtautobahn – von Tegel nach Schönefeld – kann es 30 Minuten oder gerne mal mehr als zwei bis drei Stunden dauern. Wir hatten Glück und um die Mittagszeit war der Verkehr weniger als erwartet.
Nach 45 Minuten erreichten wir bereits den BER – viel zu früh. Für die Woche mieteten wir uns einen der Parkplätze in den Parkhäusern. Hier verlief alles reibungslos und der Preis für einen sicheren Stellplatz war mehr als fair.
Da waren wir also: Vier Stunden vor Abflug am BER. Wehmütig habe ich an die guten, alten Tegel-Zeiten zurückgedacht, als man weniger als eine Stunde vor Boarding erst am Flughafen ankam. Doch nun hieß es warten und das ganze zwei Stunden. Keine Info-Tafel, kein Hinweis darüber wann und wo der Check-in Schalter für den Turkish Airlines Flug nach Bodrum aufmachen würde. Nach einigem herumirren und warten war zumindest das geklärt. Dann hieß es wieder warten. Während wir also keine Koffer aufgeben konnten – trotz Online Check-in – konnte man minütlich beobachten, wie sich der Flughafen und auch die Sicherheitskontrollen füllten. Waren die Anzeigen für die Sicherheitskontrolle um 15 Uhr noch bei einer oder zwei Figuren, waren sie, als wir unsere Koffer um 15:50 endlich aufgeben konnten, bereits mit einer Wartezeit von mehr als 20 Minuten verbunden.
Keine fünf Minuten Sicherheits-Check
Zugegeben, der erste Part am BER war ernüchternd und zeugte nicht gerade von einer gut laufenden Koordination. Da hätte ich von einem Flughafen dieser “Größe” (und die bezieht sich auf die Wichtigkeit dieses Flughafens für gleich zwei große Bundesländer) auch trotz der derzeit schwierigen Situation mehr erwartet. Was mich aber wirklich positiv überrascht hatte, war der Security-Check.
Ich erinnere mich hier noch gerne an meine erste Erfahrung am BER vergangenen Oktober, wo ich unfreundlichen, offensichtlich schlecht gelaunten Mitarbeitern gegenüber stand, die es nur zu gerne an den Passagieren ausgelassen haben. Doch am Montag war von all dem keine Spur. Da wir Business Class flogen, ging es für uns durch die Fast Lane und das in weniger als fünf Minuten. Während die Schlangen an den anderen Kontrollen immer länger wurden, war vor uns niemand – abgesehen von gut gelaunten und freundlichen Mitarbeitern, die einem sogar noch geholfen haben. So freundliches Personal bei der Sicherheitskontrolle hatte ich lange nicht mehr erlebt.
Flug-Annullierung folgten zahlreiche Verspätungen
So einfach die Hinreise von Berlin nach Bodrum am Ende trotz Sommerferien und europäischen Flug-Chaos ablief, so einfach hätte auch der Rückflug sein können. Doch aus einem Direktflug nach Berlin wurde ein Stop-over in Istanbul. Auf den ersten Blick wenig schlimm, denn auch die ursprüngliche Verbindung umfasste nur einen kurzen Stopp in Istanbul, der uns in der Realität aber fast zum Verhängnis hätte werden können. Angefangen hat alles mit umgebuchten Turkish Airlines Flügen, die einen Online Check-in am Sonntagnachmittag nicht möglich machten. Ein Anruf im Call-Center erwies sich auch als vergebens. Am Flughafen wurde uns im schlechten Englisch deutlich gemacht, dass man uns nicht einchecken kann und wir uns zuerst an den Ticket-Schalter wenden müssen.
Nach einigem Hin und Her und weiterer Wartezeit, konnten die Unstimmigkeiten behoben werden und unsere Business-Class Tickets ausgestellt werden. Ein Durchchecken nach Berlin war ebenfalls möglich. Doch direkt nach der Sicherheitskontrolle erfolgte die erste Ernüchterung. Die ursprüngliche Abflugzeit von 12:55 Uhr wurde auf 14:05 verschoben. Mit rund einer Stunde Flugzeit nach Istanbul und geplantem Weiterflug um 16:10 Uhr nach Berlin würde dies eine knappe Sache werden. Am Ende war der Flug auf 14:15 verschoben und wir hoben um 14:30 ab.
An Bord konnte man uns leider auch keine Auskunft über den geplanten Weiterflug nach Berlin und das Abflug-Gate geben. Doch ein eigener Business-Class Bus und ein leeres internationales Terminal in Istanbul ermöglichten eine erstaunlich schnelle Pass- und Sicherheitskontrolle. Das erste Aufatmen erfolgte direkt im Anschluss, als uns mitgeteilt wurde, dass auch der Flug nach Berlin Verspätung haben wird. Viel Zeit blieb dennoch nicht. Auch die Größe des Terminals war uns alles andere als dienlich. Am Ende wurde auch dieser Flug weiter verschoben, bis es um 17:30 zum Boarding ging.
Unerwartetes Airline-Debüt
Der erste Flug erfolgte mit einem Airbus A321, so wie auch der von Berlin nach Bodrum. Von Istanbul nach Berlin erwartete uns nun eine kleine Überraschung. Statt eines geplanten Kurzstreckenflugzeugs fanden wir uns in einem Airbus A350-900 wieder, der ursprünglich für Aeroflot gedacht war. Wir konnten bereits über die Übernahme der Maschinen durch Turkish Airways berichten. Dass ich so schnell Passagierin dieser Maschine werden würde, hätte ich nicht gedacht.
Von außen lassen eine schlichte weiße Lackierung sowie eine blaue am Heck der Maschine und eine blau-silberne Kabine erahnen, dass dies keine gewöhnliche Turkish Airlines Maschine ist. Die Business-Class mit sieben Reihen in einer 1-2-1 Bestuhlung war kaum gefüllt, wodurch wir auf dem knapp dreistündigen Flug einen recht schnellen Service erleben durften. Direkt nach dem Start wurde uns eine Menü-Karte gereicht, die mir auf dem Hinflug von Berlin nach Bodrum fehlte.
Neben viel Platz, der nach der anfänglichen Tortur mehr als glücklich machte, überzeugte mich auch das angebotene Menü. Als Vorspeise gab es eine Fisch-Variation, die nicht nur ausgesprochen frisch war, sondern auch sehr gut schmeckte. Auch der Hauptgang wusste zu überzeugen. Zur Auswahl standen Lamm, Hühnchen und Ravioli. Während die Gnocchi vom Hinflug eher an Kartoffelbrei erinnerten, waren die gefüllten Ravioli auf dem Rückflug al dente. Auch mein Hähnchen war besser als gedacht, wo ich in der Regel eher zurückhaltend mit dem Flugzeug-Essen bin.
Leider etwas enttäuschend war der Getränke-Service. Zwar gab es durchaus eine kleine Auswahl – der Champagner allerdings, der aus einer Piccolo-Flasche eingeschenkt wurde, war lauwarm.
Nächstes Ziel: Mandarin Oriental Bodrum
Eine Urlaubswoche bei Freunden, viel Sonnenschein, wilde Fahrten durch Bodrum – verbunden mit vielen Eindrücken ging damit etwas turbulent zu Ende, doch die Halbinsel und das maritime Flair am Strand und den Buchten haben mich überzeugt, im Sommer noch einmal hierherkommen zu wollen.
Diesmal allerdings ins Mandarin Oriental Bodrum. Bei einem Tagesausflug zum neuen sehr exklusiven Yachthafen, der Yalıkavak Marina, konnten wir auf dem Rückweg im ebenso exklusiven Mandarin Oriental Bodrum anhalten.
Aus meiner Reisevergangenheit kenne ich bereits große und luxuriöse Hotels, die einer eigenen Stadt ähneln. Dazu gehört für mich beispielsweise das Banyan Tree Phuket. Doch das Mandarin Oriental toppt jede Vorstellung. Erbaut direkt an einem großen Hang mit privater Bucht überzeugt das Luxushotel nicht nur mit einem eigenen Privatstrand aus Sand und zahlreichen Gästezimmern und Villen, sondern auch mit einem richtigen Shopping-Paradies.
Neben den klassischen Hotel-Boutiquen erwartet Euch hier eine eigene Chanel-Boutqiue, Hermès, Prada und Missoni und der Bayman Store, die über 900 luxuriösen Designer-Marken anbieten. Hinzukommen zahlreiche Restaurants – von internationalen Gerichten über Sushi bis hin zur eigenen, französischen Patisserie auf dem Dach.
Wir konnten das japanische Restaurant Kurochan by IOKI testen. Während die Essensqualität ausgezeichnet war, haperte es leider an dem Getränke-Service. Nachdem zuerst sehr warmes Bier angeboten wurde, konnte eine gekühlte Sorte gefunden werden. Für den Preis der Speisen und Getränke und bei einem kaum gefüllten Lokal eigentlich sehr schade. Jedoch ließ die Aussicht und der besondere Moment am Ende darüber hinwegtrösten.
Natürlich hoffe ich, das Mandarin Oriental Bodrum bald schon bei einem längeren Aufenthalt kennenlernen zu dürfen. Buchen könnt Ihr das Luxushotel schon jetzt mit voller Flexibilität über reisetopia Hotels. Dabei dürft Ihr Euch selbstverständlich auch über umfangreiche Vorteile freuen, die im Rahmen des Buchungsprozesses von unseren Luxushotel-Beratern kommuniziert werden.
Fazit zu meinem erlebnisreichen Ferienflug
Eine sonnige Woche an der türkischen Riviera liegt hinter mir. Definitiv auch mit spannenden Eindrücken in die türkische Kultur und Mentalität. Was ich bei meiner nächsten Reise besser machen würde? Wohl keine Direktflüge buchen, auch wenn sie angeboten werden, da mehr als die Hälfte bereits gestrichen wurden und man diese Direktverbindung wohl abschaffen will. Doch am Ende hat mir das kleine Flug-Chaos einen besonderen Rückflug beschert. Denn wer weiß, wann man die Gelegenheit bekommen hätte, die neue Aeroflot Business-Class des Airbus A350-900 zu testen!
Hallo Julia,
ich muss dich kurz korrigieren, Berlin hat keinen einzigen Flughafen mehr, da der BER sich in Brandenburg befindet und nur auf Grund der Nähe sich BER nennt.
Hallo Robby,
das ist mir durchaus bewusst, deswegen war Berlin bei mir auch in Gänsefüßen (“”) gesetzt worden 🙂
Mitbezahlt haben wir ihn als Bundesland allerdings auch!
LG