Mein Reisejahr 2024 war noch verrückter als 2023: mehrere Reisen in die Ukraine, die American Express Platinum Weltreise und ein längerer Trip nach Bali waren die Highlights meines Jahres. Welche Destinationen ich noch bereist habe, wie es ist, im Flugzeug Geburtstag zu feiern und welche besonderen Hotels mich begeistert haben, erfahrt Ihr in diesem Bericht über mein Reisejahr 2024.
Inhaltsverzeichnis
- Januar: Silvester und Weihnachten in Kyjiw
- Februar: Verrückter Aviation Trip – Drei Länder an einem Tag
- April: Roadtrip von Berlin über Prag nach München
- Mai: Der Luxushammer – American Express Platinum Weltreise durch Europa
- Mai/Juni: Geburtstag in der Businessclass und Workation auf Bali
- Juli: Endlich im Vier Jahreszeiten Hamburg
- September: Durchatmen auf Sylt
- Oktober: Teamtrip nach Kroatien
- November: Kyjiw ein Jahr später
- Dezember: Weihnachten in Kiel & Kyjiw
- Fazit zu meinem Reisejahr 2024
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich kann einmal mehr auf verrückte Reisen zurückblicken. Dabei hat 2024 mein Reiseverhalten und mein Verständnis von Luxus geprägt, wie kein anderes Jahr. Nicht zuletzt durch die Amex Platinum Weltreise, bei der ich mit einem Trip durch Europas Metropolen den Anfang machen durfte, konnte ich einige der besten Luxushotels der Welt kennenlernen. Und obwohl ich – wie jedes Jahr – natürlich nur einen Bruchteil meiner Reisepläne 2024 umsetzen konnte, habe ich zumindest ein Ziel erreicht: mehr Bahnreisen.
Januar: Silvester und Weihnachten in Kyjiw
Den Jahreswechsel und das orthodoxe Weihnachten im Januar habe ich mit meiner Freundin bei ihrer Familie in Kyjiw verbracht. Auch dieses Mal sind wir wieder mit der “Ukrzaliznytsia”, der ukrainischen Eisenbahn angereist. Die Fahrt im Schlafwagen der Ukrzaliznytsia ist für mich zu einem emotionalen, gar romantischen Ritual geworden, welches sich mit einer Fahrt im ICE nicht annähernd vergleichen lässt.
Dieses Gefühl eint so viele Menschen und manifestiert sich in den ästhetischen, fast schon stilisierten Social Media Beiträgen auf dem Instagram Account der “Ukrainian Railways”.
Glücklicherweise konnten wir dieses Mal ohne Umsteigen direkt von Warschau nach Kyjiw durchfahren – in einem älteren Waggon, der noch in der DDR produziert wurde und kurz nach der Grenze über drei Stunden lang umgeschient werden musste auf die breiteren Schienen, die es in der Ukraine gibt.
Silvester und Weihnachten waren von reichhaltigem ukrainischen Essen geprägt und beide Feste verliefen recht ruhig und besinnlich.
Dazwischen wurden wir jedoch leider Zeugen eines der größten Angriffe auf die Ukraine seit Beginn der Großinvasion. Luftalarm, Drohnen, Raketen und viele Tote und zerstörte Wohnhäuser offenbarten ein völlig anderes Bild, als bei meinem ersten Besuch in Kyijw im September.
Die nächsten Tage verbrachten wir damit, bei einer der Einschlagsstellen zu helfen: Geröll wegräumen, warmes Essen für die Helfer kochen, Hilfsgüter zu den Bewohnern bringen. In so einer Situation packt einfach jeder mit an.
Doch trotz der schlimmen Situation gab es auch schöne Momente und die Möglichkeit, Kyjiw weiter kennenzulernen.
Ein Ausflug zum Mutter Ukraine-Denkmal, welches wir dieses Mal sogar besichtigen konnten (bei unserem Trip im September war die Statue leider weiträumig abgesperrt), Essen bei meinem Lieblingsinder oder Bowling mit Freunden waren kleine, besinnliche Highlights.
Februar: Verrückter Aviation Trip – Drei Länder an einem Tag
Im Februar folgte eine weitere sehr einzigartige Reise: mit einem Freund, der ein großer Aviation-Fan ist, flog ich an einem Tag durch drei skandinavische Länder. Er hatte den gesamten Trip geplant und mich gefragt, ob ich mitkommen wollte: Start war in Stockholm, wo wir nach einem kurzen Loungehopping (Amex Pop-Up Lounge, Star Alliance Gold Lounge, Priority Pass Lounge) in einem nagelneuen A350-900 von SAS die Business Class auf einem Trainingsflug nach Kopenhagen testen konnten.
In Kopenhagen verbrachten wir die Wartezeit in der riesigen Star Alliance Gold Lounge und machten einen kurzen Positionierungsflug mit der SAS A320neo nach Oslo. Dort wartete das letzte Higlight unseres kurzen Trips: der Ethiopian Airlines 787-900 Fifth Freedom Flug von Oslo zurück nach Stockholm.
Hier machte sich vor allem das Upgrade in die Business Class bezahlt, das wir noch spontan hinzugebucht hatten, denn mit einer zweistündigen Verspätung konnten wir die Zeit am Boden immerhin sehr angenehm verbringen.
April: Roadtrip von Berlin über Prag nach München
Vor der großen American Express Weltreise holte ich noch einmal tief Luft mit einem Erholungstrip durch diverse Luxushotels: mit dem Auto ging es über Prag nach Karlovy Vary und München.
In der tschechischen Hauptstadt waren wir im BoHo Prague, welches mir noch in guter Erinnerung war aber leider nicht mehr den selben Standard bot wie noch vor zwei Jahren: das vegane Angebot war vom Menü des Zimmerservice verschwunden, das Upgrade entfiel trotz geringer Belegung und der gesamte Service war weniger aufmerksam und zuvorkommend.
Von Prag aus ging es, auf Empfehlung eines Freundes hin, nach Karlovy Vary, ins Grandhotel Pupp. Hier hatten wir eine große Suite im Nebenhaus und wollten Wellnessurlaub in dem Kurort machen.
Das Hotel konnte jedoch leider nicht überzeugen: ein inexistenter bis chaotischer Service, veraltete Einrichtung und ein überlaufener Spa haben den Charme des Kulthotels überschattet.
In München durften wir eine Nacht im schönen Kempinski Munich übernachten. Unser Zimmer fand ich leider viel zu klein, vor allem wegen der sehr niedrigen Decken. Dafür war der Spa-Bereich wunderschön und auch die Bar konnte mit hochwertigen Cocktails und Livemusik überzeugen.
Innerhalb Münchens zogen wir noch einmal um, ins Andaz Munich Schwabinger Tor. Von hier aus planten wir unsere Ausflüge zum Schloss Neuschwanstein und zur BMW World, wo ich mit Begeisterung den Prototypen meines Autos einmal in Echt erleben konnte.
Ich bin zwar kein großer BMW-Fan aber der i8 begeistert mich noch immer und ich finde es nach wie vor spektakulär, dass dieses Auto genau so gebaut wurde, so nah am Konzeptmodell. Als Autofan finde ich es auch besonders spannend, dass man in München Erlkönige entdecken kann, von denen wir bei unserem kurzen Aufenthalt sogar zwei gesehen haben.
Mai: Der Luxushammer – American Express Platinum Weltreise durch Europa
Die American Express Weltreise war ein absolutes Higlight meines Reisejahres 2024. Ich durfte in der Vergangenheit schon einige Luxushotels erleben aber diese Reise hat mein Verständnis von Luxus total verändert.
Ich konnte in einigen der besten Hotels Europas übernachten und erfahren, in welch wunderbaren Details sich Luxus manifestiert.
Über meine Erlebnisse in Venedig, Paris, London, Istanbul und nicht zuletzt im Orient Express habe ich bei reisetopia schon sehr ausführlich in meinem Booked-Artikel und meinem Tripreport berichtet. Jetzt, ein halbes Jahr später, Blicke ich auf eine Zeit, die mir geradezu surreal vorkommt und mein zukünftiges Reiseverhalten nachhaltig geprägt hat, was sich schon bei meiner nächsten Reise nach Bali zeigen sollte.
Mai/Juni: Geburtstag in der Businessclass und Workation auf Bali
Bali sollte “die große Reise” des Jahres für mich sein: meine erste Einlösung von American Express Membership Rewards Punkten erlaubte uns ein besonderes Erlebnis: einen Geburtstagsflug in der Business Class mit Qatar Airways. Da ich sowieso nicht so gerne feiere, schien mir dies als eine geeignete Art, meinen Geburtstag zu verbringen.
Der Flug war wirklich in jeder Hinsicht spektakulär und bestätigt mich abermals in meinem Urteil über Lufthansa (wie in meinem Artikel zur Lufthansa First Class zu lesen). Hochwertiges und kreatives veganes Essen und alkoholfreier Sekt, überragender Service an Bord (mit Geburtstagsständchen und kleiner Aufmerksamkeit) und tolle Sitze (auf dem Rückflug sogar die Q-Suite) haben die hohen Erwartungen, die ich durch die Erzählungen von Freunden und Kollegen hatte, absolut erfüllt.
Auf Bali verbrachten wir die ersten Tage in einer spektakulären Villa des Umana Bali Ungasan, welches zu Hilton gehört. Auch hier kann ich nur von dem herausragenden Service schwärmen. An die aufrichtige Freundlichkeit der Balinesen musste ich mich als (Nord)deutscher zuerst gewöhnen, konnte sie dann jedoch als sehr wertvollen Aspekt dieses schönen Urlaubs annehmen.
Was mich an Bali jedoch am meisten überrascht hat, war das gute Essen. Ich wusste bereits, dass Bali auch für Veganer einige Möglichkeiten bereithält aber die Qualität und Kreativität der Restaurants sucht in Deutschland ihresgleichen. Egal, ob es sich um Fast Food oder Fine Dining handelt, ich habe noch nie konsequent so gut gegessen wie auf Bali.
Mein absolutes Highlight war mit Abstand das schöne “Plant Bistro” in Ubud – ein “Stockwerk” unter dem ebenfalls sehr guten aber überhypeten “Zest” und das “Herbivore by Locavore”, welches in Europa mindestens mit einem Stern ausgezeichnet wäre und das zwei- bis dreifache kosten würde.
Darüber hinaus bot uns Bali viele aufregende Erlebnisse wie Rafting, eine Quad-Tour, Schnorcheln und eine traditionelle Hindu-Zeremonie.
Eines meiner größten Highlights auf Bali war jedoch das wunderschöne Four Seasons Resort Bali at Sayan. Hier machte sich zum ersten Mal mein neuer Luxusanspruch bemerkbar, denn noch nie zuvor hatte ich so ein teures Hotel gebucht. Ich habe es nie bereut.
Von der Ankunft bis zum Check-Out war es wirklich ein perfekter Aufenthalt, wozu nicht zuletzt das großzügige Upgrade von der Suite in die zweitgrößte Villa beitrug.
Wir hatten eine wundervolle Zeit auf Bali und konnten zum Abschluss sogar noch die Gili Islands besuchen. Nächstes Jahr fliegen wir wieder hin!
Juli: Endlich im Vier Jahreszeiten Hamburg
Das Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg stand schon lange auf meiner Liste der Luxushotels, die ich unbedingt einmal ausprobieren wollte. Ich hatte schon sehr viel Gutes über darüber gehört und im Juli konnte ich einen kurzen Wochenendtrip mit einem Aufenthalt dort verbinden.
Wir hatten ursprünglich eine Junior Suite gebucht, dann aber als Upgrade ein Deluxe Zimmer mit Alsterblick bekommen. Der Ausblick war zwar wirklich schön, aber ich muss sagen, dass ich im Gesamtpaket und vor allem im Preis-/Leistungsverhältnis das Atlantic Hamburg besser finde. Wenn es um die selbe Preiskategorie geht, dann würde ich das Fontenay Hamburg bevorzugen.
September: Durchatmen auf Sylt
Mein nächster Urlaub fand erst wieder im September statt und führte mich einmal mehr nach Sylt. Da ich ursprünglich aus Kiel komme, ist es für mich sehr schwer, so selten nur nach Sylt zu reisen – von Berlin aus ist es einfach aufwändiger zu erreichen, als von Kiel.
Wer die Artikel zu meinem Reisejahr 2022 und 2023 gelesen hat, weiß, dass Sylt für mich einer der schönsten Rückzugsorte ist und ich mich dort einfach zu jeder Jahreszeit wohl fühle und das Gefühl habe, einmal so richtig durchatmen zu können.
Highlights waren dieses Mal ein Besuch im wunderschönen Spa des Severin’s Resort & Spa und die Fahrradtouren bei schönstem Spätsommerwetter.
Auch das kleine “#Foodporn” in Westerland offenbarte sich (trotz einer meiner Meinung nach etwas fragwürdigen Namenswahl) als wahres Juwel kreativer Küche. Bei diesem inhabergeführten Restaurant erkennt man die Passion für gutes Essen und hervorragenden Service sofort und findet für jeden Geschmack und (fast) jede Ernährungsgewohnheit ein tolles Angebot.
Oktober: Teamtrip nach Kroatien
Über den reisetopia Teamtrip haben meine Kollegen schon sehr ausgiebig berichtet. Ich kann mich den Eindrücken nur anschließen: bestes Wetter, ein Spa und gutes Essen rundeten unser jährliches reisetopia Highlight mit vielen tollen Workshops und Teamaktivitäten ab. Ich habe mich besonders über diesen Trip gefreut, weil ich schon ganz lange vorhatte, mal nach Kroatien zu reisen, es aber bisher leider nie gemacht habe – es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
November: Kyjiw ein Jahr später
Fast genau ein Jahr nach meiner ersten Reise nach Kyjiw besuchten wir die Hauptstadt der Ukraine ein weiteres Mal.
Trotz der widrigen Umstände zieht diese Stadt mich immer wieder an und ich verbringe gerne soviel Zeit wie möglich dort – nicht zuletzt, um die Menschen vor Ort zu unterstützen.
Wie hat sich die Stadt innerhalb eines Jahres verändert? Normalerweise (Ausnahmen wie Dubai bestätigen die Regel) verändern sich Städte ja nicht in dieser Geschwindigkeit. Doch ein weiteres Jahr unter Kriegsbedingungen hat vielen Restaurants und Geschäften die Existenz gekostet: zum Beispiel dem Lieblingsinder, bei dem ich noch Anfang des Jahres die besten Gobi Manchurian gegessen habe, einigen kleinen Einkaufsläden und einem Falafel-Imbiss in der Innenstadt.
Mehr Fahnen für gefallene Soldaten sind auf dem Maidan hinzugekommen, Stromausfälle gehören zum Alltag, genauso wie die regelmäßigen und gefühlt niemals endenden Luftalarme. All dies ist nicht neu, erreichte aber innerhalb eines Jahres stets eine neue Qualität und macht die Lage in der Stadt immer prekärer.
Dieser Ukraineaufenthalt war für mich im Wesentlichen von Erinnerung und Andacht geprägt: ein Besuch in Butscha und Irpin, wo zu Beginn der russischen Großinvasion schlimme Massaker an der Zivilbevölkerung verübt wurden, die “Mauer der gefallenen Helden” an der St. Michaelskirche in Kyjiw und ein Soldatenfriedhof verdeutlichten mir immer mehr die Schrecken des Krieges.
Umso schöner waren die Momente, die wir mit der Familie meiner Freundin genießen konnten und jedes positive Erlebnis, welches einen die schreckliche Realität des Alltags vergessen lässt.
In Kyjiw verbrachten wir einige Tage im Hyatt Regency Kyiv, welches ich in jeglicher Hinsicht dem Fairmont Grand Hotel Kyiv, in dem wir letztes Jahr waren, vorziehen würde.
Vor allem der Club Olympus Spa ist um einiges moderner und größer, als im Fairmont, aber auch was die Lage, das Frühstück und auch die Ausstattung des Schutzraums angeht, finde ich das Hyatt Regency Kyiv einfach viel besser.
Dezember: Weihnachten in Kiel & Kyjiw
Wie schon letztes Jahr werden wir den Dezember in Kiel verbringen, wo wir mit meiner Familie Weihnachten feiern. Am zweiten Weihnachtstag fahren wir dann wieder nach Kyjiw – für Silvester und das orthodoxe Weihnachtsfest am siebten Januar. Doch davon berichte ich Euch in meinem nächsten Artikel zu meinem Reisejahr.
Fazit zu meinem Reisejahr 2024
Dieses Jahr war mit Abstand eines der intensivsten Reisejahre meines Lebens, in jeglicher Hinsicht. Es war nicht unbedingt das Jahr mit den meisten Reisen, aber definitiv mit den ungewöhnlichsten und prägendsten. Und auch wenn ich nicht alle meine Reisepläne 2024 verwirklichen konnte, blicke ich auf ein wunderschönes Jahr mit tollen Erlebnissen zurück und freue mich auf 2025 für das ich schon einige spektakuläre Pläne und sogar auch Buchungen habe.