In der ersten Welle der Coronapandemie haben wir bei reisetopia einige neue Beitragsformate eingeführt, die uns in Erinnerung an vergangene Reisen schwelgen lassen – denn wenn man als “Reiseverrückter” nicht reisen kann, denkt man meistens entweder an bereits Erlebtes zurück oder plant Neues.

Nun befinden wir uns mehrere Monate später immer noch in einer Situation, in der nicht sicher ist, wann wieder in dem Umfang gereist werden kann, wie zuvor und daher werde ich – als etwas neueres reisetopia-Teammitglied – nun auch von meinen schönsten Reiseerinnerungen der letzten Jahre berichten. Ich habe bereits in meinem Artikel “Wie ich zum Reisen gekommen bin” sowie in meiner Reisekolumne über Bolivien einiges über persönliche Reiseerfahrungen berichtet, doch gehe ich hier noch einmal detaillierter auf meine Highlights ein.

Wenn man die Frage gestellt bekommt, welches die eigenen Lieblingsreiseziele sind, gibt es vermutlich zwei Reaktionen: Entweder man hat sofort eine Assoziation im Kopf oder man geht etwas strukturierter vergangene Reisen durch und filtert so die besten Erlebnisse heraus. Bei mir war es definitiv der erste Weg und dementsprechend ist auch die Reihenfolge weder chronologisch noch nach Platz eins bis fünf sortiert. Alle diese Ziele verbinde ich mit besonderen Erinnerungen und im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass es sich hauptsächlich um Destinationen handelt, die ich so sehr mag, dass ich bereits mehrfach dort war.

Namib Naukluft Park, Namibia

Namibia verdient bei mir definitiv einen lebenslangen Platz in den Top-Destinationen. Nach der Schulzeit bereiste ich das Land für einige Monate mit einer Freundin und fühlte mich dort schon fast wie zu Hause. Auch ein weiterer Besuch auf einer Studienexkursion führte mich erneut ins südliche Afrika und zeigte mir noch mehr schöne Seiten des Landes. Dennoch fand ich es wirklich schwer, eine bestimmte Region oder einen Ort im vielfältigen Namibia auszumachen, der es mir besonders angetan hat. Schlussendlich bin ich nun bei einer der wohl bekanntesten Natur-Sehenswürdigkeiten des Landes angekommen, welcher meiner Meinung nach seine Popularität aber mehr als verdient hat: Der Namib Naukluft Park – vermutlich eher bekannt durch das Sossusvlei oder das Deadvlei.

Wie der Name schon verrät, liegt der Namib Naukluft Park in der Namib Wüste, der ältesten Wüste der Welt. Hier findet man eine faszinierende Dünenlandschaft sowie absolute Trockenheit. Die Bilder sehen schon spektakulär aus – aber im Sossusvlei zu sein, ist noch einmal ein ganz anderes Gefühl. Ich merke bereits, wie meine Erinnerungen daran langsam verblassen, aber wenn ich mir längere Zeit meine alten Fotos anschaue, kommt ein Stück dieses unendlichen Freiheitsgefühls wieder, das man dort oben auf den vielleicht höchsten Sanddünen hat.

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Besonders verzaubert einen die Region übrigens beim Sonnenauf- und untergang, denn hier werden die leicht rötlichen Sanddünen direkt angestrahlt und erleuchten in den schönsten Farben. Auch wenn man als Tagesbesucher das Sossusvlei bis zum Sonnenuntergang wieder verlassen haben muss, empfiehlt es sich dennoch, den Ausflug nicht auf die Mittagszeit zu legen. Denn auf die Dünen klettern will (was auf jeden Fall eine ganz große Empfehlung ist!), muss sich auf eine relativ lange Wanderung hinauf einstellen – das kann in der prallen Mittagshitze mitunter zu Kreislaufproblemen führen. Es bietet sich also an, früh auszustehen und am Morgen bereits den Aufstieg zu wagen oder alternativ am späteren Nachmittag. Es gibt rund um diese landschaftlichen Highlights diverse Übernachtungsmöglichkeiten. Bei einem Besuch sind wir im Nationalpark geblieben und haben dort auf einem Camp gezeltet.

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Bei meiner zweiten Reise verbrachte ich die Nacht auf einer Lodge in der Nähe von Solitaire am Rande des Namib Naukluft Parks, sodass wir früh aufbrachen, um am Sonnenaufgang am Tor zum Nationalpark zu sein. Hier habe ich noch eine wahnsinnig schöne Erinnerung an die aufgehende Sonne, als wir unser Frühstück während einer kleinen Pause in unendlicher Weite gegessen haben und am Horizont die Sonne hervorkam.

Veli Iž, Kroatien

Die meisten kennen die schöne Küsten- und Inselwelt Kroatiens, da bin ich mir sicher. Ob viele allerdings auch Veli Iž kennen, mag ich zu bezweifeln. Ich durfte die kleine Insel, die etwa auf der Höhe Zadars liegt, auf einer Segelreise kennen- und lieben lernen. Veli Iž hat ähnliches – wenn nicht sogar ein bisschen weniger – zu bieten wie die Inseln drum herum, dennoch habe ich hier besonders den Charme der Kroatiens verspürt. Die Bilder sind nicht die spektakulärsten Aufnahmen, die ich je gemacht habe, allerdings ist mir beim Suchen nach passenden Fotos auch aufgefallen, dass ich an den Orten mit den schönsten Erinnerungen selten die besten Schnappschüsse gemacht habe – vermutlich, weil man die Zeit einfach ohne nachzudenken genossen hat.

Abends saßen Einheimische an den Restaurants am Hafen und sangen kroatische Lieder, überall stehen Olivenbäume und es gibt alte, schon beinahe historisch wirkende Wohngebäude, die von oben bis unten mit Blumen bewachsen sind. Zudem bot die Insel sehr viele gemütliche “Konobas”, die zwar keine Spitzenküche, aber authentisches Essen in riesengroßen Portionen servierten.

Croatia

Generell muss ich über Kroatien sagen, dass ich das Land lange Jahre unterschätzt habe. Wenn es bei mir um Badeferien ging, stand Spanien meistens ganz weit oben mit auf der Liste (siehe nächstes Kapitel) und von Kroatien hatte ich nur schemenhafte Vorstellungen. Dass das Land mich dann so positiv überrascht hat, ist sicherlich auch der Grund, aus dem es einen Platz unter meinen Lieblingsdestinationen erhalten hat.

Andalusien, Spanien

Spanien ist nach England wohl das europäische Land, das ich am häufigsten besucht habe – zumindest wenn man die Ferieninseln mit hinzurechnet. Bis es mich dann das erste Mal aufs spanische Festland verschlug, sind viele Reisen auf die kanarischen Inseln sowie die Balearen vergangen, doch nun in der Retrospektive kann ich sagen, dass mir das Festland besonders gut und gerne in Erinnerung geblieben ist.

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Vor etwa drei Jahren verbrachte ich eine tolle und sehr erholsame Zeit in Andalusien in einem schönen Hotel, das direkt am Meer lag und gleichzeitig der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region war. Der kleine Ort hieß Zahara de los Atunes, doch dort gab es, außer einem schönen Strandabschnitt, nicht allzu viel zu entdecken. Eigentlich waren klassische Badeferien geplant, doch schon nach wenigen Tagen juckte es mich in den Fingern. Es gab einfach zu viel Spannendes in der Umgebung, das ich entdecken wollte und so ging es dann mit dem Mietwagen in die verschiedensten Städte, von denen ich vorher zwar schon gehört hatte, mir aber vorher nicht unbedingt vorgenommen hatte, sie zu besuchen. Ein Glück, dass ich es trotzdem gemacht habe. Denn ansonsten hätte ich die tolle Hafenstadt Cádiz, die Sherry-Hochburg Jerez de la Frontera oder Tarifa, die Stadt in der Atlantik und Mittelmeer aufeinander treffen und man Marokko in der Ferne schon sehen kann, bisher wohl noch nicht kennengelernt. Das wäre mehr als schade, denn gerade diese Ausflüge sind mir besonders gut in Erinnerung geblieben.

Ansonsten war ich auch mehr als begeistert von den Stränden, die die Region zu bieten hat – kilometerlange Sandstrände, Badewannen-warmes Wasser und mit Traumhäusern bebaute Hänge. Ich habe mich wirklich gefühlt wie im Paradies, ohne dass man stundenlang fliegen musste und Ozeane überquerte. Der Aufenthalt in Andalusien hat mir auch definitiv gezeigt, wie toll es sich auch in Europa erholen lässt und dass es nicht immer die am weitest entfernte Destination braucht, um sich komplett frei zu fühlen.

Koh Lanta, Thailand

Thailand ist wohl eine der bekanntesten Destinationen in Südostasien und auch ich hatte bereits das Vergnügen, dieses vielfältige Land kennenzulernen. Vor einigen Jahren – wobei es mir wirklich noch nicht so lange herkommt – habe ich mit einer Freundin eine Backpackingtour durch Thailand unternommen. Wir wollten in möglichst kurzer Zeit mit ziemlich geringem Budget möglichst viel des Landes sehen und schafften es so auch von Bangkok in den Norden nach Chiang Mai und wieder in den Süden zu den paradisischen Stränden. Ich muss sagen, dass mir dabei insbesondere die Region um Chiang Mai wirklich sehr gut in Erinnerung geblieben ist, dennoch hat es Koh Lanta auf diese Liste geschafft. Die Insel ist zwar nicht gänzlich unbekannt, doch denken die meisten wohl zunächst an Koh Phi Phi, Koh Samui oder Koh Phangan. Wir entschieden uns damals dennoch für einen Aufenthalt auf Koh Lanta und haben es bis heute nicht bereut. Die Insel kam mir nämlich, ganz im Gegensatz zu den Stränden am Festland rund um Krabi und Phuket, längst nicht so überlaufen vor und auch wenn natürlich auch Koh Lanta vom Tourismus geprägt ist, kam es uns damals noch ein bisschen ursprünglicher vor, als viele andere Badeorte in der Region.

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An Koh Lanta habe ich insbesondere zwei schöne Erinnerungen, die mich jedes Mal ein bisschen mit Glück durchströmen, wenn ich daran zurückdenke. Das ist zum einen eine Fahrradtour, die wir auf der Insel unternommen haben, da wir damals noch recht jung waren und uns nicht ganz ans sonst sehr beliebte Rollerfahren rangewagt haben. Auf dieser Fahrradtour, welche wohl bemerkt vor “Bezahlbaren-mobilen-Internet-Zeiten” und dementsprechend ohne Google Maps stattfand, fuhren wir einfach aufs Blaue los über die Insel. Irgendwann entdeckten wir dabei einen kleinen aber gänzlich unberührten Strandabschnitt, welcher wirklich nicht spektakulär aussah (siehe Foto), aber die Tatsache, dass weit und breit keine Menschenseele zu sehen war, machte ihn umso besonderer. Auch, wenn wir keine Schwimmsachen dabei hatten, lud uns dieser kleine Strand förmlich zu einer Badepause ein und später lagen wir noch lange dort in der Sonne während unsere nasse Kleidung im Wind trocknete.

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Der zweite Moment, der sich in meinem Gedächtnis eingebrannt hat, ist ein Abendessen direkt am Strand in einer kleinen schönen Strandbar. Hier haben wir mit das beste Massaman Curry gegessen und die Sonne beim Untergehen beobachtet. Nur unweit von uns fand auch eine der berühmt-berüchtigten Full Moon Parties statt, deren Treiben wir aus der Ferne amüsiert beobachten konnten.

Was an diesem Moment nun so besonders war und weshalb gerade dieser in meiner Erinnerung andere Momente in den Schatten stellt, kann ich nicht genau in Worte fassen, aber denke, dass es die Kombination aus gutem Essen, tollen Gesprächen und der Wahnsinns-Aussicht war.

Greater London und Hertfordshire, England

Zugegebenermaßen war England meine erste Assoziation der liebsten Destinationen. Doch einfach nur England zu schreiben, fand ich langweilig. Ebenso wenig konnte ich mich hierbei bloß auf London beschränken, wenn es darum geht meine Liebe für das Land wiederzugeben. Daher musste ich noch einmal einen Blick auf die Karte werfen, um zu schauen, wie genau die Region bezeichnet wird, die es mir seit jeher so angetan hat. Und somit hat dieser Abschnitt die etwas sperrige Überschrift “Greater London und Hertfordshire” erhalten. So viel also dazu.

Alle die mich kennen wissen, dass ich ein großer London-Fan bin, jedes Jahr zieht es mich wieder in die britische Metropole und inzwischen würde ich beinahe behaupten, mich dort (für einen Besucher) relativ gut auszukennen. Jedes Mal nehme ich mir einen anderen Stadtteil vor und erkunde ihn auf langen ausgedehnten Spaziergängen, die natürlich gerne von der ein oder anderen Kaffee- oder Pub-Pause unterbrochen werden dürfen. In den Straßen Sohos oder Shoreditchs, aber auch im etwas überlaufenden Camden Town kann ich mich stundenlang treiben lassen. Aber auch die Top-Sehenswürdigkeiten finde ich wirklich schön – so hat man zum Beispiel vom “Top of St. Pauls” einen tollen Ausblick auf die Stadt und auch in der Westminster Abbey gibt es einiges zu entdecken. Ein absolutes Highlight, das ich vor zwei Jahren in London erleben durfte, war ein Geburtstagsdinner im “The Shard”, einem der höchsten Gebäude Europas (die Diskussion, ob es nun optisch gut ins Stadtbild passt, überlasse ich gerne den fachkundigen Kritikern, aber wenn man dort oben ist, ist der Ausblick wirklich imposant).

Aber nicht nur der Großstadt wegen komme ich so gerne nach England zurück. Es ist auch das Umland und die kleinen Städtchen drum herum. Bei einem Cricket-Spiel in Chipperfield ein Picknick auf dem Rasen zu veranstalten, in Watford durch die Straßen und Einkaufscenter zu flanieren, Manorhouses und prächtige Gärten des National Trusts besichtigen, in Bushey ein originales englisches Frühstück zu genießen oder in Northwood ein kühles Guinness zu trinken – all das ist, was ich an dieser Region so liebe.

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England ist für mich immer wieder eine Reise wert, aber ich möchte auch weitere Teile des Vereinigten Königreiches kennenlernen. So konnte ich bereits im vergangenen Jahr einen lange gehegten Wunsch realisieren und Schottland mit seiner imposanten Landschaft besuchen, aber Wales sowie andere Teile Englands stehen noch auf meiner Bucket-List.

Fazit zu meinen fünf Lieblingsreisezielen der letzten Jahre

Abschließend kann ich zu meinen fünf Lieblingsdestinationen sagen: die Wahl fiel mir leicht und schwer zugleich. Leicht war es, die ersten fünf Destinationen zu nehmen, die mir spontan in den Sinn kamen. Schwer wurde es, als ich beim Schreiben und Stöbern durch meine Fotos an andere Destinationen erinnert wurde und mich oft fragte, ob ich diesen nun nicht gerecht werde, wenn ich sie in der Auflistung außen vor lasse. Aber gut, vielleicht veröffentlichen wir in Zukunft noch mehr derartige Formate und andere Reisen rücken in den Fokus der Berichterstattung. Ich hoffe natürlich, dass bis dahin dann weitere Reisen hinzugekommen sind, sodass ich auf noch mehr schöne Erinnerungen zurückblicken kann.

Als allerletzes Schlusswort kann ich nur noch sagen, dass mir beim finalen Durchlesen des Textes aufgefallen ist, dass ich alle meine Lieblingsdestinationen wohl mit am liebsten bei Sonnenauf- oder Untergang habe, denn schaut man sich die Fotos an, kann man diese als durchaus überrepräsentiert beschreiben.

Ich finde es immer spannend, zu hören, an welchen Orten sich andere Reisende besonders wohlgefühlt haben. Was sind Eure Lieblingsdestinationen? Habt Ihr auch schon schöne Reiseerfahrungen in einem meiner Lieblingsziele machen dürfen?

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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