Wer sich in der Nacht durch die Foren gelesen hat oder einen Blick auf manch anderen Blog geworfen hat, dem ist zweifelsfrei ein interessantes Angebot ins Auge gefallen: In der Ethiopian Airlines Business Class von Kairo nach Neuseeland für unter 600 Euro? Genial! Auf reisetopia konnte man allerdings nichts darüber lesen – und das hat Gründe.

Wir berichten Euch hier generell über jegliche gute Angebote und sehen dabei fast immer von dem “Clickbait”-Begriff Error Fare ab. In diesem Fall berichten wir allerdings, denn wir wollen unsere Nutzer schützen. Ein Business Class Ticket nach Australien für unter 600 Euro klingt schon im ersten Moment deutlich zu billig, doch deshalb wird ein Ticket noch nicht zwingend storniert. Ich bin selbst gerade erst für unter 600 Euro in der Business Class auf die Seychellen und für unter 200 Euro in der Economy Class nach Sansibar geflogen. Hier ist die Sache allerdings anders.

Wie genau sieht die Error Fare aus?

In diesem Fall handelt es sich um Flüge, die von Ethiopian Airlines verkauft werden. Der Start ist Kairo, von dort geht es über Addis Ababa nach Singapur oder Hongkong und von dort mit Singapore Airlines oder Cathay Pacific weiter nach Auckland. Alternativ könnt Ihr auch nach Wellington oder Christchurch fliegen.

CAI AKL

Dabei gibt es gleich zwei entscheidende Probleme. Zum einen ist der Verbraucherschutz in Ägypten schwach, wodurch die Airlines im Prinzip alles in der Hand haben: Eine Stornierung ist genauso wenig ein Problem wie ein Downgrade. Eine Klage oder andere juristische Mittel sind in Ägypten nahezu zwecklos. Zum anderen genießt Ethiopian Airlines in solchen Situation einen äußerst zweifelhaften Ruf.

Was hat Ethiopian Airlines in der Vergangenheit gemacht?

Ethiopian Airlines hat sich in den letzten Jahren ein paar Mal beim Preis vertan. Von Singapur ging es für unter 1.000 Euro nach Kanada, von Brüssel für 500 Euro zu mehreren Zielen in Afrika und zuletzt auch von Oslo nach Südafrika oder die Seychellen für nur 600 Euro.

Ethiopian Airlines Business Class Boeing 787 Seat Ethiopian Airlines Business Class Boeing 787 Seat 2

Das große Problem: Ethiopian Airlines hat sich in fast allen Fällen enorm unfreundlich gegenüber dem Kunden verhalten. Teilweise wurden Tickets kommentarlos storniert, beim Angebot ab Brüssel wurden die meisten Passagiere einfach stattdessen in die Economy Class gesetzt und bei dem besonders günstigen Angebot nach Kanada durften die meisten Passagiere in Singapur gar nicht erst einsteigen – ohne Vorwarnung. Übrigens: Ab Oslo ist alles gut gegangen, immerhin war ich selbst an Bord. Der Unterschied ist allerdings, dass Norwegen einen starken Verbraucherschutz hat, Ägypten weniger.

Kairo
Echten Verbraucherschutz gibt es in Ägypten nicht

Dazu kommt, dass die Anreise nach Kairo nicht günstig ist und ein langer Aufenthalt in Addis Ababa hinzukommt. An all diesen Orten besteht danach das Risiko, dass Ihr “liegengelassen” werdet oder in der Economy Class weiterfliegen müssen. Ich kenne die Flughäfen in Addis Ababa und Kairo aus eigener Erfahrung und kann nur sagen, dass man hier definitiv nicht liegengelassen werden will. Die möglichen Kosten, um von diesen Flughäfen wieder nach Deutschland zurückzukehren oder die Reise fortzusetzen, können zudem bei spontaner Buchung enorm sein. Auf Hilfe sollte man zudem nicht bauen.

Das Risiko ist schlichtweg zu groß

Ein gewisses Risiko gibt es bei besonders günstigen Angeboten immer. In diesem Fall ist dieses Risiko allerdings zu groß. Genau deshalb wollen wir auf reisetopia gar nicht erst über dieses Angebot berichten und raten in jeglicher Hinsicht von einer Buchung ab. Wer dennoch buchen will, findet im Vielfliegertreff alle notwendigen Informationen. Wir hoffen, dass Ihr unsere Entscheidung nachvollziehen könnt. Gerne beantworten wir mögliche Nachfragen in den Kommentaren!

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

Alle Kommentare anzeigen (1)