Als Teil meiner Reise in die USA ging es mit British Airways in der Business Class von Berlin über London nach Miami. Welche Erfahrungen ich gemacht habe, erfahrt Ihr in dieser British Airways Business Class-Bewertung.
Inhaltsverzeichnis
Endlich konnte meine Reise beginnen! Die Vorfreude war groß, die Nervosität vor Abflug aber genauso. Zum Zeitpunkt meiner Reise war die Einreise in die USA nur mit Visum möglich. Für den Weg in die USA wählte ich British Airways. Dieser Erfahrungsbericht thematisiert sowohl den Flug auf der Kurzstrecke nach London in Club Europe als auch den Anschlussflug in der Club World nach Miami. Da schon mehrere Reviews zur Airline erschienen sind, fokussiere ich mich vor allem auf meine Erfahrungen in Bezug auf Corona. Dieser Erfahrungsbericht erscheint als Teil meines Tripreports.
British Airways Business Class während Corona – die Buchung
Gebucht habe ich diesen Flug nicht mit Meilen. Tatsächlich hat British Airways vor circa einem Jahr ein Sale für Flüge in die USA gestartet. Abflughafen war dabei Luxemburg. Da die Situation damals noch äußerst ungewiss war, wollte ich den spät möglichsten Abflugtermin wählen. Dabei fiel die Wahl auf August. Wie mittlerweile bekannt, wäre eine reguläre Einreise noch immer nicht möglich gewesen. Gekostet hat mich der Flug in der Business Class von British Airways circa 880 Euro.
Dieser Tarif beinhaltete jedoch alle klassischen Merkmale eines Business Class-Tarifs. Gepäckstücke und Zugang zur Lounge waren also inbegriffen. Auf Langstreckenflügen sind Sitzplatzreservierungen jedoch nicht kostenfrei, auf den Zubringerflügen dafür schon. Solltet Ihr also keinen Status bei British Airways oder einer anderen oneworld-Airline haben, müsst Ihr die Sitzplätze pro Strecke für mehr als 100 Pfund reservieren. Für mich war das keine Option. Und zum Glück konnte ich online auch schon beim versuchten Check-in meinen Wunschsitzplatz auswählen.
Glück hatte ich zudem auch bei den Umbuchungen. Aufgrund von Corona kam es mitunter fast wöchentlich zu Flugplanänderungen. Eine, die zum großen Vorteil für mich daher kam. Die Verbindung zwischen London und Luxemburg wurde auch im August nicht bedient. Ich konnte also auf einen anderen Flughafen umbuchen. Für mich war dabei klar, dass ich ab meiner Heimatstadt Berlin starten möchte. Nur einen Anruf später war die Umbuchung kostenfrei für mich getätigt worden.
Übrigens: Ich habe mit ein paar wenigen Kurzstreckenflügen innerhalb Europas und diesen beiden Segmenten nach Miami problemlos den Bronze-Status bei British Airways erhalten. Das liegt an den aktuell niedrigeren Anforderungen. Auf dem Rückflug konnte ich dann noch den Silver-Status mitnehmen, ohne beides überhaupt geplant zu haben.
British Airways Business Class während Corona – am Boden
Zwar konnte ich während des Online Check-ins noch meinen Sitzplatz für den Flug nach Miami auswählen, abschließen konnte ich den Vorgang aber nicht. Und das, obwohl British Airways mithilfe der Verifly-App für die Reise vorgesehene Dokumente vorab hochladen und prüfen lässt. Das lief auch alles erfolgreich, dennoch war der Check-in nicht für mich möglich gewesen.
Mit leichter Nervosität ging ich am nächsten Morgen zum Check-in-Schalter am Berliner Flughafen. Die Schlange für Business Class-Passagiere war zwar leer, dennoch nahm dieser Prozess etwas Zeit in Anspruch, da man selbst noch nicht sehr erfahren mit dem Prozedere war. Der Schichtleiter übernahm letztendlich und konnte mich auch problemlos einchecken – und das sogar bis Miami. Das sei wohl aktuell nicht immer der Fall. Sollte das vorkommen, müsstet Ihr Euch als Reisende an den Transferschalter am nächsten Flughafen wenden.
Für mich ging es dann also ganz entspannt in die Lounges. Am Berliner Flughafen betreibt British Airways leider keine eigene Lounge mehr. Dafür erhalten Premium-Gäste Zutritt zur Lounge Tempelhof, die sich am südlichen Ende des Terminals 1 befindet. Vorteil dieser Lounge: Sie ist sowohl aus dem Schengen- als auch aus dem Nicht-Schengen-Bereich betretbar. Das ersparte mir ein bisschen Zeit bei der Passkontrolle und brachte mir gleichzeitig noch ein nettes Frühstück ein. Der Service war durchaus positiv. Ein komplettes Review zur Lounge hat Jan bereits verfasst.
Auch die vielen Lounges von British Airways am Heimatflughafen London Heathrow sind bekannt. Beim Hinflug konnte ich in London die Galleries Lounge im Nordteil des Terminals 5 besuchen. Manche Services, wie die Duschen, waren hier eingeschränkt oder sogar ganz geschlossen. Dafür aber äußerst positiv hervorzuheben: Getränke, Snacks und Speisen werden am Platz serviert. Eine Corona-Maßnahme, die gerne über die Pandemie hinaus bestehen bleiben darf.
Eine weitere Folge der Pandemie: Die Lounges sind unregelmäßig geöffnet. Wegen des geringen Fluggastaufkommens war die Galleries Lounge geschlossen. Passagiere mussten sich also in den Südteil begeben, wo auch der Concorde Room sich befindet. Dieser wurde gerade für die Wiedereröffnung vorbereitet. Die Lounge im oberen Teil des Bereichs war ziemlich überfüllt, der Service war aber derselbe. Dafür waren hier aber sogar die Duschen geöffnet.
British Airways Business Class während Corona – in der Luft
Da es um die British Airways Business Class während Corona geht, möchte ich einmal beide Segmente betrachten. Ausführliche Reviews zu den Reiseklassen auf der Kurz- und Mittelstrecke sowie auf der Langstrecke bestehen bereits ebenfalls.
Club Europe während Corona
Der Flug von Berlin nach London ging schon am frühen Morgen. Das Boarding hat bereits begonnen als ich am Gate ankam, lief aber dennoch schnell und problemlos ab. Zum Glück hatte ich aber auch nur einen Rucksack als Handgepäck dabei, den ich einfach unter dem Sitz vor mir verstauen konnte. Pünktlich ging es dann nach London.
Die Flugzeit hat etwa 1,5 Stunden betragen, dementsprechend schnell begann man also mit dem Service. In der Business Class werden wieder eine kleine Mahlzeit sowie diverse Getränke kostenfrei serviert. Zum Frühstück hatte man die Auswahl zwischen ein Croissant mit Schinken oder einem Sandwich mit Tomate und Mozzarella. Zumindest die erste Reihe hatte noch diese Wahl – alle Reihen dahinter konnten nur das Croissant wählen. Für mich als Vegetarier keine Variante.
Dazu wurde ein Obstsalat und ein kleiner Proteinriegel serviert. Bei der zweiten Getränkerunde wurden zudem noch Kekse und andere Snacks serviert. Das füllte immerhin den Magen nochmal etwas mehr, war aber dennoch etwas enttäuschend. Auf dem Rückflug gab es immerhin eine vegetarische Option, die mich an das Menü von vor knapp drei Jahren erinnerte.
Pünktlich landeten wir in London und kamen im B-Bereich des Terminals 5 an. Ich hatte knapp sechs Stunden Zeit bis zum Anschlussflug.
Sollte der Anschluss knapp sein, sollte man diese Fahrzeit sowie die erneute Sicherheitskontrolle definitiv einkalkulieren.
Club World während Corona
Nach einigen Stunden in der Lounge und dem SSSS-Check am Gate für den Flug nach Miami konnte es endlich weitergehen. Ursprünglich waren mal ein Airbus A350 mit der neuen Club Suite und der Airbus A380 auf dieser Strecke eingeplant. Letztlich ist es eine Boeing 787-9 geworden, mit der alten Business Class natürlich. Das gab mir aber die Chance endlich den Vorreiter der modernen Business Class zu testen.
British Airways führte diesen Sitz bereits vor vielen Jahren als erstes flaches Bett in der Luft ein. Noch heute ist diese Kabine in den meisten Flugzeugen der Airline vorzufinden. In der Boeing 787 kommen die Sitze in einer 2-3-2 Konfiguration daher. Der erste Eindruck war gut, obwohl natürlich der fehlende Stauraum auffällt. Zudem kann die Privatsphäre durchaus ein Problem sein, wenn man alleine reist. Nach dem Start kann man aber dafür die Trennwand zwischen den Sitzen hochfahren. Das endgültige Level an Scham ist damit dann beendet.
In der Luft machte ich es mir gemütlich. Problem am Sitz ist ebenfalls der enge Zugang und der Bildschirm, der ausklappbar ist. Das bedeutet, dass man während Start und Landung keinen Film schauen oder den Flug verfolgen kann. Aber das sind eher untergeordnete Probleme. Mit dem Kissen und der Decke am Platz fuhr ich den Sitz in die Lounge-Position, begutachtete das Amenity Kit und gab die Bestellung für das Mittagessen auf.
Dafür wurde ein Menü vorher bereits ausgeteilt. Wählbar war aber lediglich der Hauptgang. Ich entschied mich für ein veganes Gemüsecurry mit Reis. Dazu wurden diverse Vorspeisen, Snacks und Nachspeisen serviert – alles aber zusammen auf einem Tablett. Kurz nach dem Start wurde übrigens schon ein kleines Willkommensgetränk serviert. Aber auch während des gesamten Fluges blieben die Flugbegleiter aufmerksam und fragten regelmäßig nach weiteren Wünschen.
Nach dem Essen bestellte ich ein Tee und bekam dazu noch eine Süßigkeit serviert. Kurze Zeit später verwandelte ich den Sitz in ein flaches Bett und schlief dann für ganze vier Stunden ein. Etwa zwei Stunden vor der Landung wurde ich wach. Pünktlich zum Snack vor der Landung, der aus einem Sandwich mit Avocado, einem Salat und Chips (oder Crisps) bestand. Gut ausgeschlafen und nicht mehr hungrig oder durstig kam ich dann in Miami an.
British Airways Business Class während Corona – das Fazit
Am meisten Beachtung möchte ich nochmal dem Business Class-Sitz auf der Langstrecke bei British Airways schenken. Trotz seines Alters ist es ein bequemer und gemütlicher Sitz, um die knapp neun Stunden Flugzeit im Schlaf zu verbringen. Klar fehlt es hier eindeutig an Stauraum und Privatsphäre, der reine Sitz steht vielen anderen Produkten aber in nichts nach. Auch der Service konnte durchaus überzeugen. Zwar merkt man hier und da noch diverse Einschränkungen, die Crew hat aber ihr bestmögliches gegeben, um einen nahezu unbekümmerten Service zu garantieren.
Ich verstehe nie, wieso man als Vegetarier nicht einfach ein Menü vorbestellt, anstatt sich dann zu ärgern weil das Essen aus ist?!
Ansonsten schöner Bericht, vielen Dank!
Hallo Tobias, das hat den ganz einfachen Grund, dass ich diese Menüs ehrlich gesagt nicht mag bzw. meist einfallslos daherkommen. Die meisten Airlines bieten zudem vegetarische Option in der Karte an Bord an und meist sind die auch nicht als erstes leer. In diesem Fall habe ich einfach nicht damit gerechnet, dass bereits am frühen Morgen die Optionen aus sind. Lag aber wahrscheinlich daran, dass die Maschine noch am Vortag in LHR beladen wurde.
Trotzdem danke für das Feedback! 🙂
“Vorteil dieser Lounge: Sie ist sowohl aus dem Schengen- als auch aus dem Nicht-Schengen-Bereich betretbar.”
Ich habe vor 2 Wochen den Loungemitarbeiter explizit danach gefragt: die loungeeigene Passkontrolle ist eine Einbahnstraße. Man kann die Lounge so zwar Richtung NonSchengen verlassen, wer von dort allerdings in die Lounge möchte muss den “langen” Weg nehmen. Mein Eindruck von der baulichen Beschaffenheit dieser Passkontrolle hat die Aussage des Mitarbeiters auch bestätigt.