Mit einem Einbruch um 74 Prozent, geht das Jahr 2020 als eines der schlimmsten in der Geschichte der Reiseindustrie ein, wie die UNWTO nun feststellte.
Das vergangene Jahr markierte eines der schlimmsten Jahre in der Geschichte des Tourismus, der 2020 um ganze 74 Prozent einbrach. Zu diesem Ergebnis kam die Welttourismusorganisation UNWTO, welches sie nun präsentierte.
900 Millionen weniger Passagiere
Die Zahl der internationalen Ankünfte ist in den ersten zehn Monaten des Jahres 2020 aufgrund von Reisebeschränkungen und anderen Verboten, die zur Verhinderung der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie verhängt wurden, um insgesamt 72 Prozent zurückgegangen und markiert damit eines der schlimmsten Jahre in der Geschichte der Tourismusindustrie, heißt es im jüngsten Bericht der Welttourismusorganisation UNWTO. Der Bericht der UNWTO hat betont, dass die Destinationen zwischen Januar und Oktober 900 Millionen weniger internationale Passagiere verzeichneten, verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, was einen Verlust von 935 Milliarden US-Dollar an Exporteinnahmen aus dem internationalen Tourismus bedeutet.
Was die Zahl der internationalen Ankünfte in den europäischen Ländern betrifft, so gab es in den ersten zehn Monaten des Jahres 2020 einen Rückgang von insgesamt 68 Prozent. Die Zahl der Ankünfte in Asien und dem Pazifikraum ist in den ersten zehn Monaten dieses Jahres um 82 Prozent zurückgegangen, was diese Gebiete zu den am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen macht. Betrachtet man die Zahlen der UNWTO für September und Oktober, so verzeichnete Europa im Vergleich zu den anderen Regionen weltweit einen leichten Rückgang von 72 und 76 Prozent.
„Noch ein langer Weg zur Genesung“
Die Situation der Coronavirus-Pandemie hat viele Länder in Europa dazu veranlasst, ihre Reisebeschränkungen wieder einzuführen; allerdings haben viele europäische Länder, insbesondere unter den Mitgliedsländern der Schengen-Zone, solche Beschränkungen für EU-Reisende gelockert. Der Generalsekretär der Welttourismusorganisation Zurab Pololikashvili betonte, dass die UNWTO seit Beginn der Pandemie Behörden und Unternehmen mit zuverlässigen Daten versorgt hat, die die beispiellosen Auswirkungen des Coronavirus auf den weltweiten Tourismus aufzeigen.
Even as the news of a vaccine boosts traveller confidence, there is still a long road to recovery. We thus need to step up our efforts to safely open borders while supporting tourism jobs and businesses. It is ever clearer that tourism is one of the most affected sectors by this unprecedented crisis.
UNWTO-Bericht
Basierend auf dem aktuellen Bericht erwartet die UNWTO für das gesamte Jahr 2020 einen Rückgang der internationalen Ankünfte um 70 bis 75 Prozent. In diesem Fall würde der globale Tourismussektor auf das Niveau von vor 30 Jahren zurückfallen, mit einer Million weniger Ankünften und „einem Verlust von etwa 1,1 Billionen US-Dollar an internationalen Tourismuseinnahmen“. Der Rückgang der Tourismusindustrie aufgrund der COVID-19-Pandemie könnte zu einem Verlust von 2 Billionen US-Dollar im weltweiten BIP führen. Der World Travel & Tourism Council (WTTC) betonte zuvor, dass insgesamt 174 Millionen Menschen bis Ende 2020 ihren Arbeitsplatz zu verlieren drohen, wenn die Länder weltweit ihre verhängten Reisebeschränkungen nicht aufheben.
Fazit zum Bericht der UNWTO
So erschreckend die jüngst präsentierten Zahlen der Welttourismusorganisation UNWTO auch sein mögen, wirklich überraschen dürften sie wohl niemanden. Schließlich trifft die Coronavirus-Pandemie die Reisebranche mit am heftigsten – auch weiterhin. Während die verschiedenen Weltregionen unterschiedlich stark betroffen waren, vereint die internationale Tourismusindustrie doch die Heftigkeit dieser nie da gewesenen Krise.