Über die Jahre stand Virgin Atlantic in den Premium-Reiseklassen immer für eine besondere Art des Fliegens. Ein Element davon fällt nun weg, denn die beliebte Bar im Flugzeug wird es in Zukunft nicht mehr geben.
Die von Richard Branson gegründete Virgin Atlantic hat in den letzten Jahrzehnten viel durchgemacht. Finanziell erfolgreich war die Airline nahezu nie, dafür ist sie durch viele Besonderheiten aufgefallen. Seit Jahren nur mehr auf der Langstrecke ab London unterwegs, erwartete Passagiere insbesondere mit Blick auf den sozialen Aspekte immer ein besonderes Erlebnis bei Virgin Atlantic. Damit ist es nun vorbei, denn spätestens Anfang der 2030er-Jahre verschwinden die letzten Maschinen mit Flugzeugbar, wie unter anderem OMAAT berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Virgin Atlantic rüstet Boeing 787-9 um und setzt auf neues Konzept
- Keine Flugzeugbar und keine sozialen Treffpunkte mehr im Flugzeug
- Andere Maschinen bieten schon länger keine Bar mehr
Keine Bar im Flugzeug nach Umrüstung der Boeing 787-9
Der Abschied von der Bar im Flugzeug bei Virgin Atlantic hatte sich tatsächlich schon seit Jahren angekündigt. Seit der Übernahme eines 49,9-prozentigen Anteils durch Delta Airlines versucht die Airline immer effizienter zu arbeiten. Teil dessen war eine Flottenerneuerung, die unter anderem die Indienststellung von Airbus A350-1000 und A330-900neo vorsah. Ebendiese neuen Flugzeuge wurden zwar mit einem neuen Business Class Produkt, dafür aber von Anfang an ohne Bar im Flugzeug konzipiert.
Zuletzt waren entsprechend nur noch Airbus A330 und die Boeing 787-9 mit einer Bar im Flugzeug unterwegs. Eben jene Ära dürfte in den kommenden Jahren Stück für Stück enden, da Virgin Atlantic eine Umrüstung der Maschinen angekündigt hat. Aus Passagiersicht ist diese grundsätzlich zu begrüßen, denn die Maschinen sind aktuell noch mit stark in die Jahre gekommenen Sitze in einem Fischgrätenmuster ausgestattet, das wenig Privatsphäre und Platz bietet. Stattdessen werden in der Boeing 787-9 nun auch Thompson Vantage XL Sitze mit Türen eingebaut, die ein klares Upgrade darstellen.
Dennoch hat dies seinen Preis, denn im Zuge der Umrüstung verändert die Airline die Konfiguration grundlegend. So steigt nicht nur die Zahl der Upper Class (Sonderbezeichnung von Virgin Atlantic für das eigene Business Class Produkt) von 31 auf 44, auch die beliebte Upper Class Bar an Bord der Maschinen wird abgeschafft. Einen Ersatz dafür gibt es nicht, sodass die Unterschiede zu anderen Airlines deutlich geringer werden. Der Airbus A330 soll die Flotte dagegen komplett verlassen, sodass es das Barkonzept auch in diesen Maschinen nicht mehr geben wird.
Bar im Flugzeug wird immer mehr zu einer Seltenheit
Wenngleich auf Social Media auch weiterhin Bilder von Passagieren der Business und First Class mancher Airlines an der Bar kursieren, zeigt sich in den vergangenen Jahren ein klarer Trend: Die Bar an Bord verschwindet bei immer mehr Fluggesellschaften. Dafür gibt es zwei Hintergründe, denn zum einen werden Airlines immer besser darin, den Platz an Bord geschickt für weitere Sitze zu nutzen und damit mehr Einnahmen zu generieren. Zum anderen verlassen immer mehr Airbus A380 den Dienst.

Besonders aus der Emirates Business Class und der Emirates First Class kennt man das Konzept der Bar, allerdings gibt es dieses Angebot auch bei der Airline aus Dubai eben nur im Airbus A380. Mit Blick auf die geplante Flottenerneuerung ohne den Superjumbo dürfte die Zahl der Flüge mit Bar im Flugzeug entsprechend auch bei Emirates immer weniger werden. Dasselbe gilt für Qatar Airways, wo es das Konzept ebenfalls nur in der Airbus A380 und in abgewandelter Form in ausgewählten von Virgin Australia übernommenen Boeing 777 gibt.
Dass Virgin Atlantic die Bar im Flugzeug auf das Abstellgleis stellt, kommt entsprechend nicht überraschend. Schade ist die Entwicklung gewissermaßen dennoch, war die Airline doch einstmals Vorreiter darin, besondere Elemente ins Flugzeug zu bringen. Noch vor wenigen Jahren hatte der Gründer der Airline, Richard Branson, eine Rückkehr des Konzepts prognostiziert. Stattdessen gibt es in den neu konfigurierten Maschinen gar keinen sozialen Treffpunkt mehr. In den anderen Jets von Virgin Atlantic war zumindest noch ein ‘The Loft’ genanntes Konzept vorgesehen.








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