Die Pläne des deutschen Ferienfliegers TUIfly, sich auf die touristische Langstrecke zu wagen, sind eigentlich noch recht frisch. Dabei standen der Airline zunächst vor allem die eigenen Piloten, beziehungsweise deren Gewerkschaft im Wege.

Nun scheinen allerdings die Rahmenbedingungen für die Besatzungen, sowie die weiteren, generellen Pläne für Fernziele geklärt zu sein. Und so konnte TUIfly schon jetzt bestätigen, dass die Langstreckenflüge definitiv kommen werden.

Mexiko und Karibik als erste Ziele

Die Forderung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit war der Abschluss neuer Tarifverträge, die speziell auf den von TUIfly geplanten Langstreckenflügen Anwendung finden sollen und als Bedingung für die Pläne der Touristik-Airline galten. Das scheint nun geklärt, denn wie TUIfly jüngst bekannt gab, wird die Fluggesellschaft ab Deutschland in die Ferne fliegen. Ein Start ist für das kommende Jahre, im Winter 2020/21, geplant. Starten möchte TUIfly zunächst mit einer Langstreckenflotte von zwei Boeing 787, die – so heißt es aus internen Kreisen – in den darauffolgenden zwei Jahren um drei Dreamliner erweitert werden soll. Dabei ist allerdings bis dato nicht bekannt, woher die Airline die Boeing-Jets erhält.

Tuifly 787
Bild: Boeing

Die ersten Ziele der Langstrecke von TUIfly stehen auch schon grob fest: So werden die Dreamliner zunächst Destinationen in der Karibik und in Mexiko anfliegen. Die Ziele sind dabei durchaus strategisch ausgewählt worden, schließlich sollen die Flüge vornehmlich als Zubringer für die eigene Kreuzfahrt-Sparte des Mutterkonzerns, TUI Cruises, dienen. Darüberhinaus betreibt das Unternehmen zahlreiche Hotels und Hotelanlagen in den Zielregionen. Somit kann sich TUI künftig quasi selbst ‘versorgen’ und wird weniger auf Fremd-Airlines angewiesen sein. Bei den neuen Langstreckenflügen müsste es laut dem Ferienflieger auch nicht bleiben, denn TUIfly könnte sich demnach außerdem vorstellen, weitere Ziele auf der “verlängerten Mittelstrecke” anzufliegen, wie etwa die Kapverdischen Inseln, wo der Mutterkonzern ebenfalls einige Hotels betreibt.

Schnelleres Wachstum bei Condor-Pleite

Dabei spielt Airline-Chef Oliver Lackmann außerdem mit dem Gedanken, den Ausbau der eigenen Flotte unter sich möglichen, auftuenden Umständen am hiesigen Markt, zügiger voranzubringen, “sollten sich durch weitere Marktveränderungen die Kapazitäten in den nächsten Monaten reduzieren”. Damit dürfte Lackmann sehr wahrscheinlich den wohl größten Konkurrenten TUIflys, Condor, meinen. Denn es würden sich “Kapazitäten reduzieren”, wenn der deutsche Ferienflieger bis Frühjahr nächsten Jahres keinen neuen Investor auftreiben kann.

Condor Boeing 767-300

Die anderen Airlines des TUI-Konzerns, etwa in Großbritannien, den Niederlanden und Skandinavien, betreiben schon seit geraumer Zeit jeweils eine eigene Flotte von Langstreckenmaschinen, die insgesamt 25 Flugzeuge umfasst.

Fazit zu TUIflys Langstreckenplänen

TUIfly macht Ernst und forciert den Sprung auf die Langstrecke bereits zum Ende des kommenden Jahres. Somit wird es ab da an eine weitere auf den touristischen Verkehr fokussierte deutsche Airline  in die Ferne ziehen. Wenngleich sich TUIfly dabei allen voran auf Zubringerflüge für die Kreuzfahrtschiffe und Hotels des Konzerns konzentrieren will, dürfte es zu einem interessanten Konkurrenzkampf kommen, sollte Condor nicht vom Markt verschwinden.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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