Quellen zufolge hat das italienische Wirtschaftsministerium eine wichtige Unterschrift zur ITA-Übernahme aufgrund von Preisdifferenzen verweigert.
Nach einem zähen Weg mit vielen Bedenken der europäischen Wettbewerbskommission sah es seit Sommer gut aus für die Lufthansa in puncto Übernahme der italienischen ITA Airways. Doch nun scheinen wieder Fragezeichen über dem Deal zu schweben, wie Reuters berichtet. Sollten sich die Differenzen nicht in wenigen Tagen klären, droht der Deal zu scheitern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lufthansa, ITA Aiways und das italienische Wirtschaftsministerium hätten bereits am Montagabend geforderte Auflagen in Brüssel einreichen sollen
- Quellen zufolge verweigerte das Ministerium in letzter Sekunde eine wichtige Unterschrift
- Der Lufthansa wird vorgeworfen, den Preis drücken zu wollen
Differenz von zehn Millionen Euro
Der Kranich hat bereits einiges erreicht, um die italienische Airline übernehmen zu können, und hat zuletzt Abnehmer für frei werdende Strecken gesucht. Doch eine Klausel im Kaufvertrag bringt laut Insidern nun den Prozess ins Stocken. Bis Montagabend hätten die Rahmenbedingungen der Übernahme von der Lufthansa, ITA Airways sowie dem italienischen Wirtschaftsministerium schriftlich festgehalten und geforderte Auflagen in Brüssel eingereicht werden sollen. Doch die letztere Instanz verweigerte bislang die Unterschrift. Grund dafür ist die Angst, die italienische Fluggesellschaft unter deren Wert an den Kranich zu verkaufen.
Die preislichen Bedingungen der Übernahme wurden bereits im vergangenen Jahr festgelegt und belaufen sich auf 325 Millionen Euro in einer ersten Tranche für einen Anteil von 41 Prozent und zu einem späteren Zeitpunkt 325 Millionen für fehlende 49 Prozent des Unternehmens. Die letzte Zahlung hängt allerdings preislich auch an der wirtschaftlichen Entwicklung der Airline.
Nun legt das italienische Wirtschaftsministerium den Vertrag anscheinend so aus, als wolle die Lufthansa auf den Kaufpreis drücken. Anscheinend habe der Kranich den Preis anpassen wollen, da ITA Airways im vergangenen halben Jahr einen Wertverlust durchlebt hat. Beide Parteien streiten über einen Preisunterschied von zehn Millionen Euro.
Am 11. November endet die Frist, die Vorschläge bei der Europäischen Union (EU) einzureichen, damit der Deal bestehen bleibt. Beiden Parteien bleiben also noch ein paar Tage, die Wogen zu glätten.