Aktuell kriselt es bei den Airlines weltweit gewaltig, nachdem nahezu der gesamte Flugverkehr auf dem Globus vermehrt zum Erliegen kommt. Die finanziellen Auswirkungen der aktuellen Krise sind dabei bei Weitem noch nicht abzusehen und deshalb buhlen etliche Fluglinien bei den jeweiligen Regierungen um finanzielle Hilfen. Singapore Airlines musste weder buhlen, noch scheint die Zukunft des Star Alliance-Mitglied so düster auszusehen, wie bei der Konkurrenz. Ganz im Gegenteil.
12 Milliarden Euro zusätzliches Kapital
So plant die Staatsairline nach der überstandenen Krise auf dem Markt ordentlich anzugreifen und vom “Neu-Mischen der Karten” möglichst zu profitieren, wenn sich die Branche neu ordnen muss. Im Zuge dessen erhielt Singapore Airlines die bis dato größte finanzielle Hilfe in der aktuellen Corona-Krise. Durch den Kauf zusätzlicher Aktien und sogenannter Wandelanleihen durch den Hauptaktionär von Singapore Airlines, der staatlichen Holding Temasek, werden umgerechnet gut 9,5 Milliarden Euro in die Kassen der Fluglinie gespült. Hinzu kommen weitere 2,5 Milliarden Euro, die durch die DBS Bank, zweitgrößter Aktionär der Fluggesellschaft, bereitgestellt werden.
Umgerechnet verfügt die Airline somit über fast 12 Milliarden Euro an zusätzlichem Kapital. Zum Vergleich: American Airlines, ihres Zeichens größte Fluggesellschaft der Welt nach Passagierkilometern, erhält von der US-Regierung Garantien in Höhe von umgerechnet “nur” etwa 10,9 Milliarden Euro.
“Die Welt in dieser Branche wird eine andere sein.”
Mit dem finanziellen Schub möchte Singapore Airlines jedoch nicht nur einfach Liquiditätsengpässe, die aufgrund der aktuellen Krise drohen, überbrücken. Viel mehr plant die Airline einen Großangriff auf den Markt, nachdem die Krise überwunden wurde. Dazu soll die Fluglinie unter anderem weiter wachsen und in neue Flugzeuge investieren. Aktuell ist der Flugplan von Singapore Airlines um gut 96 Prozent eingestampft und von 147 Flugzeugen wurden 138 geparkt.
Nachdem das Coronavirus halbwegs “bezwungen” wurde und die Reisebranche wieder aufatmen kann, wird es einige Airlines geben, die die sich daraus ergebenden neuen Chancen nutzen wollen. Währenddessen wird aber auch andere Fluggesellschaften geben, die die Krise wohl nicht überstehen, oder sich zumindest zurückziehen. Oder um es in den Worten von Lufthansa-Chef Carsten Spohr zu sagen: “Die Welt in dieser Branche wird nach Corona eine andere sein”. Indes warnen Experten vor einer Wettbewerbsverzerrung mit Blick auf die außerordentlichen Finanzspritzen, die Singapore Airlines erhält.
Fazit zur Situation bei Singapore Airlines
Singapore Airlines dürfte wohl eine der wenigen Airlines sein, denen es nach Überstehen der aktuellen Krise gut gehen dürfte. Viel mehr noch, scheint die Zukunft des Star Alliance-Mitgliedes sogar rosig auszusehen, schaut man sich die Pläne und den finanziellen Background der Fluggesellschaft an. Während dies natürlich eine Verzerrung des Wettbewerbs bedeuten könnte, dürften sich zumindest einige Passagiere freuen, denn Singapore Airlines genießt nach wie vor einen außergewöhnlich guten Ruf.
Singapore Airlines hat sich in der aktuellen Situation seinen Kunden gegenüber besonders negativ verhalten. So wurden bereits vor Wochen Rückflüge aus ANZ storniert – also noch bevor dies durch Verbote oder das Umsteigeverbot in Singapur notwendig wurde, also aus rein betriebswirtschaflichem Kalkül. Betroffene Kunden wurden völlig im Regen stehen gelassen und sind jetzt teilweise auf die Rückholaktion angewiesen.
Ich wünsche ihnen daher für die Zukunft keinen Erfolg.
Hallo Wolfgang, zu diesem Zeitpunkt hätte Singapore Airlines eigentlich noch umbuchen müssen – hat die Airline das nicht getan? Zumal es ja noch einige Verbindungen mit anderen Maschinen von Singapore gab, gestrichen wurden zu diesem Zeitpunkt meines Wissens nur ausgewählte Verbindungen (übrigens bei sehr vielen Airlines, da ist SQ nicht alleine).