Infolge der Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien, die vergangene Woche auf den Wert 300 angestiegen ist, sehen die Spanier aufgrund vielzähliger Stornierungen Schwarz für die diesjährige Saison.

Es ist ein Auf und Ab in Spanien und es scheint, als würde die Corona-Pandemie kein Ende nehmen wollen. Obgleich es vor einigen Wochen noch gut um das beliebte Ferienland mit den zugehörigen Urlaubsinseln stand, steigen die Infektionszahlen nun wieder rasant an – mit Folgen für das ganze Land, welches unter den Buchungseinbrüchen und ausbleibenden Touristen leidet, wie unter anderem FVW und die Tagesschau berichten.

Buchungseinbrüche und Stornierungen für ganz Spanien und Umgebung

Touristen aus aller Welt blicken besorgt auf die aktuelle Corona-Situation in Spanien und den umliegenden Inseln und stornieren daher vermehrt ihre bereits gebuchten Reisen. Bis letzten Freitag ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien auf satte 300 gestiegen. Insbesondere jüngere Reisende, die noch keine vollständige Corona-Schutzimpfung vorweisen können, buchen daher absichtlich flexible Angebote bei Reiseveranstaltern, um die Reisen ohne Komplikationen stornieren oder umbuchen zu können, wenn eine Änderung der Risikobewertung durch das RKI erfolgt.

Spanien Inzidenz

Bislang müssen sich Urlauber darüber jedoch nicht sorgen, denn Spanien wurde durch das Robert Koch-Institut bisher lediglich als “einfaches” Risikogebiet eingestuft.

Wenn sich die Corona-Zahlen weiter verschlechtern, schätzen wir, dass der Tourismus in diesem Sommerquartal einen Umsatz von 37,97 Mrd. Euro generieren wird, mehr als die 24,3 Mrd. Euro im selben Zeitraum des Vorjahres, aber viel weniger als die 58,37 Mrd. Euro des Jahres 2019.

José Luis Zoreda, Vizepräsident des spanischen Tourismusverbandes Exceltur

Auf der anderen Seite sorgen sich allerdings die Spanier und Beschäftigten in der Tourismusbranche um die momentane Lage. Vor Pandemiezeiten trug der Tourismus zu über zwölf Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt bei. Auf den Balearen und Kanaren lag dieser Anteil sogar bei 35 Prozent. Davon kann das Land derzeit nur träumen, denn laut Schätzungen wird der Tourismus in der diesjährigen Saison einen Umsatz von rund 38 Milliarden Euro generieren, was immer noch deutlich unter den regulären 58 Milliarden von 2019 liegt.

Um die momentane Lage unter Kontrolle zu bringen, wurde in einigen Regionen, darunter Katalonien, Valencia und Kantabrien, wieder eine nächtliche Ausgangssperre von 1 Uhr nachts bis 6 Uhr morgens eingeführt.

Folgen auch verschärfte Maßnahmen auf den Balearen?

Auch auf den Balearen sieht die Lage schlecht aus. Beispielsweise ist die Sieben-Tage-Inzidenz allein auf Mallorca bis vergangenen Freitag auf rund 270 angestiegen. Auf den restlichen Balearische Inseln, darunter neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera, stieg die Inzidenz sogar auf 290. Dabei liegt der R-Wert bei 1,63, was in Konsequenz bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch weitere 163 Menschen anstecken.

Mallorca Inzidenz

Doch trotz der besorgniserregenden Zahlen spricht sich die Regierung bislang gegen eine Wiedereinführung der nächtlichen Ausgangsperre aus. Dennoch stünden derzeit erneut etwaige Einschränkungen zur Debatte, darunter beispielsweise eine Begrenzung der Anzahl an Haushalten und Zusammenkünfte von Personen im privaten und öffentlichen Raum.

Auch auf den Kanaren mit einer Inzidenz von 176 lehnte das Gericht eine Ausgangssperre vorerst ab.

Fazit zu den Sorgen des spanischen Tourismussektors

Trotz des voranschreitenden Impfprozesses in Spanien, steigen die Neuinfektionen im Land derzeit drastisch an. Zwar haben 61 Prozent aller Spanier bislang mindestens eine Corona-Impfung erhalten, während knapp 50 Prozent zu den vollständig Geimpften zählen, dennoch macht die Delta-Variante keinen Halt vor dem beliebten Urlaubsland. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 300 angestiegen und bei 85 Prozent aller Proben wird die als noch ansteckender geltende Delta-Variante festgestellt. Das Ganze nimmt auch Einfluss auf den Tourismussektor und immer mehr Reisen werden storniert oder umgebucht. Nun bleibt abzuwarten, ob sich die Lage bald erholt und noch eine Chance auf die diesjährige Sommersaison besteht oder ob die Spanier zurecht pessimistisch in die Zukunft blicken.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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  • “Denn sollten die Zahlen noch weiter steigen, könnte Spanien in Folge als Virusvariantengebiet eingestuft werden. Das wiederum bedeutet 14-tägige Quarantäne für Alle – obgleich geimpft, genesen oder getestet”

    Da in Spanien die Deltavariante dominiert – so wie in Deutschland auch – ist das nahezu ausgeschlossen. Kommenden Freitag dürfte Spanien allerdings Hochinzidenzgebiet werden, was für Ungeimpfte nachteilig ist.

    Ich bin derzeit in Andalusien und für die Leute hier ist das natürlich bitter. Auf der Straße tragen 75% Maske. Bei 40 Grad Celsius. Freiwillig, denn die Pflicht wurde Anfang Juli abgeschafft. Die hohe Inzidenz geht fast ausschließlich auf Jugendliche und junge Erwachsene zurück, die nach so langer Zeit einfach mal wieder feiern wollen. Auch verständlich.

    • Hey, danke für deinen Kommentar. Du hast recht – dieser Satz ergab in dem Zusammenhang nicht so viel Sinn und ich habe die Formulierung dementsprechend angepasst. Ich hoffe, dass du trotz der Situation eine schöne Zeit in Andalusien hast. Liebe Grüße 🙂

    • Warum haben wir uns eigentlich impfen lassen, wenn man überall nur noch auf die Inzidenz glotzt? Ist das ein Politikum? Warum wünscht man eigentlich in den Medien so sehr, dass England mit seinem “Freedom Day” scheitert, wenn man nur noch die Inzidenz aufzählt, aber nicht erwähnt, dass fast 70% vollständig geimpft und fast 90% mit einer Erst-Impfung ausgestattet sind. Welche falsche Hoffnung macht man uns dann, wenn die Politik sagt, dass wir uns mehrheitlich impfen lassen müssen, wenn man doch mit Hilfe der Inzidenz Werte weiterhin die Beschneidung der Grundrechte rechtfertigen will? Es ist geradezu widerlich, wie man in den Medien mehr oder weniger unterschwellig hofft, dass sich in England wieder die Krankenhäuser füllen… Aber wer es wissen will, lese bitte die aktuellen Informationen auf BBC. Nein, die Krankenhäuser sind nicht belastet, zumal die zumeist betroffenen jungen Menschen nicht erkranken. Was das mit Spanien zu tun hat? Ja, die Inzidenz ist hoch, wie sie früher oder später in allen! Europäischen Ländern steigen wird, aber auch in Spanien füllen sich die Krankenhäuser nicht und die 7 Tage Todesrate ist trotz radikal unterschiedlicher Inzidenz Werte in Spanien noch immer extrem niedriger als beispielsweise in Deutschland (siehe n-TV). Es reicht jetzt mit dieser Schwarzmalerei, denn mit dieser reinen Inzidenz Argumentation fühlt sich jeder Impfgegner bestätigt… Denn was soll es bringen???

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