Wegen anhaltender Verspätungen lässt die SBB zwei Fernverkehrszüge aus Deutschland ab sofort nur noch bis Basel fahren.

Die SBB zieht Konsequenzen aus den anhaltenden Verspätungen deutscher Fernverkehrszüge. Zwei EuroCity-Verbindungen aus Hamburg und Dortmund enden ab sofort planmäßig in Basel statt, wie bisher in Zürich und Interlaken, wie der Tagesanzeiger berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Reisende aus Dortmund und Hamburg müssen künftig in Basel umsteigen
  • Die EuroCity EC7 und EC9 fahren künftig nur noch bis Basel
  • Die neue Regelung gilt vorerst bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025

Neue Endstation Basel

Die SBB gilt als eins der pünktlichsten Bahnunternehmen Europas. Im Jahr 2024 erreichte die SBB bereits zum zweiten Mal in Folge den Spitzenplatz im Europa-Vergleich, zudem hat die Schweiz 2024 eine Pünktlichkeit bei Fernzügen von durchschnittlich 98,6 Prozent erzielt. Um diese Werte zu halten, müssen grenzüberschreitende Störungen so weit wie möglich reduziert werden.

SBB Bahnhof Basel
Ab sofort Umstieg in Basel

Bei den beiden EuroCity-Zügen EC7 und EC9 aus Deutschland wurden bisher nur bei erheblichen Verspätungen von mehr als 20 Minuten vorzeitig in Basel abgebrochen. Geplant ist, dass das vorzeitige Ende dieser beiden Züge fester Bestandteil des Fahrplans werden soll – unabhängig davon, ob die Züge pünktlich unterwegs sind oder nicht. Die neue Regelung tritt sofort in Kraft und gilt vorerst bis mindestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025. Damit entfällt für Reisende aus Dortmund und Hamburg die Direktverbindung nach Zürich und Interlaken Ost.

Internationale Verspätungen gefährden den Schweizer Takt

FVW berichtet, dass diese Änderung aber ausschließlich die Hinfahrten EC7 und EC9 betreffen. Die Rückverbindungen EC6 und EC8 fahren weiterhin wie bisher. Da sie bereits von Beginn an mit Schweizer Zügen geführt werden, gelten sie daher als pünktlicher.

SBB Zug
Die SBB gehört zu den pünktlichsten Bahnunternehmen Europas

Die Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die mangelnde Pünktlichkeit der Deutschen Bahn. Die betroffenen Züge EC7 und EC9 seien laut SBB besonders häufig verspätet in die Schweiz eingefahren – was zu Störungen im stark getakteten Schweizer Netz führte.

Reisende müssen umsteigen – Alternativen bestehen

Für Reisende aus Deutschland ändert sich künftig die Verbindung mit den EuroCity-Zügen EC7 und EC9: Diese enden neu bereits in Basel SBB, sodass für die Weiterfahrt nach Zürich oder Interlaken Ost ein Umstieg erforderlich ist. Die bisherige Direktverbindung ins Schweizer Inland entfällt damit. Reisende aus der Schweiz sind davon nicht betroffen – die Gegenverbindungen EC6 und EC8 fahren weiterhin direkt ab Zürich beziehungsweise Interlaken bis nach Deutschland.

Wer dennoch eine durchgehende Verbindung von Deutschland in die Schweiz bevorzugt, hat weiterhin eine große Auswahl: Über 40 Direktzüge täglich verbinden Ziele in beiden Ländern, unter anderem auch über alternative Routen wie Schaffhausen oder Bregenz am Bodensee.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Priskas Leidenschaft ist es zu reisen und neue Orte kennenzulernen, egal ob Kurztrip oder Fernreise. Gerne verbindet sie ihre Reisen mit dem ein oder anderen Konzert. Das macht ihren Trip perfekt. Priska studiert Tourismusmanagement um irgendwann ihre Leidenschaft zum Beruf machen zu können.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Spiegelt leider unsere Gesamtsituation, seit Jahren wieder. Überall wo der Staat seine Finger im Spiel hat, läuft es einfach nicht rund.

    • Jein

      Ursache ist eine Fehlentscheidung bei Gründung der heutigen DB. Die Bahn zahlt Wartung und Instandsetzung, der Bund Neubau und Generalsanierung. Hat die Bahn also solange bei der Instandhaltung gespart, bis die Strecke reif für eine Sanierung war.
      Hinzu kommen Entscheidungen auf dem Weg zum angestrebten Börsengang. Herr Mehdorn ließ konsequent Ausweichgleise, Überholmöglichkeiten und Weichen zurückbauen, das drückte die Kosten.

      Wenn 30 Jahre nur das nötigste getan wird braucht man sich nicht wundern, wenn der Laden irgendwann wie ein Kartenhaus zusammenbricht.

Alle Kommentare anzeigen (1)