Die irische Günstig-Airline Ryanair vermeldete einen verdreifachten Buchungszuwachs. Gleichzeitig sei das vergangene Jahr eines der „schwierigsten“ in der 35-jährigen Geschichte des Unternehmens gewesen.
Ryanair teilte am Montag mit, dass der irische Low-Cost-Carrier in seinem letzten Geschäftsjahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie einen Rekord-Nettoverlust hinnehmen musste. Zeitgleich erwartet das Unternehmen jedoch, dass das Geschäftsjahr 2022 nahezu auf dem Vorkrisen-Niveau sein könnte. Darüber berichtet unter anderem
„Sehr starkes zweites Quartal“
Ryanair hat in den letzten Wochen eine „starke Erholung“ bei den Buchungen verzeichnet, erklärte aber gleichzeitig, dass das Geschäft weiterhin herausfordernd sei. Die irische Günstig-Airline meldete am Montag einen Nettoverlust von 815 Millionen Euro für das Gesamtjahr, da die COVID-19-Beschränkungen das Verkehrsaufkommen um 81 Prozent sinken ließen. Analysten hatten einen Nettoverlust von 933 Millionen Euro für die zwölf Monate, die im März endeten, prognostiziert. Gegenüber Medien erklärte Ryanair-CEO Michael O’Leary, es sei ein „sehr schwieriges Jahr“ gewesen, aber das Unternehmen blicke „mit großem Optimismus nach vorne“.
In the first week of April, we took just under half a million bookings. Six weeks later, last week, we took 1.5 million bookings. So we are seeing a very strong snap back in bookings; travel beginning to start from June, July, August. I think if these trends continue we will be looking reasonably optimistic towards a very strong second quarter of traffic recovery.
Ryanair-CEO Michael O’Leary
Ungeachtet des jüngsten Anstiegs der Buchungen rechnet Ryanair erst in den zwölf Monaten bis März 2022 damit, in die Nähe der Gewinnschwelle zu kommen. „Das FY22 [volles Geschäftsjahr 2022] bleibt herausfordernd, mit der Ungewissheit, wann und wo die COVID-Sperren und Reisebeschränkungen gelockert werden“, heißt es in einer Mitteilung der Airline vom Montag.
„Sollten dennoch vorsichtig sein“
Ryanair erwartet, dass das Verkehrsaufkommen im Jahr bis März 2022 am unteren Ende der Spanne von 80 Millionen bis 120 Millionen Passagieren liegen wird. Im Jahr bis März 2021 meldete die Fluggesellschaft 27,5 Millionen Kunden. Trotz der zunehmenden Impfungen und der Tatsache, dass die europäischen Regierungen beginnen, Touristen wieder willkommen zu heißen, erwartet Ryanair kurzfristig keine Preissprünge. Allerdings warnte O‘Leary, dass es Ende 2021 und bis in den Sommer 2022 hinein einen gewissen Preisdruck geben könnte.
We should be careful though, out into the winter of 21 and certainly into the summer 22, because as Europe recovers from COVID […] there is no doubt in mind that there will be about 20% less capacity out there.
Ryanair-CEO Michael O’Leary
Fazit zu den jüngsten Zahlen Ryanairs
Wie die weltweite Konkurrenz, sieht sich auch Ryanair mit ihrer schwierigsten Situation in der Geschichte konfrontiert. Doch dank sich der zusehends bessernden Lage, können die Iren einen Buchungsanstieg um das dreifache vermelden und blicken zudem optimistisch in die Zukunft. Sogar optimistischer, als es viele bei der Konkurrenz tun. Ob der Low-Cost-Carrier damit Recht behalten wird, wird sich zeigen.