Die Deutsche Bahn sieht sich im Angesicht der europaweit steigenden Fallzahlen mit Covid-19 mit dramatischen Verlustzahlen konfrontiert und rechnet mit mehr als fünf Milliarden Euro Einbußen – alleine in diesem Jahr.

Mit der sich europaweit rasant ausbreitenden zweiten Welle der Coronapandemie verschärfen sich auch die wirtschaftlichen Verluste der Deutschen Bahn drastisch, wie aus übereinstimmenden Medienberichten der FAZ und des Handelsblatts hervorgeht.

Versprochene Hilfezahlungen stehen noch immer aus

Schon vor wenigen Monaten, genauer gesagt zur Halbjahresbilanz der Deutschen Bahn, waren die Aussichten nicht gerade rosig: Etwa um diese Zeit meldete der Konzern Verluste von immerhin 3,7 Milliarden Euro – eine nie da gewesene Summe. Dann kam der Sommer, und die sanft steigenden Buchungszahlen machten leise Hoffnung, nur um gerade jetzt und im Angesicht der europaweit steigenden Fallzahlen mit Covid-19 wieder vollends einzubrechen. Die aktuelle Auslastung der Fernzüge liegt zurzeit bei nur noch etwa 20 Prozent, die Regionalzüge können mit immerhin 55 bis 60 Prozent auffahren. Aus den Unterlagen einer bevorstehenden Aufsichtsratssitzung am 9. Dezember geht nun der volle Umfang der so dramatischen Lage hervor: Demnach rechnet die Deutsche Bahn noch in diesem Jahr mit einem Gesamtverlust von knapp 5,6 Milliarden Euro – Tendenz steigend.

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In der Finanzplanung der kommenden fünf Jahren kalkuliert man jetzt mit bis zu 11 Milliarden Euro Verlust, und das trotz des Konjunkturpaketes der Bundesregierung vom Juni dieses Jahres, das eine Aufstockung des Eigenkapitals um immerhin 5 Milliarden Euro versprach. Doch auch hier hängt eine Auszahlung noch immer von der Zustimmung der zuständigen EU-Kommission ab, die bis heute noch immer aussteht. Innerhalb des Finanzvorstands des Konzerns hoffte man nach Informationen der FAZ auf eine Freigabe der Mittel noch in dieser Woche – bis jetzt. Eine derart rasche Entscheidung wird im Angesicht vermehrter Zeichen aus Brüssel aktuell immer unwahrscheinlicher, denn hierzu heißt es zuletzt, eine Auszahlung noch vor Silvester könne maximal als Teilleistung durchgeführt und außerdem an neuerliche Auflagen geknüpft werden.

Konkurrenz kritisiert Bevorzugung der Deutschen Bahn

Weitere Komplikationen ergeben sich für den Staatskonzern aus der immer lauter werdenden Konkurrenz, die in einem Brief an die Bundeskanzlerin Angela Merkel zuletzt eine unzulässige Bevorzugung und eine zusätzliche Wettbewerbsverzerrung sehen. Das Schreiben wurde demnach von den Schienenverbänden Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) und Mofair aufgesetzt, und stellt außerdem die Forderung, die versprochenen Hilfen „in wettbewerbsneutrale Hilfen wie Trassenpreissenkungen zu leiten“, um die Angebotsvielfalt auf Deutschlands Schienen nicht zur manipulieren. Auch müsse man deutlich unterscheiden, welche dieser horrenden Konzernverluste eindeutig der Pandemie zuzuschreiben seien – und nicht etwa bedeutenden Fehlern des zuständigen Managements.

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Tatsächlich könne sich die Deutsche Bahn im Hinblick auf die drastischen Verlustzahlen nicht ausschließlich auf dem Argument der Covid-Pandemie “ausruhen”: Neben der seit Jahren schwächelnde Güterbahn DB Cargo, die den für 2020 geplanten Gesamtverlust von gut 350 Millionen Euro bereits zu Mitte des Jahres erreicht hatte, kommen aktuell diverse Sonderabschreibungen beispielsweise bei der für das Auslandsgeschäft verantwortlichen Tochtergesellschaft DB Arriva, die zusammen weitere Milliardenverluste zu verantworten haben.

Fazit zu den Rekordverlusten bei der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn sieht sich im Angesicht der europaweit steigenden Fallzahlen mit Covid-19 mit dramatischen Verlustzahlen konfrontiert und rechnet mit immerhin 5,6 Milliarden Euro Einbußen alleine in diesem Jahr. Dass sie sich hierfür nicht ausschließlich auf die Covid-Pandemie berufen kann, und die von der Bundesregierung versprochenen Hilfszahlungen außerdem den Wettbewerb verzerren, befürchtet aktuell die Konkurrenz. Ob die ausstehenden Zahlungen tatsächlich noch in der kommenden Woche, oder eventuell nicht vor Jahresbeginn ausgezahlt werden, muss sich in den kommenden Tagen zeigen.

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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