Die Lage in Haiti hat sich verschärft. Reisende sollen das Land verlassen und das Auswärtige Amt warnt vor den Risiken und empfiehlt Sicherheitsmaßnahmen.
Durch den Ausnahmezustand in Haiti mit anhaltenden Ausschreitungen und eskalierender Gewalt im Land wurde eine Reisewarnung vom Auswärtigen Amt ausgesprochen. Reisende sind dazu aufgerufen, das Land zu verlassen, wie auch reisevor9 berichtet. Die wichtigsten Verhaltensweisen haben wir Euch kurz zusammengefasst.
Flugkapazitäten werden knapp
In Haiti wurde der Notstand ausgerufen. Banden haben viele Teile des Landes vereinnahmt und es kommt zu gewaltsamen Ausschreitungen. Zahlreiche Verkehrsverbindungen sind unter der Kontrolle von Banden. Es gibt Straßensperren, Überfälle und Entführungen. Das Auswärtige Amt warnt vor einem hohen Entführungsrisiko und vor gezielten Angriffen auf ausländische Reisende. Besonders in der Hauptstadt Port-au-Prince seien die Reisenden bevorzugte Opfer von Raubüberfällen, da sie als wohlhabend gelten. Aktuell sind auch Reisen zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik auf dem Land- und Seeweg nicht möglich, da die Grenzen teilweise geschlossen sind. Daher sind die Reisenden dazu angehalten, durch die noch vorhandenen kommerziellen Flugkapazitäten, das Land zu verlassen. Davor sollte jedoch der Flugstatus geprüft werden. Die US-Fluggesellschaften American Airlines, JetBlue Airways und Spirit Airlines haben bereits die Flüge in das Land eingestellt. Dahingehend ist es ratsam, sich mit seinen Fluggastrechten im Falle einer Annullierung vertraut zu machen.
Wie könnt Ihr Euch schützen?
Das Auswärtige Amt empfiehlt allen deutschen Staatsangehörigen, Haiti zu verlassen und rät zu folgenden Verhaltensweisen:
- Vor Abfahrt zum Flughafen, prüfen, ob dieser sicher zu erreichen ist
- Vorher vergewissern, ob Flug stattfindet
- Vor Einbruch der Dunkelheit zum Flughafen fahren
- In gesicherten Transportmöglichkeiten fahren
- Über lokale und soziale Medien informieren
Solltet Ihr das Land noch nicht verlassen (können), nennt das Auswärtige Amt auch einige Punkte zu Verhaltensweisen vor Ort:
- Wenn das Land nicht sicher verlassen werden kann, vorläufig an einem geschützten Ort bleiben
- Nächtliche Ausgangssperre von 19 bis fünf Uhr beachten
- Bewegungen auf ein Minimum reduzieren
- Während der Proteste in sicheren Unterkünften bleiben
- Bargeldabhebungen vermeiden, stattdessen Kreditkarten nutzen
- Wenn doch nötig – in großen bewachten Supermärkten Geld abheben
- Auf Reisepapiere, wie Pass und Ticket achten und eine Kopie mitführen
Was hat zur Eskalation geführt?
Laut dem rnD hat die Gewalt mächtiger Banden seit der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse immer weiter zugenommen. Durch die anhaltend schlechte politische Lage in Haiti kommt es immer häufiger zu Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Banden und der Polizei.
Die Ausschreitungen auf Haiti sind schließlich auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen, darunter verstärkte Gefechte zwischen der Nationalpolizei und koordinierten Gangs. Polizeistationen wurden angegriffen, Gefängnisse gestürmt und Häftlinge befreit. Banden kontrollieren Barrikaden und Checkpoints. Die Regierung hat den Ausnahmezustand ausgerufen und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Internet- und Telefonverbindungen sind teilweise unterbrochen, und die Wasser- und Lebensmittel-Versorgung ist nicht durchgehend gewährleistet.
Fazit zu den anhaltenden Ausschreitungen in Haiti
Die Eskalation der Gewalt in Haiti hat zu einer gefährlichen Situation im Land geführt, die Reisenden und Einheimischen gleichermaßen bedroht. Um sich zu schützen, empfiehlt das Auswärtige Amt, vorerst an einem geschützten Ort zu bleiben, die Sicherheit des Flughafens vor Abfahrt zu überprüfen und sich über lokale Medien zu informieren. Denjenigen, die noch in Haiti sind, wird geraten, die nächtliche Ausgangssperre zu beachten, sich auf ein Minimum zu bewegen, sich während Protesten in sicheren Unterkünften aufzuhalten und Bargeldabhebungen zu vermeiden. Es ist wichtig, auf Reisepapiere zu achten und eine Kopie mitzuführen. In dieser unsicheren Zeit sind erhöhte Wachsamkeit und Vorsicht geboten, um persönliche Sicherheit zu gewährleisten.
