Die deutsche Reisebranche befindet sich derzeit im Aufwind – dafür sind besonders die Buchungen für den kommenden Sommer verantwortlich. Doch die Branche bleibt vorsichtig.
Es geht aufwärts in der Reisebranche. Besonders die Buchungszahlen für die kommenden Sommermonate verschaffen dem Sektor derzeit einen kräftigen Aufwind, wie aero.de berichtet. Dabei wurde sogar das „Umsatzniveau annähernd wie vor der Pandemie“ erreicht, wie der DRV mitteilte. Allerdings wirken die Auswirkungen der Corona-Krise, besonders vom abgelaufenen Geschäftsjahr, noch deutlich nach, weshalb die Branche vorsichtig bleibt – genau wie viele Reisende.
„Umsatzniveau annähernd wie vor der Pandemie“
Die deutsche Reisebranche blickt nach vorne: Die Buchungszahlen für das kommende Jahr sind – besonders für den Sommer – mehr als erfreulich. Und dennoch ist die Branche noch etwas vorsichtig und sieht 2022 mehr als einen Übergang. DRV-Präsident Norbert Fiebig beschreibt es denn auch als „Licht am Ende des Tunnels“ mit Blick auf die schon jetzt sehr gute Buchungslage für die nächsten Sommermonate. Allerdings geht auch Fiebig genau wie seine Kollegen davon aus, dass sich die Reisebranche erst in etwa anderthalb bis zwei Jahren, also gen 2023, erholen und das Vorkrisenniveau erreichen können wird.
Ein Umsatzniveau annähernd wie vor der Pandemie wird sich wohl frühestens 2023 einstellen.
DRV-Präsident Norbert Fiebig
Die Auswirkungen der Corona-Krise sind denn auch immer noch deutlich zu spüren. Allein für das abgelaufene Geschäftsjahr rechnet der DRV einen Umsatzrückgang von fast 70 Prozent im Vergleich zu 2019 vor. Dabei stiegen die Buchungen in diesem Sommer enorm an, konnten allerdings die herben Verluste des extrem schwachen Winters 2020/2021 nicht ausgleichen. Der gesamte Umsatzeinbruch im Zeitraum seit Pandemiebeginn bis zum März 2020 belaufe sich demnach auf 24 Milliarden Euro.
Für das kommende Jahr geht die Branche dann davon aus, dass mehr und mehr Menschen ihre Reisen, die sie aufgrund der Pandemie nicht antreten konnten, 2022 nachholen werden. Fiebig spricht hier gar von einem „Wendepunkt“. Trotzdem sei das Buchungsverhalten der Menschen auch weiterhin vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig – wie zuvor auch. Deshalb brauche es nach Ansicht des DRV-Präsidenten „Verlässlichkeit und Planbarkeit“ um Reisenden ein sichereres Gefühl zu geben. So herrsche auch weiterhin in vielen Teilen der Bevölkerung unter den Reisenden Verunsicherung, wie es mit der Pandemie weitergehe. Das machte sich zuletzt ebenfalls in vielen spontaneren Reisebuchungen bemerkbar. Umso erstaunlicher, dass die Vorausbuchungen für den Sommer des nächsten Jahres derzeit im „zweistelligen Prozentplus“ im Vergleich zum Vorkrisensommer im Jahr 2019 liegen.
Fazit zur Situation der Reisebranche
Die Reisebranche kann aufatmen, tut dies aber nur vorsichtig. Zu viel hat der Sektor in den vergangenen anderthalb Jahren durchmachen müssen. Doch die Menschen buchen besonders für den kommenden Sommer kräftig vor und verhelfen der Branche zum Aufwind. Bis zum Vorkrisenniveau soll es allerdings noch länger dauern – bis 2023. Allerdings gibt es noch viele verunsicherte Reisende, denen es an „Verlässlichkeit und Planbarkeit“ fehle, wie es auch der DRV fordert. Es bleibt nur zu hoffen, dass es mit der Branche möglichst weiter bergauf geht, bis die Krise überwunden ist.