Die Kooperation zwischen der Deutschen Bahn und Lufthansa zeigt ihre Wirkung! Rail & Fly-Passagiere, die in Frankfurt von der Bahn ins Flugzeug umsteigen, dürfen sich auf eine komfortablere Abfertigung freuen.
Nicht erst seit kurzer Zeit wird wieder vermehrt über Inlandsflüge und deren Auswirkungen auf das Klima debattiert. Die Deutsche Bahn und die größte deutsche Fluggesellschaft, die Lufthansa, haben dementsprechend bereits im vergangenen Jahr angekündigt, ihre Kooperation vertiefen und damit 20 Prozent des Inlandsflugverkehrs auf die Schiene verlagern zu wollen. Passagiere in Frankfurt dürfen sich ab sofort auf einen bequemeren und komfortableren Umstieg freuen, wie Airliners berichtet.
AirRail-Bereich wird wieder geöffnet
Die Klimadebatte wurde mit Forderungen nach möglichen Inlandsflugverboten pünktlich zu Beginn des Bundestagswahlkampfes wieder befeuert. Für eine nachhaltigere Umwelt, aber auch, weil die Inlandszubringer meist defizitär sind, haben die Deutsche Bahn und die Lufthansa beschlossen, ihre Kooperation zu vertiefen. Schon zuvor konnten Lufthansa-Passagiere alternativ die Bahn als Zubringer von und nach Frankfurt sowie München buchen. Mit der Erweiterung der Kooperation sollen weitere Flughäfen an das Regional- und Fernbahnnetz der Deutschen Bahn angeschlossen werden – der Umstieg für Passagiere muss gleichzeitig aber auch angenehmer gestaltet werden. So sah der Plan vor, dass ab Juli die Anreise zum Frankfurter Flughafen erstmalig mit Lufthansa Express Rail von Hamburg und München möglich sein wird.
Tatsächlich soll der Umstieg bereits ab Dienstag deutlich einfacher und bequemer vonstattengehen. Mit der Wiedereröffnung des AirRail-Bereichs zwischen dem Fernbahnhof und den Terminals 1 und 2 soll der Umstieg in Frankfurt wieder deutlich reibungsloser funktionieren. Die Wege werden damit deutlich kürzer und stressfreier. Rail & Fly-Passagiere können ihr Gepäck an die jeweiligen Schalter für den Flug aufgeben beziehungsweise in Empfang nehmen. Auch die Sicherheitskontrolle soll wie geplant deutlich schneller für die speziellen Fluggäste laufen. Rail & Fly-Passagiere erhalten nämlich kostenfreien Zugang zur Fast Lane am Frankfurter Flughafen, ungeachtet der gebuchten Reiseklasse.
Der Aktionsplan sieht vor, andere Flughäfen wie Düsseldorf und Berlin, die bereits an das Fernbahnnetz der Deutschen Bahn angebunden sind, ebenfalls ins Netz mit Lufthansa Express Rail zu integrieren. Neben Berlin sollen ab Dezember auch Bremen und Münster folgen. Bis dahin und darüber hinaus sollen auf ausgewählten Strecken noch schnellere ICE-Verbindungen eingesetzt werden. Außerdem erhalten Passagiere der Lufthansa durchgehende Tickets, Bahnfahrten inklusive. In den Zügen hält die Lufthansa Zugabteile für die Passagiere bereit. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember sollen Reisende statt von 17 künftig von 22 Bahnhöfen mit solchen Lufthansa-Tickets den Zug als Zubringer zum Anschlussflug nutzen können. Schon heute werden 134 Zubringerzüge täglich ab dem Frankfurter Flughafen angeboten.
Fazit zum Umstieg in Frankfurt
Rail & Fly-Passagiere, die in Frankfurt von der Bahn ins Flugzeug umsteigen, können sich ab Dienstag auf einen schnelleren und bequemeren Prozess freuen. Der AirRail-Bereich zwischen Fernbahnhof und dem Flughafen Frankfurt öffnet wieder. Die Wege werden damit kürzer, die Abfertigung mit separaten Schaltern und Security Fast Lane schneller. Darüber hinaus dürfen sich Passagiere aus weiteren Teilen Deutschlands zukünftig auf eine deutlich bequemere Alternative zum Inlandsflug freuen. Weitere Städte sollen mit dem Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen verbunden werden. Passagiere der Lufthansa können ohne zusätzlichen Aufschlag die Rail & Fly-Alternative buchen.
Im Artikel steht, das Rail & Fly für LH-Kunden kostenlos buchbar ist, ist das neu, ich habe 60 Euro pro Person für Rail & Fly Ticket 2. Klasse zahlen müssen trotz Lufthansa Ticket?
Hallo Alexandra, das ist missverständlich geschrieben, gemeint ist aber, dass es ohne Aufschlag buchbar ist.
Wer zahlt die Entschädigung nach FluggastrechtVO, wenn man wegen Zugverspätung oder einer überfüllten Sicherheitskontrolle seinen Langstreckenflug verpasst?
Lt. 261/2004 wäre dafür das ausführende Luftfahrtunternehmen zuständig, allerdings führt weder die LH die Zugfahrt durch noch ist die DB ein Luftfahrtunternehmen. Die VO behandelt lediglich AnschlußFLÜGE.
Hallo Mike, das ist ganz einfach. Die Lufthansa verkauft ein zusammenhängendes Ticket. Ob nun der Zubringerflug oder Zug Verspätung hat, so oder so kümmert sich die Lufthansa um die Alternativen. Man darf sich dabei sicher sein, dass die Lufthansa ein internes Abkommen mit der Deutschen Bahn für solche Fälle hat, wenn es um Entschädigungen geht.
„Man darf sich dabei sicher sein, dass die Lufthansa…“ mich umbucht? Ja. Mich entschädigt? Wohl weniger.
Die Bahn entschädigt grundsätzlich mit 25 oder 50% des (anteiligen) Bahnfahrpreises, bei Rail&Fly jedoch gar nicht, da wird auf die Airline verwiesen. Lufthansa ist lt. EU-VO bei Verspätungen auf von ihr durchgeführten FLÜGEN verpflichtet.
Bei einem 800€ Ticket (return) z.B. QYG-FRA-BKK entfallen vielleicht 80€ auf den Bahnanteil. Somit würde die Bahn (wenn überhaupt) bei mehr als 2h Verspätung auf dem Hinweg 20€ an Entschädigung zahlen müssen. LH wäre diesbezüglich zu nichts verpflichtet. Somit stellt eine Entschädigung in Höhe von 600€ (analog Anschlußflugverspätung) eine weitestgehend freiwillige Leistung von LH/DB dar.
Wir wissen alle nur allzu gut, wie ideenreich Fluggesellschaften sind, wenn es darum geht, selbst berechtigte Forderungen abzuwimmeln. Und hier soll jetzt jemand freiwillig entschädigen? Äußerst unwahrscheinlich. Und vergessen wir auch nicht den „berühmten“ Sommer 2018. Da wurden bekanntlich sogar Umbuchungen seitens LH abgelehnt, wenn der Fluggast wegen zu langer Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen zu spät zum Anschlußflug kam.
Solange im Ticket nicht ausdrücklich „bezüglich der Anschlußbahnfahrt gelten vollumfänglich die EU Fluggastrechte“ steht dürfte man vor Gericht jedenfalls schlechte Karten haben.
Geht doch und das soll noch mehr ausgebaut werden. Warum nicht jeden ICE der FRA anfährt eine LH-Nummer geben, egal wo der herkommt und die Fahrt im ICE als Inlandsflug deklarieren und mit Meilen belohnen, auch ICE-Fahrten wie Bonn, Koblenz oder Mainz – Frankfurt Flughafen. Würde mich dazu motivieren zum Flughafen mit der Bahn zu fahren, als Rail&Fly.