Ab dem 3. Mai gelten in Tunesien wieder schärfere Quarantänerichtlinien bei der Einreise. Betroffen sind davon hingegen der Medienberichte vor einigen Tagen nun doch nicht Pauschaltouristen.

Ein ewiges Hin und Her! Die tunesische Regierung steuert in den letzten Wochen sehr häufig einen Kurswechsel an. Vorerst wurde bekannt gegeben, dass alle Einreisenden ab dem 9. April in fünftägige Quarantäne gehen müssen. Diese Aussage wurde dann am 17. April revidiert und die Pauschalreisenden durften die Quarantänepflicht umgehen, um eine Reise nach Tunesien attraktiver zu gestalten und den Tourismus im Land zu fördern. Rund zwei Wochen später wollte die Regierung die Bestimmungen allerdings erneut kippen und eine Quarantänepflicht für ausnahmslos alle Reisenden verhängen. Wie unter anderem Reisevor9 nun berichtet, betrifft die Quarantänepflicht hingegen der Annahmen nun doch keine Pauschaltouristen.

Quarantänepflicht doch mit Ausnahmen

Ab dem 3. Mai sollte die neue Bestimmung zur Quarantänepflicht für alle ausländischen Einreisenden und Touristen gelten. Das nordafrikanische Land schickt dann nur Individualreisende, und nicht entgegen der ursprünglichen Ankündigung auch Pauschalreisende, in Isolation, um das Infektionsgeschehen in Tunesien nicht weiter zu gefährden.

Tunesien

Die Dauer der Quarantäne betrug bisher fünf Tage, wird allerdings nun verlängert und soll sich für alle Touristen über sieben Tage erstrecken. Die Quarantäne wird in den Hotels verbracht und trotz der einwöchigen Quarantäne dürfen sich die Touristen nicht frei im Land bewegen, sondern können die Hotelanlagen nach wie vor nur im Rahmen organisierter Ausflüge verlassen. Pauschaltouristen dürfen sich dennoch weiterhin ohne Quarantäne frei im Land bewegen. Die am 19. April eingeführte Regelung gilt auch weiterhin. Wer einen Nachweis über eine solche Reise und eines negativen PCR-Tests, der beim Check-in nicht älter als 72 Stunden sein darf, erbringen kann, ist auch weiterhin von der neuen Regelung ausgenommen.

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Die Testpflicht gilt weiterhin für alle Einreisenden. Auch während der gesamten Reise kann es vereinzelt zu stichprobenartigen Schnelltests kommen. Ab dem 3. Mai müssen sich die Touristen zwischen dem fünften und siebten Quarantänetag einem weiteren PCR-Test unterziehen, um den aktuellen Stand nach der siebentägigen Inkubationszeit zu testen, bevor der Urlaub dann beginnen kann – Pauschaltouristen sind auch von dieser Regelung ausgenommen.

Die neuen Regelungen sind zunächst bis zum 16. Mai vorgesehen. Bis dahin bleiben sogar alle Schulen in Tunesien geschlossen, um die Ansteckungen deutlich einzudämmen.

Weitere Corona-Auflagen

Neben der Quarantänepflicht hat das nordafrikanische Land noch weitere Maßnahmen ergriffen, um die Neuinfektionen in den Griff zu bekommen. Bis mindestens Ende April mit Aussicht auf Verlängerung gilt die nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr bis fünf Uhr morgens. In dem Zeitraum von 19 Uhr bis fünf Uhr morgens dürfen außerdem keine privaten Fahrzeuge genutzt werden. Jegliche privaten und öffentlichen Versammlungen sind verboten, es besteht die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Raum und die Gastronomie darf ihre Kapazitäten nur zu 30 Prozent nutzen und muss sich an die nächtliche Sperrstunde anpassen.

We Are Closed

Tunesien ist nämlich seit dem 25. April vom RKI als Hochinzidenzgebiet eingestuft worden, da die Pandemielage außer Kontrolle geraten ist und die Infektionszahlen weiterhin auf eine 7-Tage-Inzidenz von rund 114 gestiegen sind.

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Ein wissenschaftlicher Berater der tunesischen Regierung hatte vor einer Woche erneut vor Kapazitätsauslastungen in den Krankenhäusern gewarnt. So stehe das Gesundheitssystem des Landes kurz vor dem Kollaps, da insgesamt lediglich 500 Intensivbetten zur Verfügung stehen und täglich rund 90 bis 110 an COVID-19 Erkrankte in Krankenhäuser transportiert werden.

Fazit zu Tunesiens neuem Kurs

Tunesien befindet sich derzeit inmitten der dritten Pandemie-Welle und ein Ende der steigenden Zahlen ist derzeit nicht in Sicht. Dennoch behält die Regierung das in den vergangenen Wochen verfolgte Ziel bei – den Tourismus im Land zu fördern und die Einreise attraktiver zu gestalten, muss derzeit erst einmal ein anderer Kurs eingeschlagen werden, um das Pandemie-Geschehen unter Kontrolle zu bekommen. Betroffen sind von den neuen Regelungen diesmal nicht nur die Touristen, sondern das gesamte Land. Ob die neuen Auflagen tatsächlich nur bis zum 16. Mai gelten sollen, ist derzeit ungewiss. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich das Infektionsgeschehen in Tunesien durch die strengen Auflagen verbessert, sodass zumindest das öffentliche Leben im Land wieder zur Normalität zurückkehren kann.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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