Die Einführung der neuen Business Class der Lufthansa muss wohl doch nicht auf die Auslieferung der verspäteten Boeing 777X warten und könnte bereits im A350 oder der 787 debütieren.
Nachdem die Verzögerungen bei den ersten Auslieferungen der 777X nun von Boeing bestätigt wurden, hat die Lufthansa Group neu überlegt, mit welchem Flugzeug das brandneue Business Class-Produkt eingeführt werden soll. Im Rahmen der heutigen Finanzergebnisse erklärte die Fluggesellschaft, dass die neue Premium-Kabine im Jahr 2022 kommen wird, ein ganzes Jahr vor dem frühesten Termin für die Ankunft der 777-9, wie unter anderem aeroTELEGRAPH berichtet. Die Frage bleibt, welches Großraumflugzeug wird das neuste Bordprodukt zuerst erhalten?
Neue Business Class soll vor der 777X kommen
Mit den heute veröffentlichten Finanzergebnissen der Lufthansa Group für das Jahr 2020 hat die Airline den Blick in die Zukunft gerichtet. Inmitten des „herausforderndsten Jahres in der Geschichte der Lufthansa Group“ und einem Verlust von 6,7 Milliarden Euro, will der Konzern die Weichen für weitere erfolgreiche Jahre stellen. In den Präsentationsfolien des CEOs Carsten Spohr tauchte denn auch ein interessanter Hinweis auf. Während Spohrs Segment bei der heutigen Bilanzpressekonferenz wird der Lufthansa-Chef die Einführung des neuen Business Class-Produkts im Jahr 2022 ankündigen.
Das ist aus mehreren Gründen interessant. Erstens hatten wir bisher noch kein festes Datum für die Einführung dieses sehr attraktiv aussehenden Upgrades der Lufthansa-Premiumkabine. Zweitens deutet dies darauf hin, dass die neue Kabine nicht, wie bisher angenommen, auf dem neuen Großraumflugzeug debütieren wird, da die Auslieferung der Boeing 777X nun für das Jahr 2023 oder später geplant ist. Da die neue Business Class noch vor der Ankunft der ersten 777X eingeführt werden soll, bedeutet das, dass wir sie zuerst in einem anderen Großraumflugzeug sehen werden. Für Lufthansa bedeutet dies, dass das neue Produkt auf einem bereits in der Flotte befindlichen Flugzeug, wie dem A350 oder der 747-8, oder auf einem bald eintreffenden Flugzeug, wie der 787, eingesetzt wird.
Auslieferung der 787 passt in den Zeitplan
Um es klar zu sagen: Lufthansa hat keine neue 747-8 bestellt, was bedeutet, dass sie das Produkt auf einem ihrer bestehenden Flugzeuge einführen müsste. Die 747-8 sind alle unter zehn Jahre alt, also nicht wirklich reif für einen Kabinenwechsel in den nächsten paar Jahren. Hinzu kommt, dass sich die Airline in Zukunft auf einen effizienteren Twinjet-Betrieb konzentrieren will; tatsächlich sind derzeit nur sechs ihrer 19 747-8 in Betrieb. Der A350 ist eine Möglichkeit für die Einführung der neuen Kabine, da in den kommenden Jahren weitere Maschinen ausgeliefert werden. Die bestehende Flotte ist zu jung für eine neue Kabine, alle sind unter fünf Jahre alt. Der Finanzbericht der Lufthansa deutet jedoch darauf hin, dass vor 2023 kein neuer Airbus A350 in Dienst gestellt wird. Die Auslieferung der weiteren 26 bestellten Flugzeuge soll zwischen diesem Zeitpunkt und 2029 erfolgen.
Die eintreffende Boeing 787 passt jedoch wunderbar in den Zeitplan für die Einführung der Business Class. Die Gruppe hat noch keine 787 in ihrer Flotte, und obwohl sie nicht ganz so viel Aufsehen erregt wie die Ankunft der 777-9, ist sie dennoch ein neuer Typ für die deutsche Fluggesellschaft. Der Bericht besagt, dass die 20 bestellten 787 ab 2022 bis 2025 ausgeliefert werden sollen.
Fazit zur früheren Einführung der neuen Business Class
Der wahrscheinliche Auslieferungstermin der Dreamliner passt sehr gut mit dem Termin für die neue Business Class zusammen. Auch wenn die Airline diese Vermutungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigen möchte, deuten alle Signale darauf hin, dass der neue Flugzeugtyp mit einem brandneuen Premium-Produkt an Bord kommt. In den kommenden Wochen sollten wir mehr wissen.
Fürchterlich. Keine zwei Sitze nebeneinander am Fenster. Da ist die von British immer noch mit am besten.
Dann flogen Sie doch mit British, very simple!!😏
Ende 2017 erhielt LH den 5. Stern für die !Ankündigung! der neuen Business Class. Ganze 5 Jahre später soll sie nun vielleicht doch wirklich mal kommen. Das bedeutet 5 Jahre 5* auf Pump.
Schaut man sich die Grafiken an (echte Fotos scheint es bis heute nicht zu geben) erkennt man, dass dieses Produkt nicht besser sein wird, als die “Standardprodukte”, die z.B. bei QR, SQ oder ANA bereits seit Jahren im Einsatz sind. Nimmt man als Maßstab allerding die QSuite oder TheRoom, dann sieht das küntige LH Produkt bereits jetzt ziemlich alt aus. Das reißt auch dieser Einzelmittelplatz nicht raus…
Und nicht vergessen: Corona hat mit dieser jahrelangen Verzögerung nix zu tun.
Das Skytrax-Rating seinerzeit waren schon berechtigt. Über den Atlantik spielten die asiatischen Premium-Airlines keine Rolle und im Vergleich zur europäischen oder amerikanischen Konkurrenz war die LH durchaus 5*. Wenn Spohr und Co. die Business-Class allerdings jahrelang ignorieren und sich lieber darauf konzentrieren große Teile des Konzerns in ein Debakel namens “Eurowings” zu integrieren, muss man sich nicht wundern, wenn ziemlich unspektakuläre Airlines wie TAP oder United heute bessere Business-Class-Produkte anbieten. Meines Erachtens ist die LH heute eher eine 3* Airline.
@ Blubb
Damals 5*? Keineswegs, es sei denn man hätte die asiatischen 5* Airlines gleichzeitig zu 6* gemacht. Ich vergleiche weltweit und beschränke mich nicht auf Noradtlantikverbindungen.
Heute 3* finde ich ich noch sehr geschmeichelt. Haben doch 3* Airlines wie TAP, UA oder LOT bezogen auf die Business Class (incl. Domestic First) mittlerweile deutlich die Nase vorn. Und die Servicekürzungen in der Eco lassen LH insgesamt bestimmt nicht aufholen.
die alte, bis dato z.B. im A350 ist eine Katastrophe. Ich bin Hin und zurück München SIN München im Januar und März 20 geflogen. Dazu kam dass die Damen der Betreuer lustlos waren. Die Männer ganz anders.
Wenn LH die neue C wieder nicht wettbewerbsfähig gestaltet, dann wir es eng … dann bracht LH die neuen Flugzeuge vielleicht gar nicht mehr. Quo Vadis LH?