Das noch sehr junge Vielschläferprogramm Marriott Bonvoy des amerikanischen Hotelriesen Marriott scheint mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen, jedenfalls laut der Mitglieder. Beklagt wird darüber hinaus die schlechte Kommunikation des Unternehmens mit seinen treusten Kunden.

Viel schlimmer dagegen ist ein Punkt innerhalb der Richtlinien der Kette, welcher momentan die Runde macht. Daraus ergibt sich, dass Marriott Bonvoy eines der seltenen Hoteltreueprogramme ist, welches sogenannte Blackout Dates hat, zumindest indirekt. Dies hat unser Kollege OMAAT herausgefunden.

Neues Treueprogramm, neue Richtlinien

Eigentlich ging man beim Re-Branding des Vielschläferprogramms von Marriott davon aus, dass die alten Richtlinien einfach übernommen würden. Diese beinhalteten keine sogenannten Blackout Dates, also Termine, an denen ein Standardzimmer nicht mit Punkten gebucht werden kann. Das beinhalten die neuen Richtlinien direkt eigentlich auch nicht, jedoch ermöglichen die Richtlinien den Hotels nun einen großen Spielraum in der Auslegung der neuen Regeln, wodurch sich indirekt Blackout Dates ergeben.

JW Marriott Vancouver FHR

Denn in diesen neuen Richtlinien ist es den teilnehmenden älteren Hotels der Kette erlaubt, die Anzahl der Standardzimmer, die zur Einlösung infrage kommen, zu begrenzen, ohne die Richtlinien dabei zu verletzen. Warum das problematisch ist, wird anhand eines theoretischen Beispiels deutlich:

  • Ein Hotel eines der anderen Treueprogramme, wie Hilton Honors, Starwood Preferred Guest oder World of Hyatt, verfügt über 500 Standardzimmer und diese 500 Zimmer stehen allesamt zur Einlösung von Punkten zur Verfügung, heißt: Es gibt keine Blackout Dates und so lange die Zimmer verfügbar sind, können sie auch mit Punkten gebucht werden
  • Wenn dagegen ein Marriott Hotel über 500 Standardzimmer verfügt, kann sich das Hotel dazu entscheiden, nur eines dieser 500 Zimmer zur Buchung mit Punkten freizugeben, ohne dabei gegen die Richtlinien zu verstoßen

In der Regel stellen die Marriott Hotels natürlich mehr Zimmer zur Verfügung. Dennoch können die Hotels „die Anzahl der Standardzimmer, die für eine begrenzte Anzahl von Tagen zur Einlösung verfügbar sind, begrenzen.“ 360 Tage wären zum Beispiel eine begrenzte Anzahl an Tagen und 1 Prozent der Zimmer eine begrenzte Anzahl an Zimmern, jedenfalls wenn man es ganz schwarz malen möchte. Das verdeutlicht, dass die Hotels die Richtlinien nach Bedarf frei auslegen dürfen.

Ein reales Beispiel für Blackout Daten

Folgend auch nochmal ein reales Beispiel am Marriott New Port in Rhode Island (USA): Für ein Standardzimmer am Wochenende des 13. bis zum 14. Juli 2019. Das Standardzimmer kostet dabei entweder 569 US-Dollar pro Nacht oder 50.000 Punkte (danke für das Beispiel an OMAAT):

Marriott Blackout Date Policy

Marriott Blackout Date Policy

Am Wochenende davor ist das exakt selbe Zimmer für den selben Preis mit Geld buchbar. Allerdings ist es für eine Buchung mit Punkten nicht verfügbar und es erscheint folgende Fehlermeldung die besagt, dass das Hotel an diesen Daten keine Buchung mit Punkten akzeptiert:

Marriott Blackout Date Policy

Und damit bewegt sich das Hotel dennoch problemlos innerhalb der neuen Richtlinien des Marriott Bonvoy-Programms.

Fazit zu den indirekten Blackout Dates von Marriott Bonvoy

Für viele gehört der Verzicht auf Blackout Dates in den diversen Hotel-Treueprogrammen eigentlich zur Norm und dass ein Standardzimmer, solange es auch zur Buchung mit Geld angeboten wird, ebenfalls mit Punkten gebucht werden kann. So wie es zum Beispiel bei Hilton Honors, Starwood Preferred Guest und World of Hyatt der Fall ist. Direkt gibt es zwar keine keine Blackout Dates bei Marriott Bonvoy, da immer mindestens ein Zimmer pro Nacht für eine Einlösung in den teilnehmenden Hotels zu Verfügung stehen muss. Aber eben immer mindestens nur eines und das muss auch nur an vom Hotel bestimmten Tagen zur Verfügung stehen.

Die Hotels können entsprechend nach belieben Zimmer und auch die Tage zur Einlösung auf ein Minimum beschränken, wenn sie das möchten. Allerdings gelten diese Richtlinien wohl vor allem für ältere Marriott Hotels. Marriott Bonvoy gibt den teilnehmenden Hotels also quasi komplett freie Hand, zum Leidwesen der Mitglieder.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Hallo, moin moin,
    ich kann dies tatsächlich bestätigen. Ich versuche nämlich aktuell das Le Meridian auf Bora Bora zu buchen, doch bekomme keine Optionen zum buchen mit Punkten. Und das für den kompletten Zeitraum bis Juli 2020. Das St. Regis ist ebenfalls nicht mit Punkten zu bekommen.

    Btw. ist zu erwähnen, dass ich bei IHG und Hilton das gleiche Phänomen auf Bora Bora erkennen konnte. Anscheinend will man auf BB keine “Punktejäger” bewirten.

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