Nachdem ein Lufthansa-Großaktionär den Qualitätsverlust des Konzerns bemängelt hat, möchte sich die Lufthansa Group vermehrt auf ihre Dachmarke konzentrieren. Die Multi-Brand-Strategie soll dennoch beibehalten werden.

Großinvestor Klaus-Michael Kühne hat sich zuletzt kritisch in Hinblick auf die Markendiversität innerhalb der Lufthansa Group ausgesprochen. Aus seiner Sicht wird die Kernmarke vernachlässigt. Auch der Einsatz von Drittanbietern scheint Kühne ein Dorn im Auge zu sein. Auf die Kritik reagiert nun Dieter Vranckx, Chief Commercial Officer (CCO) der Lufthansa Group. Wie er gegenüber FVW verlautbart, soll die kritische Stellungnahme des Großaktionärs auch neue Chancen bieten, um einige Themen neu zu betrachten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Während die einzelnen Lufthansa Group Airlines näher zusammengebracht werden sollen, möchte Vranckx die jeweiligen Identiäten der Marken beibehalten
  • In welcher Forlm die Lufthansa Group verstärkt als Dachmarke auftreten werden soll, bleibt abzuwarten
  • Auf die infrage gestellten Wet-Lease-Partnerschaften wurde in diesem Format nicht eingegangen

Airlines näher zusammenbringen

Erst seit Juli ist Vranckx in seiner neuen Rolle als Chief Commercial Officer bei der Lufthansa Group. Seither kam es zu unterschiedlichsten Entwicklungen innerhalb des Konzerns. Die Übernahme von ITA Airways durch die Lufthansa war nur eine davon. Zudem startete die Lufthansa Group mit einer neuen Zubringer-Airline, City Airlines, durch. Im Sommer verkündete der Kranich dann seine neue Strategie mit Fokus auf Wet-Lease. Besonders dieses große Portfolio an Nebenprodukten und Fluggesellschaften kritisierte Großinvestor Kühne an der derzeitigen Geschäftspolitik des Konzerns. Dazu nimmt der CCO der Lufthansa Group nun Stellung:

Natürlich nehmen wir Hinweise unserer Aktionäre sehr ernst. Wir sind ein neues Vorstandsteam mit drei neuen Mitgliedern und einer neuen Struktur. Das bietet die Chance, als Team einige Themen neu zu betrachten.

Dieter Vranckx, CCO der Lufthansa Group
Lufthansa Group

Im Zuge dessen möchte Vranckx “die verschiedenen Airlines näher zusammenbringen, ohne die spezifischen Identitäten der Marken aufzugeben”. Folglich soll die Lufthansa Group verstärkt als Dachmarke eingesetzt werden. In welcher Form dies geschehen soll und wie der konkrete Zeithorizont für dieses Vorhaben aussieht, ist bislang nicht bekannt. Die Themen Wet-Lease und Nebenprodukte wurden vorerst nicht aufgegriffen. Es bleibt abzuwarten, ob die Lufthansa diesbezüglich Anpassungen vornehmen wird.

Schließlich betonte Vranckx, dass man mit der Multi-Airline-, Multi-Marken- und Multi-Hub-Strategie bislang äußerst erfolgreich gewesen sei. Demzufolge scheint sich an der Markendiversität vorerst nichts zu ändern.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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