Wie aeroTELEGRAPH berichtet, plant der baltische Staat Litauen eine Nationalairline. Ähnliche Vorhaben sind in der Vergangenheit vermehrt gescheitert.

Um nicht mehr von ausländischen Anbietern abhängig zu sein, prüft der Staat Litauen die Schaffung einer eigenen Nationalairline. Die ehemaligen Staatsairlines haben nicht lange überlebt.

Andere Projekte scheiterten zuvor

Ein paar Jahre zuvor, im Jahr 2018, musste die Small Planet Group Insolvenz anmelden. Dabei war das litauische Luftfahrtunternehmen am Expandieren, hatte bereits einen Ableger in Deutschland und wollte mehr in verschiedenen europäischen Staaten gründen. Im Sommer ging es der Fluggesellschaft jedoch schlechter und sie musste sich auflösen.

Die Fluggesellschaft Air Lituanica ereilte ein ähnliches Schicksal – nach zwei Jahren musste auch sie im Jahr 2015 alle Flüge einstellen. Auch andere Projekte und Vorhaben, eine starke Nationalairline hervorzubringen, sind kläglich gescheitert: Airlines mit Namen wie Fly Lal, Aurela oder Air Lithuania konnten keine Erfolge einfahren und gaben schnell auf. Das Projekt Lithuanian Express konnte nicht einmal die ersten Schritte gehen, denn es wurde nie in die Tat umgesetzt. Deshalb ist es fraglich, ob die Schaffung einer Nationalairline gewinnbringend ist.

Es fehlen eigene Flugzeuge

So scheint es so als können Airlines in Litauen nicht gedeihen. Der litauische Verkehrsminister Jaroslav Narkevic hat trotzdem den Vorschlag gemacht, eine neue Nationalairline zu gründen, um von Unternehmen im Ausland unabhängig zu werden. Es soll jedoch nichts überstürzt werden, sondern die Gründung einer virtuellen Fluggesellschaft forciert werden, ganz nach dem Beispiel von Estland nach dem Ende von Estonian Air mit Nordica. Das bedeutet, dass die litauische Nationalairline zwar ihre eigene Marke hätte, aber die Flüge durch eine andere Airline durchgeführt werden würden.

Air Baltic hält nicht viel von der Idee

Nach Aussagen des Verkehrsministers wäre eine solche virtuelle Airline im nächsten oder übernächsten Jahr bereit. Sie würde aus dem Staatshaushalt finanziert werden, denn bei einer virtuellen Airline sind die Gründungskosten vergleichsweise gering.

airBaltic A220-300

Die lettische Air Baltic baute das Angebot an Flügen ab der Hauptstadt Vilnius und Palanga laufend aus und plant zunehmend zur Airline aller drei baltischen Staaten, also Lettland, Litauen und Estland, zu werden. Deshalb und auch wegen der Coronakrise, die viele Airlines an den Abgrund gedrängt und in die Insolvenz gezwungen hat, unterstützt die Airline die Idee Litauens nicht.

Fazit zum Plan einer neuen litauischen Airline

Auch wenn es sich um eine virtuelle Airline handelt und die Flüge durch eine bereits bestehende Airline ausgeführt werden würden, ist die Gründung gerade hinsichtlich der Corona-Situation und der vergangenen gescheiterten Versuche der litauischen Regierung, eine Nationalairline zu etablieren, spannend. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die Airline gestartet werden soll.

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Autorin

Stella war schon als Kind am liebsten auf Reisen - das hat sich bis heute nicht geändert. Sie fühlt sich überall auf der Welt zu Hause und zeigt Euch so jeden Tag spannende Einblicke auf reisetopia! 

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