Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach sich über die Rolle der Länder in Hinblick auf die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets aus. Darüber hinaus konnte eine Einigung über ein günstigeres Angebot für Studierende erschlossen werden.
Ab dem kommenden Sommersemester soll ein vergünstigtes Deutschlandticket für Studierende eingeführt werden. Dies wurde zwischen Bund und Länder beschlossen. Was die Einigung um den Finanzstreit rund um den Fortbestand des Tickets betrifft, bedarf es noch vor dem 1. Mai 2024 eines Konzepts zur Umsetzung. Wissing sieht den Handlungsbedarf indessen bei den Bundesländern, wie aus einem Beitrag von bahnblogstelle hervorgeht.
Updates zum Deutschlandticket
Seit Mai 2023 können mit dem Deutschlandticket für monatliche 49 Euro alle Verkehrsmittel des öffentlichen Nahverkehrs sowie einzelne Fernzüge genutzt werden. In den letzten Monaten stand die Weiterführung des Tickets wegen Uneinigkeiten bezüglich der Finanzierung zwischen Bund und Ländern infrage. Im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 6. November 2023 konnte jedoch beschlossen werden, dass ungenutzte Zuschüsse aus 2023 im kommenden Jahr zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsunternehmen verwendet werden. Zudem wurde vereinbart, dass die Verkehrsminister der Länder noch vor dem 1. Mai 2024 ein Konzept zur Umsetzung des Tickets im kommenden Jahr vorlegen. Kurz gesagt, das Ticket bleibt, eine langfristige Finanzierung ist allerdings weiterhin nicht geklärt.
Inzwischen sieht der Bundesverkehrsminister die Aufgabe bei den Ländern, Strukturen günstiger zu gestalten und verstärkt für das Ticket zu werben, um den Preis bei 49 Euro pro Monat zu halten. In diesem Zusammenhang verweist er auf Konkurrenzprodukte, wie das 29-Euro-Ticket in Berlin. Hier solle ein deutschlandweiter Lösungsansatz verfolgt werden.
Unlängst konnte eine Einigung für ein kostengünstigeres Deutschlandticket für Studierende erreicht werden. Für 29,40 Euro pro Monat – also 60 Prozent des Regelpreises – kann das Deutschlandticket ab dem nächsten Sommersemester von Studierenden erworben werden. Damit das Deutschlandticket für Studierende pünktlich an den Start gehen kann, bedarf es einer raschen Vertragsunterzeichnung zwischen den Studierendenausschüssen und den Verkehrsunternehmen. Für gut drei Millionen Studierende könnte sich daraus ein vielversprechendes Angebot ergeben. Oliver Krischer (Grüne), Verkehrsminister Nordrhein-Westfalens und Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder, bezeichnet den Beschluss als Durchbruch, laut eines Beitrags von bahnblogstelle.
Madita Lachetta, Mitglied im Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen, fordert nach einer Preisstabilität des Tickets für Studierende. Auch Wissing sieht in der Adaption großes Potenzial, da mit sicheren Einnahmen zu rechnen ist. Diese trage dazu bei, den Preis des Deutschlandtickets möglichst kleinzuhalten. Darüber hinaus werde eine junge Kundengruppe an den ÖPNV gebunden.
Fazit über die Rolle der Länder und die Einführung des Deutschlandtickets für Studierende
Seit über einem halben Jahr gibt es das Deutschlandticket mittlerweile. Trotz der vorläufigen Einigungen ist ein Preisanstieg des Deutschlandtickets denkbar – obwohl dies eine sehr unpopuläre Entscheidung wäre. Um zumindest Personen während des Studiums zu entlasten, wird das Deutschlandticket für Studierende künftig um 29,40 Euro pro Monat angeboten. Ganz in trockenen Tüchern ist der Deal jedoch nicht. Es fehlen noch entsprechende Vertragsunterzeichnungen. Einstweilen sieht Bundesverkehrsminister Wissing die Zuständigkeit bei den Ländern, den Weg für den Fortbestand des Tickets zu ebnen.