Nachdem KLM sich eingehend mit der niederländischen Behörde für Öffentliche Gesundheit und Umweltschutz beraten hat, werden viele Flüge doch nicht wie geplant gestrichen, sondern unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen fortgeführt.
Am Anfang dieser Woche sah sich die niederländische Fluggesellschaft KLM durch gesetzliche Regeln zu drastischen Flugkürzungen gezwungen. Hintergrund war, dass die Testbestimmungen stark angezogen wurden und neben einem PCR-Test noch ein Antigentest direkt vor dem Boarding stattfinden muss. Für eine Crew, die auf Langstrecken am Zielort den Flughafen verlassen eine kaum zu bewältigende Aufgabe. Daher sah alles nach einer temporären Einstellung vieler Verbindungen – insbesondere auf der Langstrecke – aus. Nun wurde in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde ein alternatives Testprotokoll für Besatzungen entwickelt, die die Flughäfen verlassen müssen, was es ermöglicht, doch weiterhin auf diesen Strecken zu fliegen. Das geht aus einer Pressemitteilung von KLM hervor.
Antigentest für die Bordbesatzung
Die Niederlande haben die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus massiv verstärkt. Reisende, die aus Hochrisikoländern in die Niederlande einreisen müssen neben einem höchstens 72 Stunden alten PCR-Test auch noch einen Antigen-Schnelltest direkt vor dem Boarding vorweisen, der höchstens 4 Stunden alt ist. Für Crews, die auf der Langstrecke in ein Risikoland fliegen und somit am Zielort den Flughafen verlassen, ergaben sich hier einige Probleme. In ihrer kurzen Aufenthaltszeit hätten sie sich sofort um einen PCR-Test kümmern und vor Abflug dann noch einen Schnelltest absolvieren müssen. Im schlimmsten Fall wäre dieser dann positiv ausgefallen und das betroffene Besatzungsmitglied hätte nicht mit zurückfliegen dürfen. Dies wollte KLM nicht verantworten und zog somit in Erwägung derartige Flugverbindungen einzustellen.
Dass dies keine ideale Lösung ist, wird schnell klar und somit suchte die Fluggesellschaft nach Alternativen. In enger Zusammenarbeit mit den niederländischen Gesundheitsbehörden kam man nun zu einer alternativen Teststrategie, die die Sicherheit der Crew gewährleistet, aber etwas weniger Aufwand bei gleichzeitig hohen Standards mit sich bringt. Das “Alternative sichere Testprotokoll” sieht unter anderem vor, dass die gesamten Schnelltests für die Crew am Amsterdam Airport Schiphol durchgeführt werden. Einmal vor dem Abflug und dann bei der Rückkehr in die Niederlande. So läuft niemand Gefahr, im Zielland zu stranden. Gleichzeitig gibt es noch einige Sicherheits-Richtlinien, die in den Destinationen beachtet werden müssen. Die Regierung hat bereits bekannt gegeben, dass dieses Protokoll die Anforderungen erfüllt. Somit ist es doch möglich den internationalen Flugverkehr zumindest teilweise aufrechtzuerhalten.
Flüge nach Großbritannien, Südamerika und Südafrika bleiben weiterhin eingestellt
Wie ebenfalls am Anfang dieser Woche angekündigt, sollen die Flüge in die Länder, in denen die Virus-Mutationen verstärkt aufgetreten sind, eingestellt werden. Hierbei bleibt es auch und somit werden seit gestern, dem 23. Januar vorerst keine Passagierflüge mehr in das Vereinigte Königreich, nach Südafrika sowie nach Südamerika durchgeführt. Anders als zunächst angenommen, werden aber die Frachtflüge in diese Regionen noch stattfinden können. Dies ist insbesondere wichtig, um die Verteilung notwendiger Güter wie etwa dem Impfstoff aufrechtzuerhalten. Hierfür ist Amsterdam nämlich ein wichtiger Umschlagplatz, so lieferte KLM in den letzten Wochen etwa besonders viel Impfstoff nach Südamerika.
Fazit zu der Aufrechterhaltung der KLM-Langstrecken
Es sind zunächst sicher erst einmal gute Nachrichten, nachdem zu Beginn der Woche mit Schrecken vernommen wurde, dass KLM beinahe sämtliche Langstreckenziele einstellen wird. Diese drastische Maßnahme ist nun erst einmal vom Tisch, da eine gute Alternative gefunden wurde, wie der Testaufwand und die Sicherheit der Crew in Einklang mit den geltenden Vorschriften umgesetzt werden können. Dieses Beispiel zeigt jedoch wieder aufs neue in welch dynamischen und volatilen Zeiten wir aktuell leben und dass die Normalität noch ein weites Stück von uns entfernt ist.
Gibt es am Berliner Flughafen BER eine Möglichkeit einen solchen Schnelltest zu machen in der Nacht? Mein KLM Flug geht um 06:15 Uhr, sodass der Test im Zeitraum zwischen 02:15 Uhr und 5:15 Uhr stattfinden müsste. Gibt es dafür eine Möglichkeit in Berlin?
Hi Florian, soweit ich weiß, hat das Testcenter um diese Uhrzeit noch nicht auf. Außer den Test am Vortag zu machen, sehe ich keine Möglichkeit.
Hallo Moritz, das habe ich auch gedacht und habe deswegen extra bei der niederländischen Botschaft angerufen. Die meinten, es gibt keine Ausnahme und die niederländische Regierung sei sehr streng damit. Sie sagten, es sei nicht möglich, den Test einen Abend zuvor zu machen. Wir haben keine Ahnung, was wir jetzt machen sollen …
Ich bin ehrlich gesagt auch überfragt. Das erscheint mir alles ein wenig bizarr und ich vermute mal, dass man am Ende den Test vom Vortag doch akzeptieren würde – ohne Sicherheit ist das aber natürlich ein zu großes Risiko. Tut mir leid, dass sich da scheinbar keine sinnvolle Lösung ergibt 🙁
Das möchte ich auch Wiesen, haben sie Infos bekommen?
Hallo Florian, uns betrifft es auch. Bisher konnte man es uns weder bei KLM, noch beim Flughafen beantworten. Wenn du eine Antwort finden solltest oder weißt, wie das die anderen Passagiere gemacht haben, poste es bitte … die Flüge um 06:15 Uhr diese Woche sind ja alle abgehoben.
Hallo allerseits, am Flughafen Berlin wird der Schnelltest für die KLM Flüge direkt beim Einchecken mit gemacht. Auch für den Flug 06:15 hat die Schnelltest-Station schon geöffnet. Man muss keinen Umweg machen – die Tests werden direkt am Schalter gemacht.
Hallo Coco, das betrifft mich auch und es wäre großartig, wenn der Schnelltest direkt beim Einchecken gemacht würde… Woher hast Du diese Info? Ich habe bei KLM angerufen, da konnte man das nicht bestätigen, sondern riet mir stattdessen, auf einen anderen (späteren) Flug umzubuchen. Danke und LG, Peter
Hallo Peter,
ich habe selbst den Flug 06:15 von BER nach Amsterdam genommen. Wir hatten das gleiche Problem, dass niemand in der Hotline das wusste und uns nur Umbuchen empfohlen wurde. Die Frau am Checkin sagte, dass das aus irgendwelchen internen Gründen nicht offiziell kommuniziert werden soll. Aber fast jeder hat bei dem Flug letztendlich den Schnelltest direkt beim Checkin gemacht. Die meisten Passagiere wussten noch nicht einmal von der Schnelltest-Bestimmung und wurden von zwei Leuten vor dem Checkin aufgeklärt und zu den Abstrich-Kabinen geführt.
Hallo Coco, vielen Dank für Deine Antwort! LG Peter
Hallo Coco, danke für die Infos. Gibt es ein Link oder so, wo man das finden kann oder lesen kann ,oder bis du selbst geflogen?
Danke :)!!!!
Es macht doch Sinn am besten die Crew sofort zu Impfen…..dann ist ja alles nach drei Wochen gut wenn die zweite Dosis gespritzt wird. Immer dieser ständige Aufwand wenn es auch deutlich schlanker geht. Aber das muss man ja nicht verstehen…….