KLM-Chef Pieter Elbers betonte anläßlich des 100. Geburtstages des niederländischen Flag-Carriers KLM einmal mehr, wie wichtig ihm und seiner Airline das Thema Umwelt am Herzen liege.
Im Zuge dessen wurde kürzlich bereits einer von fünf Flügen zwischen Amsterdam und Brüssel durch eine Zugverbindung ersetzt. Und dabei soll es nicht bleiben: Eine der nächsten betroffenen Strecke könnte die zwischen Amsterdam und Düsseldorf sein.
Düsseldorf-Flüge stehen auch auf dem Plan
Vor einigen Monaten sorgte Elbers medial für Aufsehen, als er sich öffentlich Gedanken darüber machte, ob die Nutzung des Flugzeuges zwingend notwendig sei, oder ob es nicht auch der Zug tun würde. Nach den getroffenen Aussagen, erhaschte KLM erneut das Interesse der Medien, als sich die Niederländer dazu entschieden, hinsichtlich der Gedanken des Chefs auch gleich eine Verbindung – zumindest teilweise – auf die Schiene zu verlagern: So wurde eine der fünf täglichen Flügen zwischen der niederländischen Hauptstadt und Brüssel durch eine Zugverbindung ersetzt.
Das bedeutete und bedeutet noch immer einige logistische Herausforderungen für die Airline, da auch beim Bahnersatz alles wie bei einem Flug ablaufen solle, sprich inklusive Check-In, Transfer, etc. Sobald sich diese Alternative jedoch etabliert hat und flüßig läuft, sollen nach und nach immer mehr der Brüssel-Flüge auf die Schiene wandern.
Aber Pieter Elbers möchte es nicht nur bei der Verbindung in die belgische Hauptstadt belassen, viel mehr sollen weitere Strecken hinzukommen, die aus Sicht der Niederländer am ehesten durch den Zug ersetzt werden könnten und dabei eine gute Verbindung, sowie angemessene Fahrtzeit vorweisen. Konkret nannte Elbers hier die Route nach Düsseldorf als Beispiel. Die Großstadt am Rhein liegt nur gut 180 Kilometer von Amsterdam entfernt. Momentan dauert es dabei etwa zweieinhalb Stunden die Strecke mit dem Zug zurückzulegen, allerdings inklusive eines Umstiegs.
Genau hier sieht KLM Nachholbedarf, damit die Verbindung mit dem Zug auch attraktiver würde und so müsste beispielsweise eine Direktverbindung zum Flughafen Schipol geschaffen werden. Schließlich dienen solche Routen der Airline vornehmlich als Zubringerflüge für die Langstrecke.
Mehr Slots für die lukrative Langstrecke
Aktuell arbeiten Zugunternehmen und die Airlines immer enger zusammen, um solche und ähnliche Probleme gemeinsam zu lösen und die Alternativverbindungen mit der Eisenbahn attraktiver zu gestalten. Bei Verbindungen wie die nach Berlin, solle der Flug laut KLM zum Beispiel aber erhalten bleiben, da hier die Fahrt mit dem Zug zwischen sechs und sieben Stunden schlicht zu lange dauert, um einen adäquaten Ersatz zu bilden, so Elbers.
Klingen die Verlagerungen von Flugverbindungen auf die Schiene zunächst wie ein Nachteil für Airlines wie KLM, bergen diese dabei aber doch auch einen großen Vorteil für die Fluggesellschaften, die ab solchen großen Airports wie Amsterdam-Schipol operieren, denn durch den Wegfall diverser Flugverbindungen werden jene Slots der betroffenen Flüge wieder frei und können folgend für deutlich ertragreichere Interkontinental-Verbindungen genutzt werden.
Fazit zum Vorhaben KLM mit Düsseldorf
Sehr kurze Flüge durch Zugverbindungen zu ersetzten, ist besonders mit Blick auf den Klimaschutz eine grundsätzlich gute Sache. Jedoch sollten Airlines und Zugunternehmen zuvor freilich eine attraktive Alternative auf der Schiene schaffen und garantieren können, sodass Passagiere – besonders Umsteiger – keinen allzu großen Nachtteil davontragen müssen. Sobald diese gegeben ist und sich etabliert hat, dürften nach und nach neue Verbindungen auf die Schiene wandern und mehr und mehr Airlines dem Beispiel folgen.