Wer ein Flugticket bucht, kommt an ihnen nicht vorbei: Steuern und Gebühren. Selbst für Prämientickets fallen diese an und machen Economy Class Tickets teilweise teurer als diese bezahlt wären. Was hinter diesen Steuern und Gebühren steckt, entdeckt man oft erst bei einem genaueren Hinsehen. Neben Sicherheitsgebühren und Flughafengebühren, die auf Passagiere umgelegt werden, findet sich hier oft auch der Treibstoffzuschlag.
Anders als der Name vielleicht vermuten mag, haben diese mittlerweile aber eher weniger mit dem Preis des Kerosin zu tun. Viel mehr scheinen die Treibstoffzuschläge ein Instrument der Airlines geworden zu sein, mit dem sich Flugtickets teurer machen lassen, auch wenn diese über Meilen gebucht wurden. Zumindest erscheint es mehr als unwahrscheinlich, dass Treibstoffzuschläge jenseits der 1.000 Dollar für einen Flug zwischen Europa und Nordamerika schlicht auf den Kerosinpreis zurückzuführen sind.
Japan fordert regelmäßige Überprüfung der Zuschläge
Vielleicht nennen einige Airlines den Treibstoffzuschlag auch deshalb nur noch Carrier Imposed Surcharges oder Internationaler Zuschlag. Zu diesen Airlines gehören beispielsweise auch die Lufthansa und British Airways. Für mehr Transparenz sorgen allerdings auch andere Namen nicht, für die Öffentlichkeit sind diese Zuschläge weiterhin nur schwer nachvollziehbar. Auch wirkliche Regelungen zur Höhe des Zuschlags existieren in vielen Ländern nicht. Die Airlines haben hier mehr oder weniger freie Hand. In anderen Ländern sind solche Zuschläge gänzlich verboten. Dass es aber auch einen Mittelweg gibt, zeigt Japan.
Hier gibt es zwar Treibstoffzuschläge, diese orientieren sich aber tatsächlich an den Kerosinpreisen. Um Kunden vor einer Willkür der Airline zu schützen, müsse die japanischen Fluggesellschaften, also auch Japan Airlines, dem Japanese Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism (MLIT) ihre geplanten Treibstoffvorschläge vorlegen und diese genehmigen lassen.
Zuschläge bei Japan Airlines bis zu 50 Prozent höher
Gerade Japan Airlines bemüht sich dabei um ein transparentes und nachvollziehbares Verfahren zur Ermittlung der Höhe der Treibstoffzuschläge. Die Grundlage hierfür ist der Kerosinpreis, der in einem Zeitfenster von zwei Monaten betrachtet wird. Fällt der Kerosinpreis, werden die Treibstoffzuschläge auf ein zuvor festgelegtes Level gesenkt, steigen die Kerosinpreise, werden auch die Zuschläge auf ein fest definiertes Level angehoben. Für die Höhe der Zuschläge spielt aber auch die Flugstrecke eine Rolle.
So kommt es, dass Flugtickets, die im Juni und Juli 2019 gebucht werden, mit erhöhten Treibstoffzuschlägen daher kommen. Verglichen mit den aktuellen Zuschlägen für April und Mai 2019 wird der Treibstoffzuschlag um 50 Prozent erhöht. Für Flüge zwischen Japan und Korea bedeutet das künftig einen Zuschlag von 4 Euro. Wer von Japan nach Europa fliegt, zahlt etwa 83 Euro Treibstoffzuschlag. Die Zuschläge gelten dabei je Richtung. Wer einen Round-Trip plant, zahlt also den doppelten Betrag.
Starten die Flüge in einem anderen Land als Japan, sind die Treibstoffzuschläge leicht unterschiedlich, die Höhe ist aber trotzdem vergleichbar, sodass es auch hier nicht deutlich günstiger wird. Die Zuschläge sind übrigens in allen Reiseklassen gleich, unabhängig davon, ob Ihr Economy Class oder Business Class fliegt. Gültig sind diese Treibstoffzuschläge vorerst bis zum 31. Juli 2019. Danach wird es wieder angepasste Zuschläge geben.
Fazit zu den Treibstoffzuschlägen bei Japan Airlines
Treibstoffzuschläge sind oft ein Ärgernis beim Buchen von Flügen, insbesondere dann, wenn man ihre Höhe nicht nachvollziehen kann. Das Konzept von Japan Airlines versucht, dem entgegenzuwirken und überprüft dabei gleich alle zwei Monate die Höhe der Zuschläge. Schließlich müssen diese auch noch vom zuständigen Ministerium genehmigt werden. Diese Mal fallen die Erhöhungen zwar recht hoch aus, immerhin hat man aber das Gefühl, nicht völliger Willkür der Airline ausgesetzt zu sein.
