Nachdem sich die Hinweise in den letzten Tagen verdichtet hatten, gibt es nun Gewissheit: Die iranische Armee hat unbeabsichtigt eine Passagiermaschine von Ukraine International Airlines abgeschossen. Dies hat die Regierung vor Ort mittlerweile zugegeben.

Schon seit zwei Tagen wird darüber spekuliert, ob eine Boden-Luft-Rakete eine Maschine von Ukraine International Airlines, die am Mittwoch kurz nach dem Start in Teheran abgestürzt war und insgesamt 176 Todesopfer gefordert hatte, getroffen haben könnte. Auch wenn noch Details fehlen, ist mittlerweile klar, dass diese Theorie stimmt.

Außenminister gibt Abschuss zu und schiebt Schuld auf die USA

In einem Statement auf Twitter hat der iranische Außenminister, Javad Zarif, den Abschuss der Passagiermaschine von Ukraine International Airlines zugegeben. Zarif sprach von einem “traurigen Tag” und erklärte, dass ein “menschlicher Fehler während der Krise, die durch die Abenteuerlust der USA herbeigeführt wurde, zu dem Desaster geführt hat” für den Absturz der Maschine gesorgt habe. In Anbetracht der großen Spannungen und der Rhetorik der iranischen Führung überrascht es wenig, dass die Schuld für den Absturz schlussendlich den USA zugeschoben wird. Dass es über das Statement deshalb einige Verärgerung gibt, sollte nicht überraschen.

Ukraine International Airlines Boeing 737 2
(Bildquelle: Aero Icarus / wikipedia.com)

Deutlich neutraler hat sich die iranische Armee zu der Thematik geäußert: “Das Militär war in höchster Bereitschaft. Unter diesen Umständen und wegen einem menschlichen Fehler sowie in einer unabsichtlichen Art, wurde der Flug getroffen”. Die beiden Statements machen dabei sehr klar, dass der Iran den versehentlichen Abschuss der Maschine mittlerweile zugegeben hat. Scheinbar hat ein Militär die Maschine fälschlicherweise als ein feindliches Objekt identifiziert und den Abschuss der Rakete befohlen oder durchgeführt, was schlussendlich zu dem tragischen Unglück geführt hat.

176 Menschen haben ihr Leben ohne Grund verloren

Der Flug hat zum Tod von insgesamt 176 Menschen geführt, von denen auch vier in Deutschland ansässig waren. Zudem sind besonders viele Menschen aus Iran und Kanada ums Leben gekommen. Allesamt waren sie Unbeteiligte im Konflikt zwischen den USA und Iran, was den Abschuss zu einem umso traurigeren Ereignis macht. Dies gilt insbesondere, da es schon vor einigen Jahren zu einem ähnlichen Fall gekommen ist: In der Ukraine war damals eine Maschine von Malaysia Airlines auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur von einer Rakete abgeschossen worden – bis heute hat sich niemand offiziell zu der Schuld bekannt, wenngleich pro-russische Milizen dafür verantwortlich gemacht werden.

Entsprechend gilt es zumindest hervorzuheben, dass sich Iran zu der Schuld des Abschusses bekannt hat. Direkt nach dem Absturz war zwar noch von einem technischen Fehler die Rede, nach den ersten Ermittlungsergebnissen hat Iran die Theorie aber recht schnell wieder zurückgenommen und nun den Abschuss zugegeben. Dieser soll dabei auch noch Konsequenzen haben, nicht nur in Hinblick auf die technische Ausstattung, sondern auch mit Blick auf ein Strafverfahren gegen am Abschuss beteiligte Personen. Ob das den Angehörigen der Opfer am Ende hilft, bleibt offen, immerhin gibt es Gewissheit, was mit dem Flug von Ukraine International Airlines passiert ist.

Fazit zum Abschuss des Ukraine International Airlines Fluges

Ein tragischer Unfall wegen einem menschlichen Fehler hat im von Spannungen geprägten Iran für den Abschuss von einer Passagier-Maschine gesorgt. Innerhalb von nur sechs Jahren sind damit zwei Maschinen in Krisenregionen von Boden-Luft-Raketen abgeschossen worden und haben insgesamt mehr als 400 Menschen in den Tod gerissen. Auch wenn Iran den Abschuss schnell zugegeben hat, wird das den Schmerz der Angehörigen wohl kaum lindern.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

Alle Kommentare anzeigen (1)